Plattling
Abschlussfeier der Berufsfachschule für Musik: „Wenn Du was lernen willst, dann geh auf Plattling“

29 Absolventen konnten feierlich verabschiedet werden

28.07.2023 | Stand 13.09.2023, 3:19 Uhr |
Diana Millgramm

Bejubelt wurde ach das ungewöhnliche Duett von Felicitas Wutz an der Harfe und Moritz Schmid am Schlagzeug.

Über 29 Absolventen kann sich die Berufsfachschule für Musik des Landkreises Deggendorf in Plattling dieses Jahr freuen. Zwölf Musiker wurden für ihren Notenschnitt besser als 1,5 bei der Verabschiedung geehrt, fünf davon sogar mit Auszeichnung. Viel Applaus bekamen die Absolventen, die für die äußerst gelungene musikalische Umrahmung der Feier sorgten.

Zwei oder sogar drei Jahren hätten alle auf diesen Tag hingearbeitet, am Ende stünden ein paar Blätter Papier, Zahlen und Stempel. „Aber ich hoffe, Sie nehmen von hier mehr mit als ein Stück Papier“, brachte Schulleiterin Roswitha Artmeier ihre Hoffnung in ihrer Begrüßung und Ansprache zum Ausdruck. Sie verglich den Jahrgang mit einem guten Wein. Spritzig, mit viel Aroma und vielen verschiedenen Charakteren. „Die Welt des Weins ist grenzenlos, vergleichbar mit der Welt der Musikausbildung mit ihren vielen Instrumenten und Stilrichtungen.“

Die Charaktere würden sich in der Musik widerspiegeln, in den handwerklichen und künstlerischen Fähigkeiten. „Sie sind gereift durch den gegenseitigen Austausch und die hilfreiche Unterstützung ihrer Lehrer.“ Voll des Lobes war sie für all jene, die sich in Zeiten des Lehrermangels für ein Studium dieses Berufs entschieden hätten, immerhin ein Drittel des Jahrganges. Ein weiteres Drittel bleibe für das pädagogische Aufbaujahr.

Stellvertretender Landrat Eugen Gegenfurtner bezeichnete die Ausbildungszeit an der Akademie als „Zeit voller harter Arbeit, intensiven Lernens und künstlerischer Entfaltung“. Er sparte nicht mit Lob für die Lehrkräfte, die dazu beigetragen hätten, dass die Absolventen ihr volles Potenzial hätten entfalten können und ihre Begeisterung entdeckt hätten. „Die Berufsfachschulen für Musik in Bayern sind von unschätzbarem Wert“, lobte er. „Hier öffnen sich Wege zu den verschiedensten beruflichen Möglichkeiten“, was man an den Zukunftsplänen der Absolventen gut ablesen könne.

Als dritter Redner, ohne vorgeschriebenes Konzept, sprach stellvertretender Bürgermeister Max Thoma seine Grußworte. Er lobte die Lehrer, die geschafft hätten, alles zu vermitteln, was sie geplant haben, die stolzen Eltern, aber vor allem auch die Absolventen. „Sie stellen sich der Aufgabe, gerade in den aktuell nicht einfachen Zeiten, unser Leben mit Musik schöner zu machen.“ Viele Veranstaltungen würden erst durch die Musik zu einem Erlebnis. Er komme sehr gerne zur Verabschiedung, weil er hier junge Menschen kennenlernen würde, die etwas für die Gesellschaft leisten.

Die musikalische Umrahmung war bereits bei der Verabschiedung von herausragender Qualität. Ob Bläserensemble mit einem Bänkelsängerlied, Luca Frey am Klavier, der Bossa Nova-Klassiker „Black Orpheus“ oder der Schulchor. Alle sorgten für eine tolle Atmosphäre und bekamen viel Applaus. Bejubelt wurde auch das ungewöhnliche Duett von Felicitas Wutz an der Harfe und Moritz Schmid am Schlagzeug.

Der Förderverein der Schule hatte nicht nur Rosen für die Absolventen dabei, sondern mit der Vorsitzenden Elisabeth Hofmann auch einen kurzweiligen Exkurs zum Thema Pflicht. Gerade auch die nach dem Homeschooling wieder eingeführte Präsenzpflicht in der Schule, „vollständig angezogen“, sei nicht bei jedem gut angekommen, verriet sie mit einem Zwinkern.

Amüsant und kurzweilig war auch die Ansprache der vier Klassensprecher der Abschlussklassen. „Egal, wie es bei allen weiter geht, wir wollen der Welt zeigen, was Musik bedeutet“, stellte Theresa Hanke fest. Es gehe nicht nur um das richtige Spielen von Tönen, sondern Musik sei eine Bestimmung. Man habe viel Theorie gelernt, aber die Musik bringe auch viele Emotionen mit sich.

Die dritte Klasse habe nur aus sechs Schülern bestanden, berichtete Verena Stanglmayr. „Da war das weniger Unterricht und mehr ein gemütliches Beisammensein.“ WG-Partys, die von einer Lehrerin gesponserte Kaffeemaschine und – Dank Einführung des Volksmusikzweiges – gemütliche Wirtshausabende waren außerdem Thema. „Wir sind unglaublich dankbar für die schöne und intensive Zeit“, stellte Ewelyn Konschu fest, bevor Fabian Eibl die herzliche Verabschiedung von allen Lehrkräften übernahm, bei der es auch viele Umarmungen und Küsschen gab. „Mein Musiklehrer hat früher immer gesagt: Wenn Du was lernen willst, dann geh auf Plattling“, zog er am Ende ein Fazit. „Man kann Lehrern nicht alles glauben – aber da hatte er recht.“

Mit Auszeichnung:

Ausgezeichnet wurden im Rahmen der Verabschiedung aus der zweiten Jahrgangsstufe mit sehr gut, also einer Note besser als 1,5: Moritz Schmid (1,31), Florian Dennerlein (1,28), Johanna Kiefl (1,28) und Luise Wildgruber (1,26). Mit Auszeichnung, also mit 1,25 und besser, abgeschlossen haben: Sebastian Englmaier, Jonas Höchbauer, Felicitas Wutz (alle 1,25), Ewelyn Konschu (1,21) und Luca Frey (1,09). Im pädagogischen Aufbaujahr erzielten sehr gute Ergebnisse Alexander Bauer (1,41), Andrea Krenn (1,16) und Verena Stanglmayr (1,16). Über jeden Absolventen wusste die Schulleiterin erfreut zu berichten, wohin sie der Weg weiterführt. Erfreut zeigte sie sich aber auch darüber, dass viele aus dem zweiten Jahr weiter an der Schule bleiben würden, um noch das pädagogische Aufbaujahr zu absolvieren.

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