Die Fans hatten sich sehr auf dieses Spiel gefreut, am Freitagnachmittag waren alle 2666 Tickets für das erste Donau-Derby der Saison vergriffen. Doch die Luft war eigentlich raus, bevor der Puck auf das Eis fiel. Die EHF Passau mussten kurzfristig ohne drei Leistungsträger zum Rivalen Deggendorfer SC fahren. Der DSC erfüllte die Erwartungen und gewann souverän mit 7:1 (3:0, 1:0, 3:1).
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Die Passauer kämpfen seit mehreren Tagen mit einer Krankheitswelle. Torwart Raphael Fössinger lag die ganze Woche flach und ließ auch gegen seinen Ex-Verein Christoph Schedlbauer den Vortritt. Außerdem meldeten sich Torjäger Jakub Cizek, Kapitän Marc Zajic, Maximilian Otte und Benedikt Böhm für das Wochenende ab. Ohne sie gerieten die Gäste im Eisstadion an der Trat von Beginn an unter Druck und nach 172 Sekunden zappelte die Scheibe bereits im Netz: René Röthke eröffnete das Festspiel für den DSC (3. Minute), Julian Elsberger, der das 1:0 vorbereitet hatte, legte das 2:0 nach (14.) und Thomas Greilinger erzielte sein drittes Saisontor im Powerplay (19.). 3:0 nach 20 Minuten.
Das entsprach den Kräfteverhältnissen (22:5 Torschüsse), wie Passaus Manager Christian Zessack bestätigte: „In Bestbesetzung hat der DSC eine richtig starke Mannschaft, da war phasenweise ein Klassenunterschied zu erkennen“, kommentierte der 55-Jährige während des Spiels im Gespräch mit der PNP.
Deggendorfer Pozivil verletzt vom Eis, Passauer Blackburn mit dicker Backe
Im ersten Drittel habe die junge Truppe von Trainer Thomas Vogl „teilweise naiv“ gespielt, aber sie steigerte sich und im weiteren Verlauf war das Nachbarduell nicht mehr ganz so einseitig. „Deggendorf hat den Fuß aber auch ein bisschen vom Gas genommen“, stellte Zessack fest. Dennoch schraubte Petr Stloukal, der sich nach mehrwöchiger Verletzungspause mit zwei Treffern zurückmeldete (37., 44.), das Ergebnis in die Höhe und die chancenlosen Gäste mussten spätestens nach dem 6:0 von Marcel Pfänder (46.) Häme über sich ergehen lassen, als die euphorisierten DSC-Anhänger skandierten: „Macht sie alle, schießt sie aus der Halle.“ Immerhin war den längst geschlagenen Black Hawks nach dem 7:0 durch Niklas Pill (48.) in Person von David Seidl (49.) der Ehrentreffer vergönnt. Ein schwacher Trost, zumal voraussichtlich keiner der am Freitag abwesenden Spieler bis zum Heimspiel gegen Peiting am Sonntagabend einsatzfähig wird und Liam Blackbarn sich gegen Ende des Spiels schmerzverzerrt an die Backe fasste.
Der Deggendorfer SC dagegen reist nach drei Siegen mit ganz breiter Brust zum Auswärtsspiel nach Garmisch, wo der SC Riessersee wartet. Ob dann Ondrej Pozivil mit von der Partie sein kann, war am Freitagabend nicht klar. Für den Verteidiger endete das Derby verletzungsbedingt nach dem ersten Drittel vorzeitig.
Ausverkauftes Eisstadion an der Trat: Die 2666 Zuschauer hätten sich sicherlich mehr Spannung gewünscht, aber immerhin die Fans des DSC kamen voll auf ihre Kosten. Den Anhängern der Black Hawks gebührte nach der Schlusssirene der Dank, sie feuerten das Team trotz des eindeutigen Ergebnisses 60 Minuten lautstark an. − Foto: Helmut Müller
