Kapitän Andi Ulmer hat seinen Vertrag noch einmal um ein Jahr verlängert. Der 37-Jährige wird im Sommer in seine 16. Saison mit FC Red Bull Salzburg in der österreichischen Fußball-Bundesliga gehen. Im Januar 2009 kam der Innviertler aus Ried nach Salzburg, seine stolze Bilanz bis heute: 560 Spiele für den Abo-Meister, 23 nationale Titel, 131 internationale Einsätze.
Die Spielzeit 2023/24 wird die letzte sein, in der der zweifache Familienvater für die Mozartkicker aufläuft. Ulmer hat jedoch ein Angebot vorliegen, in dessen Rahmen er die Erfahrungen seiner langen Profikarriere in der Red Bull Fußball-Akademie einbringen und so den Weg in eine neue berufliche Richtung einschlagen kann.
Herr Ulmer, gibt es ein Spiel, an das Sie immer wieder denken müssen, weil es außergewöhnlich war – möglicherweise das furiose 4:1 nach 0:1-Rückstand gegen Lazio Rom im Europa League-Viertelfinale am 12. April 2018 mit vier Toren in 20 Minuten?
Andreas Ulmer: Das Spiel war in der Tat besonders und wird immer in Erinnerung bleiben. Aber es gab natürlich viele Begegnungen, die speziell für mich waren. Wenn ich eines rausnehmen müsste, wäre es das Spiel mit Ried gegen Rapid Wien, als mir nach einem Solo auch noch das 1:0-Siegtor gelang (September 2008, d. Red.). Gleich im Winter drauf, im Februar 2009, war mein erstes Spiel für Salzburg ausgerechnet wieder gegen Rapid – und somit speziell, nicht nur wegen des 2:1-Sieges.
Sie haben gegen fast alle großen Teams und Fußball-Profis – zumindest Europas – gespielt. Wünschen Sie sich für die kommende Champions League-Saison einen Gegner, der Ihnen noch fehlt?
Ulmer: Ich würde mit meiner Mannschaft sehr gerne nochmal gegen Real Madrid antreten, allerdings halt in einem Bewerbsspiel – um zu zeigen, was wir drauf haben. Bislang hatten wir die Königlichen ja „nur“ in einem Testmatch bei uns (0:1 im August 2019, d. Red).
Sie sind für einen Fußball-Profi wahrlich bereits in einem hohen Alter. Es wirkt jedoch so, dass sie in keinster Weise nachlassen. Wie fühlen Sie sich körperlich?
Ulmer: Ich fühle mich topfit, bin bereit für weitere große Spiele. Der Trainer sieht das und entscheidet, ob er mich aufstellt. Ich habe mit diesem großartigen Verein noch einiges vor und bin davon überzeugt, dass das Beste erst noch kommt.
Interview: Hans-Joachim Bittner
