Am Samstag eröffnet „Chilli“
Neuer Jugendtreff in Freilassing: Lieber hier chillen als Zuhause Zeit zu killen

14.03.2024 | Stand 14.03.2024, 17:00 Uhr
Paul Felber

Die beiden Sozialarbeiterinnen Hanna Schimmel (links) und Julia Moll testen, ob alles bereit ist für die Eröffnung des neuen Jugendtreffs am Samstag in der Freilassinger Fußgängerzone. − Foto: Paul Felber

Es riecht nach frischer Farbe; etliche Umzugskartons stehen kreuz und quer im Gang, der neugekaufte Dartautomat ist noch nicht angeschlossen und vom Mischpult baumeln die Kabel noch herunter. Beim Besuch am Montagnachmittag wird deutlich: Es ist noch einiges zu tun. Doch man sieht bereits auch, hier entsteht etwas. In der Freilassinger Fußgängerzone feiert das Jugendzentrum „Chilli“ am Samstag, 17. März, um 13 Uhr nach viermonatigem Probelauf seine offizielle Eröffnung.

Nachdem die Stadt Freilassing schon Projekte wie das Jugendforum und den Mädchentreff fördert, entsteht nun in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendring ein Treffpunkt für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 12 bis 27 Jahren. Das Ziel hierbei ist klar, wie die zuständigen Sozialarbeiterinnen Hanna Schimmel und Julia Moll im Gespräch erklären: Jugendliche jeden Alters und jeder Herkunft sollen hier miteinander sprechen, spielen und gestalten können. Dieses Prinzip soll bei der Eröffnungsfeier schon deutlich werden: Die Teenager helfen bei der Speiseausgabe mit und stellen zusammen mit dem Kreisjugendring den Jugendtreff vor.

Um die Zusammenarbeit zu fördern, findet außerdem jeden Mittwoch von 16 bis 18 Uhr das „Projekt Chilli“ statt. Hierbei werden Vorschläge zu neuen Spiel- oder Sportgeräten, aber auch Veranstaltungen besprochen. Zudem beschließen sie gemeinsam Regeln für den Jugendtreff, erklärt Hanna Schimmel: „Aktionen wie diese sind uns besonders wichtig, da wir hierdurch auch die Demokratiebildung junger Menschen voranbringen können.“

An allen anderen Tagen unter der Woche können die Besucher beim „offenen Treff“ von 17 bis 20 Uhr vom bereits breiten Angebot, profitieren: Von Billard, Boxsäcken, Konsolen bis hin zum bereits erwähnten DJ-Pult ist für die Jugendlichen alles vorhanden, was das Herz begehrt. Hinzu können die Besucher Getränke und kleine Snacks zum Selbstkostenpreis kaufen.

Doch auch für Jugendliche, die mit ihren Problemen kommen, haben die Ansprechpartner im „Chilli“ ein offenes Ohr. So konnte das Zentrum schon in den vergangenen Monaten den Alltag vieler Jugendlicher erleichtern. Julia Moll erzählt von einem Teenager, der meinte, er verbringe seine Zeit lieber dort mit seinen Freunden als bei sich Zuhause. Solche Fälle stellen für die Sozialpädagogen Erfolgserlebnisse dar. Diese verspüren die Mitarbeiter allerdings auch schon, wenn die Jugendlichen ihre Zeit nicht Zuhause am Handy verbringen, sondern zum Jugendtreff kommen. Alleine hierdurch treten die Teenager schon eher in Kontakt mit anderen, obwohl sie eigentlich nur auf der Couch chillen. Von dieser Aktivität leitet sich natürlich auch der Name „Chilli“ ab. Dieser setzte sich bei einer Online-Abstimmung mit 85 Teilnehmern gegen Vorschläge wie „Nimmerland“ und „HANG-OUT“ durch.