Pidinger Faschingshochzeit
Margarine und Weichkäse – eine himmlische Verbindung

13.02.2023 | Stand 17.09.2023, 3:14 Uhr

Manch eine(r) ließ tief blicken.

Unter der Haube, pardon unter der Fuchtel des jeweils anderen, sind seit Samstag Margarine Mageibauer von da Au und Marinus Bonifazius Jagahiasei von da Wur. Bei der Faschingshochzeit des Trachtenvereins „D’Staufenecker“ am Petersplatz vollzogen die unreine, aber nach Raps riechende Jungfrau und der unsympathische, aber herzhaft schmeckende Bonifazius den Bund der Ehe.

Der Hochzeitslader musste die Gemahlin mit seinem Stab die Tribüne hinauftreiben, wo dann schnell klar wurde, dass die beiden Beteiligten nicht die besten Vorsätze für ihr anstehendes Bündnis hegten. Die Trauung driftete immer wieder in Gezanke und Gerangel ab. Der Auslöser? In neun von zehn Fällen der liebe Alkohol.

Dieser floss dann auch in Strömen – stets auf das Stichwort „de novo prosit“ hin – , bis sich beide die dann nicht ganz so ewige Liebe schworen: „Willst du dein feminines Männlein schlagen, bis es winselt und ihm jeden Tag die Treue brechen, wo es nur geht, auch wenn Schwanzus longos von irgendwo kommt?“

Ebenfalls dem Bier und seinen hoffentlich milden Nachwirkungen widmeten sich die Fürbitten, „dass de Frischluftwatschn ned ganz so gach werd. Wir bitten euch, besaufet euch“. Und über dem ein oder anderen Schnaps gab sich dann schließlich auch das Brautpaar das Ja-Wort, genauso wie es der Pfarrer zur Melodie von „Leaving on a Jetplane“ predigte: „In Liebe miaß ma heid lebm, in Liebe derf ma uns oane schmiern, und jetz trink ma moi a Bier.“

Nicht nur die Hauptakteure blieben in ihrer Rolle, sondern auch die Hochzeitsgäste. Stark behaarte Beine unterm Dirndlsaum und lange Haarsträhnen, die sich unterm Trachtenhut hervorkräuselten, waren nur die äußeren Zeichen auf das wahre Geschlecht der Maskierten. Als einziger sowohl Mann als auch Frau verkörperte der mit Regenbogen-Bändern behängte Pfarrer, eine Interpretation bleibt jedem selbst überlassen.

− amr