Jetzt heißt es schnell sein
Kostenloser Haus-Check? – 50 Laufener können sich bis 18. April anmelden

Angebot von Energieagentur und Verbraucherzentrale

16.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:33 Uhr
Hannes Höfer

Nicht erst die Energiekrise in Folge des Russland-Feldzuges in der Ukraine brachte das Thema des Energiesparens aufs Tapet. 50 Laufener Bürger können sich kostenlos beraten lassen. −Symbolbild: dpa

Von Hannes Höfer

Für die Aktion „Check Dein Haus“ läuft die Anmeldephase noch bis 18. April. Worum es geht, wer es anbietet und was die Bürger erwartet.

Zum medialen Aufreger wurde ein mögliches Verbot von fossilen Heizungen, als es aus den Koalitionsberatungen an die Presse durchgestochen wurde. Dabei stammt der Vorentwurf aus dem Juli 2022. Hausbesitzer und Heizungsbauer hätten sich also darauf einstellen können, was in Sachen Heizung auf sie zukommen kann. „Doch damals hat das keinen interessiert“, wundert sich Peter Pospischil.

Unabhängig vom Ergebnis: Es geht um Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Einsparpotentiale. Genau deshalb waren Pospischil und seine Kollegin Bettina Mühlbauer von der Energieagentur Südostbayern nach Laufen gekommen. Sie werben für die Aktion „Check Dein Haus“. Für die ersten 50 Laufener Interessenten ist dieser Check vor Ort kostenlos.

„Manchmal bringen schon Kleinigkeiten was“

„Manchmal bringen schon Kleinigkeiten was“, weiß Pospischil. Dann richtet der Fachmann seinen Blick auf die Beratungsschwerpunkte: Schwachstellen, Gebäudehülle, Haustechnik und Heizung, Stromverbrauch, Einsatz regenerativer Energien, Maßnahmenumsetzung und Fördermöglichkeiten. Nicht zuletzt geht es auch um eine sinnvolle Reihenfolge, wie Pospischil betont. Zielgruppe dieser Beratungen sind Einfamilienhaus- und Wohngebäudebesitzer bis zu sechs Wohneinheiten, aber auch Mieter von Einfamilienhäusern.

Erfasst wird dabei alles Notwendige: Baujahr, Haustechnik, Heizungsart, Wohnfläche, Wände, Fenster, Decke, Dach, Boden, Keller, Wärmebrücken, Wärme- und Stromverbrauch. Aber auch die Eignung für Solartechnik und Photovoltaik. Als Gedächtnisstütze erhält der Hausbesitzer wenig später einen vierseitigen Bericht mit standardisierten Textblöcken der Verbraucherzentralen.

Genauer Blick auf Förderungen

Etwas kompliziert wird es bei den einzelnen und unterschiedlichen Förderbeträgen. Derzeit gilt ein Förderhöchstbetrag von 60 000 Euro je Wohneinheit und Jahr. „Den Antrag unbedingt vor Beginn einer Maßnahme stellen“, mahnt Pospischil, „und die Kosten nicht zu niedrig veranschlagen.“ Denn mehr gibt es am Ende nicht. Der Fachmann verspricht: „Wir bleiben immer aktuell dran, aber eine Glaskugel haben wir nicht.“

Bettina Mühlbauer betont, dass die Berater auch Kommunen und Firmen zur Verfügung stehen und einmal im Monat auch im Laufener Rathaus präsent sind; desgleichen in Freilassing, Bad Reichenhall und Berchtesgaden. Ihr geht es neben Klimaschutz und Einsparung auch um Unabhängigkeit und eine Wertschöpfung in der Region. Stichwort Arbeitsplätze. Eines ist Mühlbauer wichtig: „Wir beraten unabhängig und neutral. Wir wollen nichts verkaufen.“

„Bei Biomasse wurde die Förderung deutlich zurückgenommen“

So fühle sich auch die Stadt Laufen gut aufgehoben, sagt Josef Thanbichler von der Stadtverwaltung. Man habe selbst alle Liegenschaften der Stadt von den Fachleuten anschauen lassen. „Bitte weitersagen“, bittet Thanbichler die gut ein Dutzend Zuhörer. „Gelten Holz, Pellets und Hackschnitzel noch als erneuerbar?“, lautet die erste Publikumsfrage. Pospischil dazu: „Bei Biomasse wurde die Förderung deutlich zurückgenommen.“ Allerdings sieht er Biomasse bei kleineren Häusern „schon als zu groß“ an. Klar ist: „Die Politik setzt auf Wärmepumpen und auf Netze.“ Welche Heizung er bei Neubauten empfehlen würde? „Man muss immer den Einzelfall anschauen“, sagt Pospischil, was Mühlbauer so ergänzt: „Gibt es ein Versorgungsnetz in der Nähe? Wie sind die solaren Werte? Gibt es Potential auf dem Dach?“ Ein Gast kann sich in Laufen eine Grundwasser-Wärmepumpe vorstellen, doch hier verweisen die beiden Referenten auf das Wasserwirtschaftsamt und das Landratsamt.

Anmeldungen noch bis Dienstag möglich

Die Anmeldung für eine Beratung ist schriftlich möglich, telefonisch unter O861 / 58-7039 oder per Mail an info@energieagentur-suedost.bayern. Die kostenlose Beratung wird vom Landratsamt und der Stadt Laufen gefördert. Anmeldungen dafür sind noch bis 18. April möglich. Auf die Frage, welche Art der Anmeldung man bei der Agentur bevorzuge, antwortet Pospischil schmunzelnd: „Da sind wir Technologie-offen.“