Seine große Liebe war die Musik

Heinrich Götz, einst Gastwirt im Inntaler Hof, ist im Alter von 85 Jahren verstorben

21.03.2024 | Stand 21.03.2024, 19:00 Uhr

In Erinnerung bleibt Heinrich Götz vielen als leidenschaftlicher Musiker, der mit seinem Trio oft im Inntaler Hof aufspielte. − Foto: privat

Es waren Vormittage, an die sich so mancher noch heute erinnert: Wenn zum musikalischen Frühschoppen geladen wurde, dann strömten die Gäste aus der Stadt und der ganzen Umgebung in den Inntaler Hof. Dort, im Gasthaus in der Bahnhofstraße in Neuötting, war Heinrich Götz nicht nur Wirt. Er spielte auch mit seiner Drei-Mann-Kapelle, dem Oskar-Trio, auf. Am vergangenen Dienstag ist Heinrich Götz verstorben. Er wurde 85 Jahre alt.

Geboren wurde Heinrich Götz am 9. Januar 1939 in Neuötting, in Neuötting wuchs er auch auf – genauer gesagt im Inntaler Hof. Den hatten bereits seine Eltern betrieben, der Gasthof war das Zuhause der Familie. Kein Wunder, dass Heinrich und seine Schwester Roswitha in den Betrieb hineinwuchsen. Gleichwohl machte Heinrich Götz nach dem Schulbesuch bei der Firma Enzinger eine Ausbildung zum Elektriker und arbeitete danach auch in seinem Beruf. Der Inntaler Hof sollte dennoch in Familienhand bleiben: Heinrich Götz führte die Wirtschaft mit seiner Frau Rosa, die im Gasthaus stets die Fäden zusammenhielt. Das Paar bekam 1966 Sohn Heinrich, der später den Beruf des Kochs erlernen und den Inntaler Hof in dritter Generation übernehmen würde.

„Er war Wirt mit Leib und Seele“



Jahrzehntelang war der Inntaler Hof Heimat zahlreicher Neuöttinger Vereine, vielen gehörte Heinrich Götz selber an. Trachtenverein, Feuerwehr und Schützen versammelten sich beispielsweise in der Wirtschaft, die gleichzeitig vielen Neuöttingerinnen und Neuöttingern eine Art zweites Zuhause war. Vor allem, wenn Heinrich Götz aufspielte. „Er war Wirt mit Leib und Seele“, beschreibt Heinrich Götz jun. seinen Vater, „aber seine ganz große Liebe war die Musik.“

Ob in der Musikkapelle Altötting oder in der Kirche – Heinrich Götz musizierte leidenschaftlich gerne. Geradezu legendär seien die musikalischen Frühschoppen in den 1970er und 1980er Jahren gewesen, bei denen sein Vater die Gäste auch mit Witzen und Anekdoten unterhielt, erinnert sich Heinrich Götz jun. Ebenso gut sind ihm die vielen Reisen mit seinem Vater nach Wien im Gedächtnis geblieben. Mindestens zweimal im Jahr zog es die beiden in die österreichische Hauptstadt, der Wiener Musik wegen, erzählt Heinrich Götz jun. Zuletzt konnte Heinrich Götz keine Reisen mehr unternehmen, er war schon länger krank und sein Tod eine Erlösung, wie es aus der Familie heißt.

− gm


Am Freitag, 22. März, wird Heinrich Götz beigesetzt. Die Trauerfeier in der Neuöttinger Stiftspfarrkirche findet um 14.30 Uhr statt.