Reischach
Krieger- und Soldatenkameradschaft löst sich auf

Im 150. Vereinsjahr keine Vorstandschaft gefunden

19.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:52 Uhr

Bürgermeister Alfred Stockner (von links) übernahm das Amt des Liquidators. Anton Vorbuchner und Jakob Koller dankten im Namen der KSK. −Foto: KSK

Die Krieger- und Soldatenkameradschaft Reischach 1873 e.V. löst sich im 150. Jahr ihres Bestehens auf. Den entsprechenden Beschluss hatte der Verein bei der Mitgliederversammlung am 23. März gefasst, nun wurde er vollzogen.

Begründet liegt die Auflösung darin, dass Vorstandsämter nicht mehr besetzt werden können, dass sich lediglich vier Aktive regelmäßig an Veranstaltungen oder Beerdigungen beteiligt hätten, dass der Verein überaltert sei und kein Nachwuchs gefunden werden könne. Für die Auflösung stimmten im März 26 Mitglieder und nur sechs für den Weiterbestand.

Nun wurde vor einer Woche eine außerordentliche Versammlung einberufen. Es gab eine erneute Abstimmung, bei der 29 der 30 Anwesenden für die Auflösung der KSK Reischach stimmten. Zum Liquidator bestimmten sie Bürgermeister Alfred Stockner.

Einstimmig beschlossen die Mitglieder, das bestehende Geldvermögen jeweils zu einem Drittel der BRK-Bereitschaft Reischach, den Helfern vor Ort (HvO) und dem Gartenbauverein Reischach zukommen zu lassen. Die Salutkanone wird unentgeltlich den Reischacher Böllerschützen überlassen, verbunden mit der Verpflichtung, dass Franz Burgstaller diese jährlich beim Fronleichnamsfest abfeuern darf. Den vereinseigenen Karabiner erwirbt Thomas Weinmaier für 50 Euro, die zwei vereinseigenen Kleinkalibergewehre Rudolf Prostmaier für insgesamt 100 Euro. Beide besitzen die für den Erwerb notwendigen Berechtigungen.

Bürgermeister Stockner bat für die Abwicklung des Vereins um Unterstützung der Mitglieder um Reservistenbetreuer Anton Vorbuchner, etwa beim Ausräumen und dem Entsorgen. Historisch wertvolles Vereinsinventar soll erhalten werden; die Gemeinde stellt Räumlichkeiten zur Verfügung für die Aufbewahrung – vor allem der drei Vereinsfahnen. Manfred Gesierich will die Sterbe-Chronik der KSK weiterführen.

Die nächsten Schritte für den Liquidator und den Verein führen nun zum Notariat und zum Amtsgericht. Diverse Regularien sind noch zu erledigen, ehe die Auflösung dann öffentlich gemacht und vollzogen wird.

− red