Kleine Maßnahmen, große Wirkung

Bei der 72-Stunden-Aktion haben sich Freiwillige den Schulhof der Fellermeier-Schule vorgenommen

27.04.2024 | Stand 27.04.2024, 11:00 Uhr

Geschafft: Das Freiwilligen-Team rund um Gisela Bruckmeier (hinten Mitte) vor den überdachten Sitzbänken.

Unebene Pflastersteine, über die Kinder regelmäßig stolpern. Kaum Spielgelegenheiten, dafür tiefe Matschpfützen und unzählige ungenutzte Ecken: So präsentiert sich der Pausenhof der Max-Fellermeier-Schule schon seit langer Zeit. Auf die Missstände hatten Neuöttings Pfadfinder zuletzt beim großen Faschingsumzug durch die Stadt aufmerksam gemacht. Mit Helmen auf dem Kopf, in „Bob, der Baumeister“-Manier, forderten sie, den Schulhof endlich zu sanieren und zu verschönern. Die Kinder und Jugendlichen haben es bei diesen Forderungen aber nicht belassen und jetzt selbst angepackt.

Bei der 72-Stunden-Aktion hat sich ein Team aus Pfarrjugend, Ministranten und Pfadfindern rund um Bauhofchefin Gisela Bruckmeier zusammengetan. Große und kleine Helfer nahmen sich dabei trotz Regens und Kälte einerseits die Stolperfallen vor, glichen unebene Platten, die schon für so manches aufgeschlagene Knie verantwortlich waren, mit Kies aus. Pflastersteine wurden gesäubert und mit bunten Farben ein Hüpfspiel aufgemalt. Mit einfachen Mitteln und aus viel recyceltem Material hat das Team dann neue Spielmöglichkeiten geschaffen: „Wir haben Autoreifen am Hang eingegraben“, berichtet Gisela Bruckmeier. So entstand eine Art Hindernisparcours, auf dem sich die Schülerinnen und Schüler austoben können.

An einer kleinen Wand wurden Klettergriffe angeschraubt und zwischen zwei Bäumen neuer Humus aufgebracht – hier soll demnächst eine Slackline zum Balancieren gespannt werden. Ein Baumstamm, umgestützt während eines Sturms, dient nun zum Sitzen und zum Klettern während der Pausen. Und schließlich haben die Freiwilligen noch gesägt und geschraubt für einen neuen, überdachten Sitzplatz mit schwingendem Tisch.

„Die Kinder waren der Wahnsinn, so motiviert“, ist Gisela Bruckmeier begeistert. Von Freitag bis Sonntag wurde geschafft, und damit alle bei Kräften blieben, sponserte der Pfarrgemeinderat Pizza, die Schule Brotzeit und zahlreiche Eltern brachten Kuchen. Der Bauhof und ein Malerbetrieb steuerte Material bei. „Schön, dass eine solche Aktion eine Eigendynamik bekommt“, freut sich Gisela Bruckmeier.

Die neuen Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten würden bereits sehr gut angenommen von den Kindern. „Es ist wichtig, dass sie etwas zum Spielen haben“, findet die Bauhofchefin. „Und das muss gar nicht das Allerteuerste sein.“

− gm