„Hundert-Prozent-Leistung“ gefordert
Erlbacher Aufstiegskampf: Einen Verfolger abschütteln − und Diskussionen über finanzielle Hürden für die Regionalliga

27.04.2024 | Stand 27.04.2024, 18:17 Uhr
Wolfgang Czernin

Den 18. Saisonsieg feierten Christopher Obermeier (links, hier gegen Peter Schmöller) und seine Erlbacher zuletzt mit dem 1:0 über Schlusslicht Kirchheim. Heute soll in Deisenhofen die Nummer 19 folgen. − Foto: Zucker

Für den SV Erlbach geht am Samstag das Rennen um den Titel in der Fußball-Bayernliga Süd in die nächste Runde. Der Tabellenzweite aus dem Holzland ist am 31. Spieltag beim Sechsten FC Deisenhofen zu Gast. Los geht’s im Münchner Süden, in der unmittelbaren Nachbarschaft zur SpVgg Unterhaching, um 14 Uhr.

Mittlerweile spricht vieles dafür, dass die Erlbacher mindestens in die Relegation gehen. Auf den TSV Schwaben Augsburg fehlt nur ein Punkt, das Rückspiel gegen den Spitzenreiter steht in zwei Wochen an. In der Vorrunde hatten die Erlbacher gegen die Schwaben die Nase mit 2:1 vorne, das kann womöglich beim direkten Vergleich noch ein entscheidender Faktor werden.

Deisenhofen würde den Aufstieg wagen

Die Erlbach-Verfolger SV Heimstetten und TSV Landsberg spielen in der Aufstiegsfrage keine Rolle mehr – beide haben überraschend ihren Verzicht erklärt. Wer den Sprung in die Regionalliga wagen würde, ist der aktuelle Gegner Deisenhofen, aber der hat bereits sieben Zähler Rückstand auf die Jungs von Lukas Lechner. Soll heißen: Den FC kann man heute quasi endgültig abschütteln.

Damit das gelingt, muss sich der SVE freilich anders präsentieren als in der Hinrunde, denn da endete das Duell mit einem deutlichen 0:3 – ein gebrauchter Tag damals aus Sicht der Erlbacher. Personell spricht nichts gegen einen erfolgreichen Auftritt, denn der Gast reist mit „voller Kapelle“ an. Die vor allem auch qualitativ sehr gut besetzte Bank ist nach Einschätzung von Hans Grabmeier ein wichtiger Faktor. „Wir können wechseln, ohne uns zu schwächen. Im Gegenteil: Wir haben die Möglichkeit, in der Schlussphase wirklich noch mal frischen Wind reinzubringen. So haben wir in den letzten Wochen einige Spiele für uns entschieden“, erklärt der SVE-Teamchef.

Im aktuellen Match wird es laut Grabmeier nur über eine Hundert-Prozent-Leistung gehen. „Vor allem sollte man gegen Deisenhofen nicht in Rückstand geraten, denn dann wird es sehr, sehr schwer“, mahnt er zu einer vorsichtigen Gangart.

Unterdessen liegt dem Verein das BFV-Protokoll mit den Auflagen vor, die für die Zulassung zur 4. Liga erfüllt werden müssen. Ralf Peiß, der Sportliche Leiter des SVE, dazu: „Wir werden in den nächsten Tagen intern diskutieren und entscheiden, ob und wie diese Auflagen zu erfüllen sind.“ Ins Detail geht der Funktionär dabei nicht.

Sicherheitsdienst kostet über 11000 Euro pro Spiel

Bauliche Maßnahmen, wie ein eigener, durch Zäune abgetrennter Bereich mit einem extra Eingang für die Gäste-Fans, sind das eine. Dazu kämen allein für einen externen, 25-köpfigen Sicherheitsdienst für die sogenannten Sicherheitsspiele, so verrät Ralf Peiß dann doch, pro Einsatz rund 11000 Euro plus Mehrwertsteuer. Derzeit gibt es sechs solcher Sicherheitsspiele. Diese hohe finanzielle Hürde ist für den Dorfverein nicht so ohne weiteres zu nehmen. Eine Ausnahme gibt es für diesen Bereich nicht. Denn, so der Sportliche Leiter: „Sicherheit geht vor.“

− fa