Große Durchsuchungsaktion
Kinderpornografie: Verdacht des Besitzes und der Verbreitung in Altötting und Mühldorf

12.03.2024 | Stand 12.03.2024, 16:47 Uhr

− Symbolfoto: Arne Dedert/dpa

Die Kripo Mühldorf am Inn hat in enger Absprache mit der Staatsanwaltschaft Traunstein am Dienstag insgesamt 13 Objekte in den Landkreisen Altötting und Mühldorf am Inn durchsucht.



Im Zuge mehrerer Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Besitzes und der Verbreitung kinderpornografischer Inhalte wurde laut Polizeipräsidium Oberbayern Süd eine Vielzahl an Beweismitteln sichergestellt.

Am Dienstag führten die Beamten der Kriminalpolizei Mühldorf am Inn mit Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen der Kriminalpolizei Traunstein und der Zentralen Einsatzdienste (ZED) Traunstein die großangelegte Durchsuchungsaktion durch, die sich gegen insgesamt 13 Beschuldigte, von denen manche noch im Jugendalter waren und der älteste 70 Jahre alt, richtete.

13 Objekte in den Kreisen Mühldorf und Altötting durchsucht



Hierbei vollzogen die mehr als 20 Polizisten die von der Staatsanwaltschaft Traunstein beim Ermittlungsrichter erwirkten Durchsuchungsbeschlüsse gegen die Personen, denen Straftaten im Zusammenhang mit Kinder- und Jugendpornografie vorgeworfen werden. Dabei wurden vom frühen Morgen insgesamt 13 Objekte in den Landkreisen Mühldorf am Inn und Altötting durchsucht.

In den Wohnungen der Beschuldigten stellten die Ermittler laut Polizei umfangreiches Beweismaterial in Form von elektronischen Geräten, Mobiltelefonen und Speichermedien sicher, die nun aufwendig von IT-Forensikern ausgelesen und ausgewertet werden müssen. Bei einem Tatverdächtigen stellte die Polizei zusätzlich eine geringe Menge an Betäubungsmitteln sicher.

Die weiterführenden Ermittlungen führt die Kriminalpolizei Mühldorf am Inn unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein durch.

Vorläufige Bilanz von Staatsanwaltschaft und Polizei


Das vorläufige Ergebnis der konzertierten Aktion wird laut Polizei von der Staatsanwaltschaft Traunstein und der Polizei als Erfolg im Kampf gegen Kinder- und Jugendpornografie gewertet. Durch die Aktion sei den Tatverdächtigen deutlich aufgezeigt worden, dass sie sich in der vermeintlichen Anonymität des Internets nicht sicher fühlen dürfen. Da hinter jedem Fall von Kinder- und Jugendpornografie Opfer und Schicksale stehen, werden Polizei und Justiz auch in Zukunft mit allen zur Verfügung stehenden rechtsstaatlichen Mitteln daran arbeiten, den Straftätern das Handwerk zu legen.

In den vergangenen Jahren sei ein sehr starker Anstieg der Straftaten im Zusammenhang mit der Verbreitung pornografischer Inhalte und speziell der Verbreitung kinderpornografischer Inhalte zu erkennen. Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd sei im Deliktsbereich „Verbreitung pornografischer Inhalte“ von 2021 auf 2022 eine Steigerung der Fallzahlen von 504 Taten auf 721 Taten (+43,1 %) festzustellen, teilt das Präsidium mit.

Um die Verbreitung von Kinderpornografie konsequent zu bekämpfen, unternehmen Polizei und Justiz bereits seit geraumer Zeit erhebliche Anstrengungen. Zur qualifizierten und effizienteren Abarbeitung des bisherigen und in Erwartung des zukünftigen Anzeigenaufkommens hat das Polizeipräsidium Oberbayern Süd eigene „Arbeitsgruppen Kinderpornografie“ bei den drei Kriminalpolizeiinspektionen und der Kriminalpolizeistation Mühldorf am Inn eingerichtet. Die Arbeitsgruppen beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit allen Delikten im Zusammenhang mit dem Besitz und der Verbreitung von Kinder- und Jugendpornografie und arbeiten hierbei eng mit den Staatsanwaltschaften und der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg zusammen, bei der bereits seit Oktober 2020 das Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet (ZKI) angesiedelt ist. Bei der Staatsanwaltschaft Traunstein sind mittlerweile ein Staatsanwalt als Gruppenleiter und drei Staatsanwältinnen speziell für die Verfolgung kinder- und jugendpornografischer Straften zuständig, während bis Ende 2021 nur zwei Staatsanwältinnen in diesem Deliktsbereich tätig waren.

− red