Halsbach führt Bezahlsystem ein
Jetzt gibt es wieder Strom für E-Autos

28.02.2024 | Stand 28.02.2024, 19:00 Uhr
Rosi Spielhofer

Bürgermeister Martin Poschner (links) und dritter Bürgermeister Gottfried Schneiderbauer zeigen die zwei neuen Wallboxen zum Aufladen von E-Autos mit Ökostrom gegen Bezahlung. Für Ladevorgänge sind am Gasthaus Mitterwirt zwei Parkflächen ausgewiesen. − Foto: Spielhofer

Was lange währt, wird endlich gut. So könnte man die Halsbacher Angelegenheit in Sachen E-Ladepunkte beschreiben.

Denn dort war ein paar Jahre lang das Laden der Elektro-Autos überwiegend mit Sonnenstrom kostenlos, es war eine freiwillige Leistung der Gemeinde. Darüber freuten sich die E-Autofahrer, die anderen fühlten sich benachteiligt. Um die andauernden lebhaften Diskussionen zu beenden, hatte der Gemeinderat beschlossen, die Gratis-Ladepunkte am Gasthaus Mitterwirt stillzulegen und ein Bezahlsystem anzustreben. Federführend für die Umsetzung war der örtliche Verein zur Förderung erneuerbarer Energien und Rohstoffe (VERS) mit Drittem Bürgermeister Gottfried Schneiderbauer als Vorsitzenden.

Nun ist es soweit: Vor ein paar Tagen wurden die alten Ladepunkte am Gasthaus Mitterwirt abgebaut und zwei neue Wallboxen an gleicher Stelle montiert. Nun gibt es wieder Lademöglichkeit für E-Autos in Halsbach. Die Ladeleistung liegt bei elf Kilowatt, es sind AC-Lader, sie laden mit Wechselstrom. Der Anbieter ist jetzt die Energie Südbayern (ESB). Das Unternehmen kauft von der Gemeinde Halsbach den Ökostrom und verkauft ihn an den Kunden. Für die Bezahlung braucht man eine Ladekarte eines Ladestromanbieters, beispielsweise von ESB, dafür muss man sich registrieren. „Ich bin froh, dass es jetzt in Halsbach wieder eine Ladestation für E-Autos gibt“, sagte Bürgermeister Poschner in der Februar-Sitzung des Gemeinderates. Er wies darauf hin, dass für die Ladevorgänge zwei Parkflächen ausgewiesen sind und für diesen Zweck freigehalten werden sollten.

Gemeinde führt Abfrage für Fernwärme durch



Ein nachhaltiges Zukunftsprojekt ist die Schaffung von Fernwärme für Halsbacher Haushalte, eine Abkehr von fossilen Brennstoffen. Bereits seit vielen Jahren wird in Halsbach die Umsetzbarkeit eines Fernwärmenetzes geprüft. Dabei ist wiederum der örtliche Verein VERS aktiv und hat sehr gute Vorarbeit geleistet. Eine einmalige Chance könnte sich durch die erfolgreich verlaufene Geothermiebohrung ergeben. Nun werde geprüft, ob für die Halsbacher Bevölkerung ein Fernwärmenetz mit Tiefenwärme möglich ist.

Vorab ist es jedoch erforderlich, mit einer gründlichen Planung die technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten zu ermitteln. Als Grundlage dafür wurde eine unverbindliche Interessenbekundung für Fernwärme mittels Fragebogen durchgeführt. Angeschrieben wurden die Hauseigentümer im Dorf und in den Ortsteilen Thalhausen und Itsching. Gefragt war, ob Interesse an einem Fernwärme-Anschluss besteht und nach Angaben zum Wärmebedarf. Bürgermeister Martin Poschner informierte in der Sitzung über das Ergebnis. 130 Briefe seien versendet worden und 87 ausgefüllte Fragebögen zum Abgabeschluss zurückgekommen. 40 bekunden sehr großes Interesse, 28 sind interessiert, fünf haben kein Interesse und 14 sind schon an Fernwärme angeschlossen. „Der Abgabetermin ist zwar schon verstrichen, aber Nachzügler werden noch angenommen“, erklärte Bürgermeister Poschner.

− rs