Kleinster Faschingszug im Landkreis Altötting
In Feichten funktioniert die Ampel

13.02.2024 | Stand 13.02.2024, 17:08 Uhr

Die Ampel in verschiedenen Varianten zeigte die Feuerwehr Feichten mit ihrem Wagen. Erst kürzlich wurde in der Dorfmitte eine solche Lichtzeichenanlage installiert, die, im Gegensatz zur politischen, bisher nicht für negative Schlagzeilen sorgte. − Fotos: Limmer

„Die Berliner Ampel ramponiert, die Feichtner Ampel funktioniert. Neidisch schaut Berlin auf Feichten, weil bei uns duad d’ Ampe leichten“ – so zeigt sich die Freiwillige Feuerwehr Feichten stolz auf ihr neues Leuchtmittel in verschiedenen Varianten mitten in Feichten. Dies und noch viele weitere Themen, alle mit Ortsbezug, haben die fünf Wagen und sieben Fußgruppen gestern beim Feichtner Faschingszug – dem kleinsten im Landkreis Altötting – beleuchtet. Dabei moderierte Marcus Hansen die Teilnehmer.



Vorne weg wies Bürgermeister Johann Vordermaier mit seiner mobilen Krankenstation den Weg. Als Arzt im Einsatz versorgte er nicht nur „Kranke“ auf der Pritsche seines Fahrzeugs mit Energie-Booster, „a Lebens- und Schönheitselexier“, sondern die Kinder am Wegesrand mit vielen Süßigkeiten. Im Gefolge hatte er die Musikkapelle, die für gute Unterhaltung am Wegesrand sorgte.

Die Birkhahnschützen wiesen schon jetzt – als Rehe verkleidet – auf ihr rundes Gründungsfest im kommenden Jahr hin. Mit dabei war auch der Theaterverein mit seiner mobilen Wellnessoase. „Des Gewerbegebiet in Feichten kennan’s ned so guad verkaffa, drum sama mir losglaffa und hama gschaut, dass ma a mobile Wellnessoase baut“, so war zu lesen. Mit Freibier in der Männersauna und Proseccoaufguss warben sie für die neue Einrichtung. Die Gruppe Tohuwabohu war in diesem Jahr als Panzerknackerbande samt Oma Knack unterwegs. Unter der Aufsicht der anwesenden Polizei verteilten die Panzerknacker ihre Beute, in Form vieler Schokomünzen.

Fast 50 Personen stellte die Mutterkind-Gruppe, die mit Boandlkramer, Pfarrer und Ministranten im Trauermarsch die Schule zu Grabe trug. So beteten die Frauen mit ihrem Pfarrer (Hansi Huber) inständig darum, dass kein Puff Einzug hält, die Landjugend mehr als vier Quadratmeter Platz erhält, die Bücherei erhalten bleibt, der Auslauf für die Kinderkrippe schöner als wie für einen Hühnerstall wird und das Schulhaus in Kirchweidach endlich fertig wird.

Am Start war auch wieder die Gruppe „Dingsdahare“, deren Mitglieder nach der Darstellung der Penner in den beiden vergangenen Jahren heuer als Neandertaler verkleidet ihren Auftritt hatten. „Uga, Uga, ho, in Feichten san die Neandertaler wieder do. A Blackout-Szenario ist uns Wurst. Mooreichenbier gibt’s bei uns für’n Durst. Strom brauchan wir zum Kocha ned und der ganze Luxus is uns z’bled. Jagen, sammeln, Lagerfeuer macha und ganz einfach – ganz vui lacha!“, so ihr Motto.

Die Edelhamer traten als Bayerischer Noah (Rainer Zenz) auf, der Biere statt Tiere rettete. Der Frauenbund hatte seine erste mobile Bar dabei, die schon im Frauenfasching mit Erfolg zum Einsatz kam – und die TSV-Frauen folgten dem Zug ganz entspannt als Inder, die Hip-Hop-Kids als „Schoolgirls“.

Wenn auch nicht so viele Menschen wie noch in den Vorjahren am Straßenrand dem Gaudiwurm folgten, der sich pünktlich um 13 Uhr in Bewegung setzte, hatten doch alle ihren rechten Spaß. Die gute Stimmung setzte sich auch im Anschluss auf dem Dorfplatz fort, wo die Eishockeytruppe „Crazy Woodbreakers“ für Getränke und Brotzeit sorgte. Bis weit in die Abendstunden ging es dort turbulent zu.

− cl