Wahl in Tüßling
FW-Kandidat Bauer: „Es ist ein bisschen der Wurm drin“

07.03.2024 | Stand 07.03.2024, 17:08 Uhr

Freie-Wähler-Kandidat Markus Bauer präsentierte am Mittwochabend im Steinersaal seine politischen Vorstellungen und warb um die Stimmen der Tüßlinger. − Foto: Wagner

Steckt Tüßling in einem Formtief? Für Bürgermeisterkandidat Markus Bauer war dies eine entscheidende Frage auf seiner Wahlveranstaltung am Mittwoch im voll besetzten Saal des Gasthaus Steiner.

Gefühlt gehe irgendwie nichts weiter: „Man merkt genau, es ist ein bisschen der Wurm drin, die Atmosphäre im Gemeinderat ist angespannt“, monierte der Kandidat der Freien Wähler Tüßling. Dies sei nicht nur sein Eindruck, das habe er auf seiner Tour auch von den Bürgerinnen und Bürgern erfahren: „Das spüren alle“.

Diese Anspannung wirke sich auch auf die Arbeit in der Kommune aus, jeder habe Angst, etwas Falsches zu sagen, etwas Falsches zu machen. Vertrauen und Kommunikation nannte Bauer „mindestens gestört“. Hier bedürfe es einer Veränderung der Situation, nicht die Suche nach der Ursache des Problems, sondern eine Lösung müsse her. Die Erklärung, wie dies zu erreichen sei, verpackte er in eine Frage: „Wie verändert sich die Situation am besten? Wenn man jemanden aus dieser Situation nimmt und zum neuen Bürgermeister macht? Oder verändert es sich am stärksten, wenn man wirklich einen neuen und deshalb unbefangenen Bürgermeister wählt?“ Sein Ziel sei es, die Menschen mitzunehmen und sie zu informieren. Transparenz fördere das Vertrauen, so Bauer.

Ein weiteres Thema seiner Ausführungen war die kommunale Wärmeplanung, bei der die Kommune federführend sein müsse: „Was wollen wir? Von einem privaten Unternehmen abhängig sein, oder suchen wir nach einem Weg, dies in die eigene Hand zu nehmen“, stellte er dem Publikum auch hier die Frage, die er selbst auch gleich beantwortete: „Wir müssen herausfinden, was für uns in Tüßling möglich ist, wir müssen wissen, was wir wollen“, forderte Bauer mit Betonung auf dem „Wir“. Diese Aufgabe einfach einem Ingenieurbüro zu übertragen, halte er für keine gute Lösung.

Im Hinblick auf die von allen geforderte Marktplatzbelebung, positioniere er sich „gegen Aktionismus und für einen langfristigen Plan“. Hier müsse man verschiedene Interessengruppen zusammenbringen und sich Gedanken machen, was denn einen Sinn ergebe.

Weitere Themen waren der Hochwasserschutz, wo es für ihn zum jetzigen Zeitpunkt unseriös sei, einen genauen Plan darzustellen, da es noch keine endgültige Festsetzung des Überschwemmungsgebietes durch das Landratsamt gebe, und der Neubau des Kindergartens, wo man sich darum kümmern müsse, dass die Kosten im Rahmen blieben. Gerne werde er zu diesen und weiteren Themen, wie etwa dem Trinkwasser, bei der am heutigen Freitag stattfindenden Podiumsdiskussion Stellung nehmen und seine Sicht der Dinge darstellen (siehe Kasten).

Eine klare Position bezog Markus Bauer auch im Hinblick auf die ehrenamtliche Ausführung des Bürgermeisteramtes. Dies sei das größte Ehrenamt in der Gemeinde und er stehe dafür, dass dies auch so bleibe. Ansonsten müsse eine Kandidatin oder ein Kandidat, ihren bzw. seinen guten Job im Falle einer Hauptamtlichkeit aufgeben: „Wenn sie nicht wiedergewählt werden, wird es schwierig, in diesen Job zurückzukehren“, begründete Bauer seine Meinung.

Mit der Bitte, am 17. März zur Wahl zu gehen und ihm dort die Stimme und auch das Vertrauen zu geben, beendete der Freie Wähler Kandidat seine Veranstaltung, zu der sich als Gastredner auch der Kreisvorsitzende der Freien Wähler, Dieter Wüst, und der Landtagsabgeordnete Markus Saller eingefunden hatten. Wüst zeigte sich erfreut über den großen Zuspruch, es sei gut, wenn sich die Bevölkerung interessiere und Markus Bauer sei als Kandidat eine echte Alternative für Tüßling. Ein Kandidat, den Saller als „Prototyp eines FW-Kandidaten“ bezeichnete und der die DNA der Freien Wähler in sich trage.

− wag