Burgkirchen/Alz
Erste Ehrung für 70 Jahre Mitgliedschaft

Konrad Feuchtgruber von der FFW Burgkirchen ausgezeichnet – Früher aktiver Feuerwehrmann

01.04.2024 | Stand 01.04.2024, 11:00 Uhr

Bisher einmalige Ehrung bei der Freiwilligen Feuerwehr Burgkirchen: Vorsitzender Josef Huber (links) steckt Konrad Feuchtgruber die Auszeichnung für 70 Jahre Mitgliedschaft ans Revers. − Foto: Gerlitz

Zum ersten Mal in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Burgkirchen/Alz hat ein Mitglied den herausragenden Meilenstein von 70 Jahren Vereinszugehörigkeit erreicht. Konrad Feuchtgruber senior wurde unlängst bei der Jahreshauptversammlung tatsächlich für sieben Jahrzehnte Mitgliedschaft im Feuerwehrverein geehrt.

Vorstandsvorsitzender Josef Huber, selbst schon seit einem halben Jahrhundert bei der Burgkirchner Feuerwehr, rief in Erinnerung, dass Konrad Feuchtgruber anno 1953 im Alter von 18 Jahren in den Feuerwehrverein eintrat. „Damals hieß er noch Konrad Steiner, aber durch Adoption bekam er den Nachnamen Feuchtgruber“, ließ der Vorsitzende wissen. „Vor 70 Jahren gab es kein Gerätehaus wie heute, nur eine Garage. Die Feuerwehrgarage stand ungefähr dort, wo sich heute die Sparkassenfiliale und das Optik-Geschäft Steckbauer befinden“, erzählte Huber weiter. „In der Feuerwehrgarage stand als Fahrzeug ein Packard, ein amerikanischer Schlitten. Konrad Feuchtgruber rückte noch mit dem Packard aus. Der Kone war in seiner aktiven Zeit ein fester Bestandteil der Ortskerngruppe der Freiwilligen Feuerwehr Burgkirchen. Vielen Dank für dein Engagement“, so die Laudatio des Vorsitzenden.

Weil es bisher noch keine 70 Jahre währende Mitgliedschaft bei der Burgkirchner Wehr gab, standen für diese Ehrung keine entsprechenden Anstecknadeln zur Verfügung. Huber erzählte, dass Anstecknadeln für 70 Jahre Mitgliedschaft schwierig zu beschaffen gewesen waren. Aufgrund dieser Schwierigkeiten bestellte die Vorstandschaft gleich eine Reihe von Siebziger-Nadeln. An die Feuerwehr-Senioren gewandt sagte Huber augenzwinkernd: „Also strengt euch an!“ Dann steckte der Vorsitzende dem treuen Mitglied die Siebziger-Nadel ans Revers.

Um den Zeitraum von 70 Jahren anschaulich werden zu lassen, hier ein Blick in die Chronik: Die Freiwillige Feuerwehr Burgkirchen wurde im Jahr 1893 gegründet. 1935 bekam Burgkirchen ein eigenes Feuerwehrfahrzeug. Das kam so: Nach einer Reise durch Europa verkaufte ein reicher US-Amerikaner seinen Wagen für 300 Reichsmark. Es handelte sich um einen schweren „Packard“ mit einem 4,7-Liter-Motor, 85 PS und zwei Tonnen Eigengewicht. Dieser Wagen war bis 1956 im Feuerwehrbetrieb. Das Umlackieren sparte sich die Burgkirchner Feuerwehr, der Wagen blieb immer schwarz (wie gekauft).

Die Ausrüstung der Feuerwehr verlangte nach einer geschützten Unterstellmöglichkeit. Im April 1934 bekam der „Reibwirt“ Ludwig Starflinger von der Gemeinde Burgkirchen 440 Quadratmeter von der Schulwiese kostenlos als Bauplatz. Jedoch wurde daran die Bedingung geknüpft, in dem Neubau „für immerwährende Zeiten“ einen Raum als Feuerwehrdepot zur Verfügung zu stellen. Dieses Gebäude stand unterhalb der heutigen oberen Einmündung der Rupertusstraße in die Martin-Ofner-Straße.

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