Hilfe in Notlagen
Eine-Welt-Verein Burgkirchen spendet fast 24 000 Euro

22.04.2024 | Stand 22.04.2024, 10:00 Uhr

Spendenüberreichung: Bei der Jahreshauptversammlung des ökumenischen Eine-Welt-Vereins Burgkirchen überreichten Elvira Englberger und Regina Greiner (links) an Johann Hertkorn einen Scheck über 1000 Euro. Das Geld soll dem Kinderdorf Guarabira zugutekommen. − Foto: Kaleta

Der ökumenisch geführte Eine-Welt-Laden ist aus Burgkirchen nicht wegzudenken. Auf der ideellen Ebene vereint er Menschen, die sich gerne ehrenamtlich einbringen. Im wirtschaftlichen Bereich unterstützt er Kleinproduzenten in verschiedenen Ländern.

So werden im Eine-Welt-Laden Erzeugnisse abgesetzt, die sonst im Handel keine großen Chancen gegen die übermächtige Konkurrenz hätten. Mehr noch: Mit dem aus dem Verkauf erzielten Reinerlös werden Projekte zugunsten Notleidender gefördert.

Kürzlich fand im katholischen Pfarrheim die Jahreshauptversammlung des ökumenischen Eine-Welt-Vereins statt. Zu Beginn gedachten die Versammelten der Verstorbenen des vergangenen Jahres. Das waren Rudolf Fischer, eines der Gründungsmitglieder des Eine-Welt-Ladens und dessen früherer Vorsitzender, Helga Palsa und Pater Anthoni Gudipalli, der als Pfarrvikar in Burgkirchen tätig war und nach der Rückkehr in seine indische Heimat unerwartet starb.

Des Weiteren fand Vorsitzende Elvira Englberger in ihrer Rede herzliche Dankesworte für ihre fleißigsten Mitarbeiter, die den täglichen Betrieb aufrechterhalten. Die Vorsitzende nannte dann Programme, die vom Burgkirchner Eine-Welt-Verein begünstigt werden. Neben den Geldern, die man an die Dorfinternate der Yura-Indianer in Bolivien überweist, werden die Projekte PAMITA (Partnerschaft mit Tansania), zwei Initiativen auf den Philippinen (PREDA und Children’s Heaven) sowie das Kinderdorf Guarabira in Brasilien regelmäßig unterstützt. Darüber hinaus werden Einzelspenden für unvermittelt auftretende Notsituationen wie Dürre und Hungersnöte gegeben.

Der Vertrieb der fair gehandelten Ware wird nach Kräften versucht anzukurbeln. Vergangenes Jahr wurde jeweils ein Verkaufsstand während des Umweltmarktes in Emmerting, beim Ukulele-Festival in Obermörmoosen und beim Gemeindefest in Burgkirchen aufgestellt. Geschenkpakete wurden mit Vermittlung des örtlichen Gewerbevereins geschnürt. Der Laden besitzt eine eigene Homepage: www.weltladen-burgkirchen.de

Regina Greiner erstattete den Kassenbericht. Bei der Besprechung des Zweckbetriebs informierte sie die Anwesenden, dass die Einnahmen des Eine-Welt-Ladens im vergangenen Jahr 60182 Euro ausmachten. Nach dem Abzug von Ausgaben in Höhe von 53353 Euro wurde das Jahr im Eine-Welt-Laden mit 6829 Euro Gewinn abgeschlossen. Der Eine-Welt-Verein überwies nach den Angaben von Regina Greiner im vergangenen Jahr insgesamt 23949 Euro an die fortlaufend unterstützten Projekte und Nothilfeprojekte. „In dieser Summe sind auch Spenden enthalten, die der Eine-Welt-Verein erhält und seinerseits weiterleitet“, hob Regina Greiner hervor.

Constanze Huber und Hans Gerst, die „die dicken Ordner mit Belegen“ kontrolliert hatten, konnten der Kassenwartin beste Arbeit bescheinigen. Auf Antrag der Kassenprüfer wurde die Vorstandschaft des Eine-Welt-Ladens einstimmig entlastet.

Die Jahreshauptversammlung wurde von einem Vortrag abgerundet. Johann Hertkorn berichtete über den Alltag im Kinderdorf im brasilianischen Guarabira, das er seit Jahren mitbetreut. Es handelt sich dabei um eine sozial schwache Provinz Brasiliens. Um die Kinder und Jugendlichen vor Kriminalität, Missbrauch, Alkohol und Drogen zu schützen, hat Pater Gerd Brandstetter dank der Gönner, die er für seine Idee gewinnen konnte, das Kinderdorf ins Leben gerufen. Zwischenzeitlich ist es zu einem großen Komplex aus Schulen und Wohnhäusern geworden. Hauptziel war es, familienähnliche Strukturen zu schaffen, die den jungen Menschen ein geordnetes Leben ermöglichen sollen. Für die Heranwachsenden gibt es Ausbildungsprogramme, die ihnen den Einstieg ins Berufsleben erleichtern. Derzeit wird die Einrichtung von einem Orden geleitet, der dafür sorgt, dass die Initiative in der schwierigen Umgebung fortbestehen kann.

Elvira Englberger und Regina Greiner überreichten Johann Hertkorn einen symbolischen Scheck im Wert von 1000 Euro. Das Geld soll dem Kinderdorf zugutekommen.

− kt