Burgkirchen/Alz
Brücke nach Bangladesch

Der Verein „Shetu“ will eine Berufsschule für Schlosser bauen – Elektriker-Ausbildung läuft schon

22.04.2023 | Stand 22.04.2023, 19:00 Uhr

Blick in den Elektriker-Campus in Paturia mit schönen Grünanlagen. Hier können die erwachsenen Auszubildenden viel lernen und sie fühlen sich sehr wohl. −Foto: privat

Viele Hilfsorganisationen leisten im globalen Süden wertvolle Hilfe zur Selbsthilfe. Dazu gehört auch der Burgkirchner Verein Shetu, der beispielhaft Bildungs- und Ausbildungsprojekte in Bangladesch plant und unterstützt.

„Shetu“ bedeutet Brücke. Es ist eine Brücke nach Bangladesch. Otwin Marzini und sein Sohn Thomas Marzini hatten den Burgkirchner Förderverein im Jahr 2017 gegründet. Ziele sind die Förderung von Bildung und Ausbildung, Senkung von Armut und Arbeitslosigkeit und die Zusammenarbeit mit einheimischen Organisationen.

Das erste, äußerst nachhaltige Projekt im Dorf Paturia wurde im Jahr 2020 schon verwirklicht, eine Berufsschule für Elektriker, ein Campus für 30 Lehrlinge pro Jahrgang im Alter von 18 bis 21 Jahren. Ziel ist die Schaffung einer fundierten Ausbildung der jungen Frauen und Männer, die danach in der Lage sind, unter anderem die Stromversorgung in den Dörfern zu verbessern.

Die Inhalte der zweijährigen Ausbildung sind Allgemein- und Elektriker-Ausbildung mit Schwerpunkt erneuerbare Energien. Die Schüler stammen meist aus sehr armen Tagelöhner-Familien. Die ersten Jahrgänge haben ihre Ausbildung schon erfolgreich abgeschlossen und gute Arbeitsplätze gefunden.

Finanziert wurde dieser Campus mit Spendengeldern, unter anderem aus Burgkirchen/Alz. Es sind Spenden von Vereinen oder Institutionen an Shetu, die dem Projektpartner „RSUF Bangladesch“ zur Verfügung gestellt werden. „Wir haben absolutes Vertrauen in diesen Verein“, erzählt Otwin Marzini. Für die Planung und den Bau des Campus engagierte sich ehrenamtlich der Architekt Stefan Ackermann aus den Reihen von Shetu.

Da es in Bangladesch mit den Elektrikern so gut läuft, besteht der Wunsch und großer Bedarf nach weiteren Berufsausbildungen. Ein sehr gefragtes Berufsbild wäre Schlosser, was eine neue Herausforderung für Otwin Marzini (62) und Stefan Ackermann (45) bedeutet. Mit im Boot bei diesem neuen Projekt ist Bernhard Wurm (44) aus Tittmoning. Er ist Lehrlingsausbilder in einem örtlichen Metallbetrieb und hat sich aus voller Überzeugung dem Vorhaben angeschlossen.

− rs