Tiere am Kapellplatz gesegnet
Bitt- und Dankgang: Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft kam nach Altötting

18.03.2024 | Stand 18.03.2024, 16:00 Uhr
Roswitha Dorfner

Bruder Georg Greimel segnete die Tiere am Kapellplatz. Zusammen mit Landvolkseelsorger Michael Vogt (rechts) hatte er in der Basilika St. Anna den Gottesdienst zelebriert. − Fotos: Dorfner

Der Ablauf der 16. Bauernwallfahrt mit Gottesdienst in der St. Anna-Basilika und Segnung der Heilkräuter und Tiere am Kapellplatz war am Sonntag wie gehabt: Organisiert und eingeladen hatten die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. Bayern (AbL) mit Vorsitzendem Josef Schmid und Rita Huber, AbL-Vorsitzende für die Regionalgruppe Chiemgau.



Dem feierlichen Gottesdienst standen als Hauptzelebrant Landvolkseelsorger Michael Vogt und als Prediger Kapuzinerpater Bruder Georg Greimel vor. Für die musikalische Gestaltung sorgten in bewährter Weise die Truchtlinger Alphornbläser, der Singkreis Asten und die Blasmusik der Bauernwallfahrt. Als diesjährige Nachmittagsveranstaltung stand der Vortrag von Hermann Pennwieser (Biolandwirt und Bodenforscher) mit dem Titel „Du bist, was du isst! Natürliche Bodenfruchtbarkeit als Grundlage körperlicher und geistiger Gesundheit“ im Angebot.

Bauernwallfahrt als Dank an die Altöttinger Gnadenmutter



Noch kurz zur Entstehungsgeschichte der Bauernwallfahrt: Es ist der Dank an die Altöttinger Gnadenmutter, dass seit dem Jahr 2009 die Blauzungenkrankheit beim Weidevieh nicht mehr aufgetreten ist – davon berichtet im Umgang der Gnadenkapelle eine gestiftete Votivtafel.

„Bäuerliche Landwirtschaft – Bewahrung der Schöpfung – Frieden und gesundes Essen für alle“ war auch Predigtthema von Bruder Georg, der davor warnte, dass es immer weniger Bauern und Landwirte gibt, die das Land bewirtschaften: „Die Zahl der Betriebe geht zurück, auch die Zahl der Tiere. Die Wettbewerbsfähigkeit ist überregional, von Europa beeinflusst. Wir hoffen und beten, dass die guten Bauern, die für die Bewahrung der Natur, für die Schöpfung wesentlich beitragen, trotz Veränderungen aus staatlichen und europäischen Vorschriften zukünftig bestehen bleiben!“ Das Johannesevangelium spreche deutliche Worte: „Das Weizenkorn muss sterben, um viele Früchte zu bringen. Mit Jesu Tod am Kreuz ist der Weg zum Ziel vollbracht – bis zur Verherrlichung am Ostermorgen!“ Bruder Georg erinnerte an das diesjährige Wallfahrtsmotto aus dem Johannes-Evangelium, 14, wenn Jesus sagt: „Ich bin der Weg. Niemand kommt zum Vater außer durch mich!“, was bedeute: Wer sich mit Jesus verbindet und eins wird, indem er dem Willen Gottes entspricht, der wird zugleich an seiner göttlichen Herrlichkeit Anteil haben.

Nur der mächtige Ochse Lasse fehlte



Am Ende des Gottesdienstes, bevor in einer Prozession zum Kapellplatz gezogen wurde mit abschließender Statio und Tiersegnung, dankte der AbL-Vorsitzende Josef Schmid der Geistlichkeit, der musikalischen Gestaltung und insbesondere den vielen Bauern und Landwirten, die gekommen waren, um nach aufregenden vergangenen Wochen mit Bauern-Demonstrationen wieder zu Einkehr und Besinnung zu finden im christlichen Sinn und Glauben.

Besonderer Dank galt den Familien Hochreiter und Landsberger, die ihre Kälbchen, Brillen- und Bergschafe zur Wallfahrt mitgebracht hatten. Nur einer fehlte dieses Jahr: der mächtige Ochse Lasse; der hatte offenbar das ruhigere Dasein auf dem Blümlhof dem Trubel auf dem Kapellplatz vorgezogen.

− rd