Frühjahrsputz
Altöttinger Gnadenkapelle für drei Tage geschlossen

07.02.2024 | Stand 07.02.2024, 19:00 Uhr
Roswitha Dorfner

Da sind die Mesner gefragt: Michael Waxenberger (links) und Franz Auer entstauben die Br.-Konrad-Figur.

Es ist kein Hineinkommen: Wer derzeit in die Gnadenkapelle will, steht vor verschlossenen Türen. Diese Einschränkung ist freilich nur von kurzer Dauer – dennoch aber dringend erforderlich. Denn der Hintergrund, auf den Infozettel an den Zugangstüren hinweisen, ist ein intensiver Frühjahrsputz.



Damit der erledigt werden kann, ist die Hl. Kapelle seit Dienstag unzugänglich. Das Gnadenbild wird den Gläubigen aber nicht vorenthalten: Wie bei solchen Anlässen üblich, ist es in die Stiftspfarrkirche ausgelagert worden. Am Dienstag wurde es in feierlicher Prozession dorthin übertragen. Auch die Gottesdienste, die normalerweise in der Gnadenkapelle gefeiert werden, finden in der Stiftspfarrkirche statt. Das allerdings nur noch heute: Denn nach dem Rosenkranz, der ab 18 Uhr in der Stiftspfarrkirche gebetet wird, wird Stadtpfarrer Prälat Dr. Klaus Metzl das Gnadenbild an seinen angestammten Platz rückübertragen.

Generalsanierung war wichtiger als Reinigungsarbeiten



Der Frühjahrsputz in der hl. Kapelle ist jährliche Routine. Dass er heuer besonders dringlich ist, hat einen guten Grund. Zuletzt war ja die Generalsanierung der „Heimstatt Unserer Lieben Frau von Altötting“ das alles überstrahlende Thema, die Reinigungsarbeiten mussten zurückstehen.

Nun aber gehen die Arbeiten umso akribischer vonstatten. Es wird an Stellen gesäubert und entstaubt, die bei der wöchentlichen Reinigung beispielsweise der Fußboden oder Sitzbänke nicht berücksichtigt bzw. ohne Leiter oder Hebebühne nicht erreicht werden können. Die Intensivreinigung betrifft insbesondere die höher gelegenen Bereiche, die Fenster im Oktogon, die Silberampeln und die Fenster der Schaukästen, sei’s vor den silbernen Votivgaben wie auch den kunstvollen Silberurnen mit den Königsherzen.

Metallrestaurator säubert Gnadenaltar



Diese Reinigungsarbeiten werden von den Kapellmesnern verrichtet. Das Säubern des Gnadenaltars ist hingegen Sache von Metallrestaurator Stephan Rudolph. Der Experte verwendet dabei ein „nebelfeuchtes“ Saugschwämmchen, damit der kunstvoll gestaltete Gnadenaltar aus Silber und die vergoldeten Kupferplatten keinen Schaden nehmen.

Der Einsatz der Mesner ist im Übrigen nicht nur im Oktogon gefragt, sondern auch im Langhaus der Gnadenkapelle: Dort müssen mit einem Staubsauger vorsichtig die vielen Votivtafeln an den Wänden, die Kassettendecke wie auch die beiden Seitenaltäre entstaubt werden. Reichlich Arbeit gibt es zudem auf der Orgelempore zu erledigen. Damit nicht genug, werden im Außenbereich die Votivtafeln wie auch die erhöhten Fenster vom Schmutz befreit.

Auch wenn das Gnadenbild heute Abend wieder in die hl. Kapelle zurückkehrt: Lange wird es nicht dauern, bis es wieder weggebracht wird. Schon am Aschermittwoch wird es in die Klosterkirche St. Magdalena transportiert. Dort wird es, gekleidet in das „blaue Fastenröckl“, zur Verehrung anlässlich des traditionellen „Gnadenbildkusses“ im Bereich des Volksaltars aufgestellt.