Deutsche Leichtathletik-Meisterschaft
Alexandra Burghardt verpasst Titel um eine Tausendstel – Sprinterin wird in 7,207 Sekunden Zweite über 60 Meter

18.02.2024 | Stand 18.02.2024, 13:27 Uhr |

Im Gleichschritt sprinten Rebekka Haase (rechts) und Alexandra Burghardt im Finale über 60 Meter über die Ziellinie. Am Ende trennt die beiden nur eine Tausendstelsekunde. − Foto: imago images

Alexandra Burghardt hat ihren ersten nationalen Titel unterm Hallendach verpasst – und das um einen Wimpernschlag. Bei den Deutschen Meisterschaften vor 3750 Fans in der ausverkauften Quarterback Immobilien Arena in Leipzig musste sich die Sprinterin von der LG Gendorf Wacker Burghausen im Finale über 60 Meter um die Winzigkeit von einer Tausendstelsekunde geschlagen geben.

Zunächst schien alles für Burghardt zu laufen. Die 29-Jährige, mit 7,20 Sekunden mit der besten Zeit dieses Winters angereist, gewann mit 7,30 den vierten und letzten Vorlauf. Auch in ihrem Halbfinale wurde sie als Erste mit 7,23 ihrer Favoritenrolle gerecht. Und im Endlauf schien die dreifache Deutsche Meisterin über 100 und 200 Meter im Freien ebenfalls auf einem guten Weg. Doch dann kam nach einem nicht optimalen Start Rebekka Haase (LV Erzgebirge) immer näher heran – und hatte im Ziel schließlich um eine Tausendstel die Nase vorne. Die Zeitmessung ermittelte 7,206 zu 7,207 Sekunden zu ihren Gunsten. Arm in Arm verfolgten die beiden Sprint-Asse gebannt die Auswertung auf dem Videowürfel. Auf Platz3 folgte Tiffany Eidner. Der Kölnerin gelang das Kunststück, in allen drei Runden exakt 7,28 Sekunden zu laufen.

„Der Titel bedeutet mir unheimlich viel. Denn es war mein erster über die kurze Sprintstrecke“, jubelte Haase, nachdem das hauchdünne Ergebnis feststand. Ihrer so knapp unterlegenen Konkurrentin und Staffelpartnerin zollte sie Respekt: „Alex ist unheimlich stark in diesem Winter. Darum musste ich alles geben, um noch an sie heranzukommen.“

Burghardt unterdessen zeigte sich nicht ganz zufrieden mit ihrer Vorstellung. Schließlich wollte sie die 7,20 Sekunden knacken und damit auch die Norm für die Hallen-WM in Glasgow vom 1. bis 3. März schaffen, die 7,19 beträgt. „Ich wäre gerne persönliche Bestleistung gelaufen. Irgendwie habe ich das Tausendstel-Glück nicht und es verfolgt mich auch die ganze Saison schon. Ich glaube, mein erster Start wäre besser gewesen, aber ich will auch keine Ausreden suchen. Rebekka hat ein super Rennen gemacht und hat sich glaube ich selbst überrascht. Ich freue mich sehr für sie“, erklärte Burghardt. Die Tögingerin, die mit ihrem Mann in Altötting wohnt, tritt zum Abschluss der Hallensaison noch am kommenden Freitag beim ISTAF in Berlin an, ehe sie sich „auf draußen konzentrieren“ will. Und auch da hat sie sich wieder einiges vorgenommen: „Das Ziel der Hallensaison war, eine gute Grundlage für draußen zu schaffen und das haben wir geschafft. Ich bin mir sicher, dass es da auch ziemlich schnell wird.“

− fa/red

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