Giftpfeile zwischen Bayern und BVB
"Ziemlich arrogant": Nach Hoeneß-Kritik schießt Dortmund mit voller Wucht zurück

04.08.2020 | Stand 04.08.2020, 10:38 Uhr

Neuer Krach zwischen den Bundesliga-Schwergewichten: Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß (links) kritisierte Dortmunds Transferpolitik. BVB-Sportdirektor Michael Zorc schoss umgehend verbal zurück. −Fotos: Hoppe, Meyer, dpa

Das erste Teamtraining des BVB interessierte nur am Rande. Vielmehr sorgte die Kritik von Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß an der Transferpolitik des Erzrivalen für Aufregung. Die Reaktion aus Dortmund ließ nicht lange auf sich warten – und fiel deutlich aus.

Verbale Breitseite von Uli Hoeneß, heftige Reaktion von Michael Zorc – die Erzrivalen aus München und Dortmund haben sich schon vor der neuen Bundesliga-Saison einen verbalen Schlagabtausch geliefert. Die Kritik an der BVB-Transferpolitik des Münchner Ehrenpräsidenten, der auch im Ruhestand weiter die "Abteilung Attacke" bedient, wies der BVB-Sportdirektor in aller Schärfe zurück: "Ich finde die Aussagen ziemlich arrogant. Wenn man jedes Jahr 250 Millionen Euro mehr in der Tasche hat, lässt es sich mit vollen Hosen gut stinken."

Auch Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Präsident Reinhard Rauball übten scharfe Kritik an Hoeneß. "Karl-Heinz Rummenigge und ich bemühen uns seit Jahren darum, dass die beiden größten deutschen Klubs ein respektvolles Verhältnis miteinander pflegen", sagte Watzke der Bild: "Ich finde es sehr schade, dass in regelmäßigen Abständen versucht wird, dies zu unterwandern." Rauball zeigte für die Attacke kein Verständnis. "Die Aussagen hätte sich Uli Hoeneß besser gespart. Der Zeitpunkt ist auch sehr verwunderlich, schließlich haben die Bayern diese Woche Champions League und eigentlich Besseres zu tun", sagte der 73-Jährige in der Dienstagsausgabe der Bild.

Hoeneß hatte in einem Interview mit der FAZ den Umgang des BVB mit seinen Spielern als "unklug" bezeichnet: "Wie soll ein Spieler die DNA eines Vereins hundertprozentig aufsaugen, wenn er das Gefühl hat, ein Verkaufsobjekt zu sein? Bei uns gibt es das überhaupt nicht", äußerte der 68-Jährige. Der FC Bayern hole niemals Spieler, "um daraus Geschäfte zu machen".

Angesprochen auf die Aussagen des früheren Bayern-Managers stellte Zorc klar: "Wenn man jedes Jahr 250 Millionen Euro mehr in der Tasche hat, lässt es sich mit vollen Hosen gut stinken."

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