Neue Serie: Anpfiff im Amateurfußball – Autengruber: "Ohne Fußball geht nichts"

04.08.2020 | Stand 19.09.2023, 1:42 Uhr

Zu Beginn der Zwangspause hat Philip Autengruber den Fußball kaum vermisst – trotzdem fehlte etwas. −Foto: Kaiser

Der bayerische Amateurfußball steuert auf den Re-Start zu. Eine mehrmonatige Corona-Zwangspause geht (voraussichtlich) bald zu Ende. Die Heimatzeitung will in den kommenden Wochen bis zum Pflichtspielstart in einer Interview-Serie erfahren, wie niederbayerische Kicker die Auszeit und die Rückkehr auf den Platz erleb(t)en.

Im ersten Teil hat die PNP Philip Autengruber vom Landesligisten TSV Waldkirchen befragt. Der 20-Jährige (Kaufmann im eCommerce) erzählt von Laufeinheiten mit seinem Papa und Trainer – und erklärt, warum seine Mannschaft nun besser aufgestellt ist.

Philip, mehr als vier Monate lang war in Bayern Fußball spielen im Wettkampf verboten. Wie erlebst Du diese Zwangspause?
Philip Autengruber: Ungewohnt, wie vieles andere auch in dieser Situation. Anfangs hat man den Fußball weniger vermisst, aber dass doch etwas gefehlt hat, merkt man, wenn man dann das erste Mal wieder auf dem Rasen steht. Wir waren alle froh, als wir wieder trainieren durften.

Wie hast Du Dich sportlich fit gehalten?
Autengruber: Seit Training wieder erlaubt ist, haben wir einmal pro Woche trainiert. Diese Woche hat die richtige Vorbereitung begonnen. Davor bin ich gerne mal eine Runde laufen gegangen, wie ich es auch sonst als Ausgleich zum Arbeitsalltag mache. Aber da hat jeder Spieler andere Sportarten für sich: der eine hat angefangen zu klettern, der andere ist viel Rad gefahren.

Zu Zeiten des Lockdown war aber auch mal Zeit für ein Einzeltraining mit Deinem Papa Anton im Garten, oder?
Autengruber: Das nicht, aber gemeinsame Laufeinheiten machen wir schon. Er ist ja noch relativ fit für sein Alter (lacht).

Bis zum geplanten Re-Start sind es noch fünf Wochen. Der TSV Waldkirchen steht abgeschlagen auf dem letzten Platz in der Landesliga Südost – ist es angesichts dessen schwierig, sich für Fußball zu begeistern?
Autengruber: Nein. Ohne Fußball geht es bei mir sowieso nicht. In der Phase des Lockdown hab ich mir sogar große Spiele der Geschichte im Fernseher angeschaut. Jetzt wollen wir die Situation positiv angehen. Natürlich hat man den Tabellenplatz im Hinterkopf, aber mit Start der Vorbereitung ist man mit hundert Prozent Einsatz und Ernst dabei.

Über den Ligapokal habt Ihr eine zusätzliche Chance auf den Klassenerhalt. Ist es realistisch, dass ein vermeintlicher Absteiger so einen Zusatzwettbewerb gewinnt?
Autengruber: Das lässt sich schwer beantworten. Wir wissen, dass uns auch im Ligapokal die gleichen und damit schwere Gegner erwarten. Aber ich bin mir sicher: Wir sind als Team weiter zusammengewachsen, und mit der Rückkehr von Martin Krieg und einer guten Vorbereitung werden wir ab September ein anderes Gesicht zeigen.

Interview: Michael Duschl.