Deggendorf
Wirt Helmut Kurz stinkt’s: "Von der Stadt im Stich gelassen"

24.07.2018 | Stand 18.09.2023, 2:58 Uhr

"Knödelwerferin"-Wirt Helmut Kurz ist stinksauer: Seit zwölf Tagen ist sein Aufzug kaputt, gestern hat er seinen Müll auf die Schlachthausgasse gestellt. − Foto: Roland Binder

Sie ist ein Aushängeschild für Deggendorfs Gastronomie: Die "Knödelwerferin" am Oberen Stadtplatz, untergebracht in der historischen Fleischbank, ist seit sechs Jahren unter den Fittichen von Gastronom Helmut Kurz. Jetzt macht das Wirtshaus aber anderweitig von sich reden.

Weil seit zwölf Tagen der Aufzug kaputt ist und im Keller der Müll verfault, ist Helmut Kurz am Montag die sprichwörtliche Hutschnur gerissen. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern hat er angefangen, den Müll auf die Straße zu stellen. Er fühlte sich von der Stadt, der das Gebäude gehört, im Stich gelassen. Die hat auf Anfrage der DZ umgehend reagiert und noch am späten Nachmittag einen Bauhof-Trupp mit der Räumung des Müllkellers beauftragt.

Angefangen hatte alles mit einem simplen technischen Defekt. "Am Aufzug ist ein Bauteil kaputt gegangen, ich habe sofort bei der Stadt angerufen, die als Gebäudeeigentümer dafür verantwortlich ist." Dem Aufzug kommt in der "Knödelwerferin" eine nicht ganz unbedeutende Rolle zu. "Wir können die schweren Müllcontainer, in denen wir unsere Speisereste lagern, nicht über die Treppe aus dem Keller transportieren", erklärt Kurz.

Zweiter wichtiger Verwendungszweck: "Die Toiletten sind bei uns im ersten Stock, ältere Gäste oder Menschen mit Gehbehinderungen können sie ohne Aufzug nicht erreichen." Sein mehrfaches Ansuchen bei der Stadt blieb allerdings seiner Auskunft nach bis Montagnachmittag ohne Erfolg.

Pressesprecherin Viola Mühlbauer zeigte sich am Montagnachmittag auf Anfrage der DZ überrascht, telefonierte umgehend mit dem Gebäudemanagement, das für das Haus zuständig ist. Ergebnis: "Wir haben sofort einen Trupp vom Bauhof zur Knödelwerferin geschickt, um den Müll auszuräumen", so Mühlbauer: "Da sind mehrere unglückliche Faktoren zusammengekommen."