Plattling
Wasserwirtschaftsamt: Einleitung des behandelten Abwassers der Papierfabrik ist erlaubt

04.06.2018 | Stand 18.09.2023, 2:51 Uhr

Die Papierfabrik leitet behandeltes Abwasser in die Plattlinger Isar. Eine Leserin hat darauf aufmerksam gemacht, weil sie hier Umweltverschmutzung vermutet. Doch das Wasserwirtschaftsamt klärt auf, die Einleitung des braun gefärbten Wassers ist erlaubt. −Foto: privat

"Wer leitet so eine Brühe in die Isar?", fragt eine aufmerksame Leserin. Die PZ-Redaktion hat beim Wasserwirtschaftsamt Deggendorf wegen des braunen Wassers, das offensichtlich in den Fluss geleitet wird, nachgefragt. Abteilungsleiter Christian Reichgruber gibt Entwarnung.

"Es handelt sich um einen Kanal, über den das in der betriebseigenen Kläranlage behandelte Abwasser aus der Papierfabrik in die Isar eingeleitet wird", erklärt der Fachmann auf Nachfrage. Die Kläranlage der UPM-Papierfabrik bestehe aus einer zweistraßigen biologischen Belebungsanlage mit jeweils einer Nachbehandlung zur Reduktion der Schwebstofffracht. Pro Stunde dürfen 1347, pro Tag 29930 Kubikmeter eingeleitet werden, informiert das Wasserwirtschaftsamt weiter.

Nun sieht das braune Fremdwasser in der grünen Isar vielleicht unappetitlich aus und lässt manchen Spaziergänger aufschrecken, die Einleitung ist aber erlaubt. "Gemäß der wasserrechtlichen Erlaubnis darf das behandelte Wasser noch einen Chemischen Sauerstoffbedarf (CSB) von 310 Milligramm pro Liter enthalten." Reichgruber spricht von "schwer abbaubaren Substanzen, die aus dem Holz stammen, das zur Papierproduktion verwendet wird". Diese Substanzen werden als Lignine bezeichnet und sind laut Wasserwirtschaftsamt auch für die braune Färbung verantwortlich. "In der erlaubten eingeleiteten Konzentration sind diese zwar optisch auffällig, jedoch für das Gewässer nicht schädlich", entwarnt Abteilungsleiter Reichgruber.
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