Vorfreude auf heißes Derby in Schönberg und erstes Kumreuter Punktspiel in Mauth – viele Teams unter Druck

21.09.2018 | Stand 19.09.2023, 0:39 Uhr

Keinen weiteren Ausrutscher erlauben darf sich der TSV Schönberg um Kapitän Matthias Biebl (Nummer 10), hier im Duell mit Mauths Kapitän Niko Herzig. Im Hintergrund Dominik Herzig. −Foto: Alexander Escher

Die Voraussetzungen für den 11. Spieltag der Kreisklasse Freyung sind brisant. Schönberg kämpft im Heim-Derby gegen Grafenau II um den Anschluss an die Tabellenspitze, Haus im Wald muss vor eigener Kulisse gegen Nachbar Thurmansbang punkten und beim Schlusslicht Kumreut freut man sich trotz krasser Außenseiter-Rolle auf das Gastspiel beim Tabellenführer TSV Mauth.

Die Formkurve des SV Kumreut zeigt nach oben. Zwar wartet die Drexler-Elf noch auf den ersten Saisonsieg, aber bei drei Unentschieden in Serie war man dem Befreiungsschlag nahe. Mit einer Sensation in Mauth rechnet dennoch keiner. Trotzdem, berichtet Abteilungsleiter Daniel Heinzl (41) freuen sich die Kumreuter auf das Duell mit dem langjährigen Bezirksoberligisten: "Das ist unser erstes Punktspiel in Mauth seit unserer Vereinsgründung 1972", merkt Heinzl an. Der Tabellenführer will die SVK-Kicker mit Respekt empfangen, wie Spartenchef Maxi Stockinger betont: "Das 2:2 der Kumreuter gegen starke Schönberger letzte Woche ist Zeichen dafür, dass in der Mannschaft mehr steckt als viele denken." Zudem, weiß der junge Funktionär, haben Spiele eines Tabellenführers gegen Schlusslichter eigene Regeln. So mancher Favorit ist in diesen Duellen gestolpert. TSV-Trainer Franz Lenz will aber jeglichen Anflug von Leichtsinn im Keim ersticken. Verzichten muss er auf Pascal Herzig und Florian Poxleitner.

Eine auf dem Papier vermeintlich machbare Aufgabe sollte die DJK Schönbrunn in Jandelsbrunn vorfinden. Zumal die personelle Situation beim SSV, der in den beiden zurückliegenden Spielen 13 Gegentore kassiert hat, nicht gut ist, wie Abteilungsleiter Manfred Kern ankündigt. Der 33-Jährige rechnet mit einem "spielerisch und läuferisch intensiven Match" für seine Mannschaft, denn die Gäste kommen mit viel Schwung. Nicht verwunderlich, denn der beste Schönbrunner Saisonstart seit dem Kreisliga-Abstieg (2011) macht Spieler, Vereinsführung und Fans glücklich. Den zweiten Platz haben sich die noch immer ungeschlagenen Schönbrunner hart erarbeitet, aber sie wollen sich nicht darauf ausruhen, sondern weiter Gas geben, um den Druck auf Spitzenreiter Mauth hochzuhalten. Am vergangenen Wochenende konnten die Schönbrunner ihre spielerische Überlegenheit auch deutlich in Tore ummünzen: mit 7:0 besiegte die Tanzer-Elf die SG Preying. Dadurch steigen die Erwartungen, die Mannschaft um Sturmführer Johannes Pichler (22) und des wiedergenesenen Simon Küblböck will in Jandelsbrunn den neunten Saison-Dreier.

Das Topspiel des Wochenendes findet im Schönberger Jahnstadion statt. Die Heimelf hat zwei Spiele nacheinander nicht gewonnen, dadurch den Anschluss an die Spitze verloren. Selbst Derbygast Grafenau II hat bereits sechs Punkte mehr auf dem Konto, so dass die Schönberger voll auf Sieg spielen müssen. Das ist natürlich heikel, wenn man einer Bezirksliga-Reserve gegenübersteht, die sieben Mal in Folge gewonnen hat und voraussichtlich wieder auf einen oder zwei Spieler aus der "Ersten" zählen kann. Den Fans winkt in jedem Fall ein torreiches und spannendes Nachbarduell.

Der SG Altreichenau helfen nur Siege

Von der Tabellenspitze soweit entfernt wie die CSU von einer erneuten Alleinregierung nach der Landtagswahl (14. Oktober) ist die SG Altreichenau/Bischofsreut. Während Ministerpräsident Markus Söder laut neuesten Umfragen auf rund 35 Prozent der Stimmen kommt, hat die "SG AB" mit nur zehn von 30 möglichen Punkten ebenfalls einen Tiefpunkt zu verkraften. "Es läuft momentan nicht gut", kommentierte Spielertrainer Jürgen Eder nach der jüngsten Niederlage bei Grafenau II (1:3). Da war er allerdings, anders als die Wochen zuvor, mit der Leistung seines Teams einigermaßen zufrieden. Trotzdem, der SG helfen nur Siege. Das wird gegen die SG Neudorf, die ihre letzten drei Spiele gewonnen hat (12:5 Tore) schwer. "Wir müssen alles raushauen, um Zählbares zu holen", formuliert der Altreichenauer Abteilungsleiter Stefan Mittendorfer.

Nur einen Punkt aus zwei Spielen geholt hat am vergangenen Wochenende die DJK Hinterschmiding, die beim Tabellennachbarn Zenting genauso unter Druck steht wie der Gegner. "Die Luft wird dünner", bemerkt Hinterschmidings sportlicher Leiter Matthias Thuringer (28), der über das Spiel in Zenting hinaus von sich und seinen Mitspielern verlangt: "Wir müssen alles geben und bis zur Winterpause so viele Punkte holen wie möglich, damit wir dann etwas durchatmen können." Die Gastgeber haben zuletzt in Böhmzwiesel mit einem Sieg überrascht und können sich mit dem vierten Saisonsieg etwas von unten absetzen. Allerdings war die Kagerbauer-Elf bislang daheim noch ohne Glück: vier Spiele, drei Niederlagen. Bis auf Florian Matejka und Florian Scheiblecker ist der Kader vollständig. Der Einsatz von Florian Pauli entscheidet sich kurzfristig.

Beim Nachbarduell in Haus im Wald stehen die Gastgeber deutlich mehr unter Zugzwang als ihre Gäste aus Thurmansbang. Die Pauli-Elf musste zuletzt kampflos Punkte abgeben und deshalb erwartet man von ihr eine Reaktion auf die Entwicklung der zurückliegenden Wochen (vier Niederlagen am Stück).

Gleiches gilt für die SG Preying. Die Gratzl-Truppe hat die letzten beiden Spiele kein Tor geschossen und dürfte es schwer haben gegen die SG Waldkirchen II, die ihrerseits nach zwei Niederlagen in Serie Kredit verspielt hat.

− red

11. Spieltag / Samstag, 15 Uhr: Jandelsbrunn – Schönbrunn; 16 Uhr: Haus i.W. – Thurmansbang, Mauth – Kumreut; Sonntag, 14.00: Schönberg – Grafenau II; 14.30: Zenting – Hinterschmiding; 15.00: SG Bischofsreut – SG Neudorf (in Altreichenau), SG Preying – SG Waldkirchen II (in Preying).