Deggendorf
Vergewaltigungs-Prozess: Strafkammer hört weitere Zeugen

17.10.2016 | Stand 18.09.2023, 1:28 Uhr

Symbolfoto: dpa

Es geht um viel für einen 23-jährigen Mann aus dem Landkreis Deggendorf, der derzeit wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung vor der Ersten Strafkammer am Landgericht angeklagt ist. Dem Mann wird vorgeworfen, im Juli vergangenen Jahres seine drei Jahre jüngere Freundin nach einem Streit am Volksfest vergewaltigt und geschlagen zu haben. Der Beschuldigte bestreitet dies.

Für die auf drei Tage angesetzte Verhandlung hatte die Kammer sieben Zeugen und zwei Sachverständige geladen. Jetzt kommen drei weitere Zeugen hinzu. Der Verteidiger des Beschuldigten, Markus Ihle, sowie der Anwalt der Ex-Freundin, die als Nebenklägerin auftritt, Wolfgang Geier, hatten entsprechende Beweisanträge gestellt.

Die Mutter des Beschuldigten habe der Freundin ihre Frauenärztin empfohlen, als das Mädchen über Beschwerden und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr klagte. Das sagten der angeklagte Ex-Freund und dessen Vater aus. Die Nebenklägerin bestreitet dies. Staatsanwalt Oliver Baumgartner stellte die Frage, was die Aussage der Gynäkologin bringen solle, da das Opfer nicht mal Patientin bei dieser Ärztin war. Bereits am ersten Verhandlungstag hatte eine Frauenärztin ausgesagt, die die heute 20-Jährige nach der fraglichen Nacht untersucht hatte. Die Ärztin hatte blaue Flecken und Schwellungen an Armen und Oberschenkel des Mädchens entdeckt sowie frische Verletzungen im Intimbereich. Diese hätten sowohl bei einvernehmlichem, heftigem Sex wie auch bei einer Vergewaltigung entstanden sein können, schilderte sie der Kammer.

Außerdem sollen am kommenden Montag die Mutter des Angeschuldigten aussagen sowie ein Bekannter der 20-Jährigen, der Angaben zur Alkoholisierung des Angeklagten am Abend vor der Tat machen soll.