Deggendorf
Tisch an Tisch mit allen: Co-Working bei Gründern im Trend

08.04.2019 | Stand 18.09.2023, 3:36 Uhr

Sie haben im Gründerzentrum Digitalisierung im ITC1 erstmal feste Schreibtische für sich gebucht: Robert Hilmer (hinten) und Michael Neuhauser mit ihrem Start-Up "Easy2Parts". Im gleichen Raum sitzen alle, die ebenfalls Co-Working-Plätze nutzen – den Austausch untereinander empfinden sie alle als besonders wertvoll. −Foto: Binder

Warum ein teures Büro mit Kündigungsfrist mieten, wenn ein Schreibtisch mit Internet-Anschluss reicht? Co-Working heißt das Konzept, das in Städten wie München ein großer Renner ist und mit dem Gründerzentrum Digitalisierung Niederbayern auch in Deggendorf Einzug hält.

Co-Working in einem gemeinsamen "Großraumbüro" lebt vor allem vom Austausch untereinander: "Oft sitzen wir mit Leuten von anderen Firmen im Kreativ-Raum und philosophieren über Gott und die Welt", erzählt Robert Hilmer vom Start-Up "Easy2Parts". "Die Kollegen von ,MyPaketkasten‘ zum Beispiel haben echt gute Tipps für uns." Man kommt ins Gespräch, unterstützt sich, ergänzt sich, überlegt sogar, Praktikanten einander weiterzugeben. Konkurrenzdenken gibt es da gar nicht: "Es machen ja nie zwei genau dasselbe", weiß Robert Hilmer.

Wie läuft das mit dem Co-Working? Thomas Keller, Geschäftsführer des ITC1, ist selbst ein großer Fan des Konzepts: "Viele kommen zu uns und sagen, sie brauchen ein Büro zum Mieten. Ich frage sie dann erstmal, warum." Denn wer nur mit einem Laptop, seinem Handy und einem Ordner anrückt, der braucht nicht viel Platz. Das Co-Working im großen zentralen Raum des Gründerzentrums kostet pro Mann, Frau und Monat 90 Euro. Inbegriffen sind ein Schreibtisch-Platz, die 100-MBit-Internet-Leitung, Strom, die Reinigung der Räume, Zutritt zu jeder Zeit, auf Wunsch ein Briefkasten samt Firmen-Meldeadresse, die Möglichkeit, den Kreativ- und den Besprechungsraum samt mobilem Display zu nutzen, ebenso wie den Multifunktions-Kopierer und die Kaffeemaschine in der Küche, an der 50 Cent pro Tasse fällig werden. Dort trifft man auch die Kollegen aus Firmen wie "MyPaketkasten", deren gemietete Büros an den Co-Working-Bereich anschließen. Für diesen gibt es keine Kündigungsfristen: "Wir wollen den Leuten die Last nehmen, sich binden zu müssen", erklärt Thomas Keller, der selbst oft sein Büro verlässt und sich mit dem Laptop in den Co-Working-Raum setzt. "Je enger man vernetzt ist, um so besser", ist das Credo.
Mehr dazu lesen Sie in der Montagausgabe der Deggendorfer Zeitung.