Plattling
Tierheim: Förderung mit bis zu 20.000 Euro für Kastration von Katzen

09.07.2019 | Stand 18.09.2023, 3:50 Uhr

Alle zwei Stunden miauen nur wenige Tage alte Katzen nach Milch. Tierpflegerinnen opfern dafür ihren nächtlichen Schlaf und kümmern sich auch nachts um die Jungtiere. −Foto: Berger

Diese Nachricht kommt gerade passend für Tierheimleiterin Stefanie Berger: Wie Jürgen Roith, Bürgermeister des Marktes Winzer und Kreisverbandsvorsitzender, mitteilt, hat der Ministerrat im Herbst vergangenen Jahres die Förderung von Tierheimen beschlossen. "Bewährte Tierschutzorganisationen können bis zu 20.000 Euro für die Kastration von Katzen erhalten", lässt Roith wissen. Das Inkrafttreten der Richtlinie ist noch vor der Sommerpause geplant.

30 Katzenbabys beherbergt das Tierheim an der Bundesstraße B8 vor den Toren Plattlings derzeit. "Tendenz steigend", sagt Tierheimleiterin Berger. Die Tierpflegerinnen nehmen die ganz jungen Kätzchen sogar mit nach Hause und geben ihnen Fläschchen. Der nächtliche Schlaf geht dabei flöten, da die Jungtiere alle zwei Stunden nach sättigender Aufzuchtmilch miauen. "Die ist auch nicht ganz billig", sagt Berger. Zudem werde langsam der Platz knapp im Tierheim, das der Tierschutzverein Deggendorf und Umgebung betreibt, betont sie im Gespräch mit der PZ.

Ein Stück Besserung könnte sich mit der neuen staatlichen Förderung seitens des Freistaats einstellen. Die Kosten für eine Kastration belaufen sich für das Tierheim auf rund 70 Euro. Bei 20.000 Euro Fördergeld lassen sich rechnerisch und im Optimalfall 286 Tiere kastrieren.

Der Tierschutzverein Deggendorf und Umgebung pocht indes darauf, Katzen und Kater frühzeitig kastrieren zu lassen. Privatpersonen müssten mithelfen, um die Lage in den Griff zu bekommen. "Die Ursache des Tierleids sind unkastrierte Hauskatzen. Freigängerkatzen zeugen Nachwuchs mit Streunern, diese Streunerkatzen vermehren sich weiter. So entstehen oft äußerst große Katzenpopulationen – die Zahl der Nachkommen einer einzigen Katze steigt innerhalb weniger Jahre in die Tausende. Inzwischen geht man deutschlandweit von einer geschätzten Zahl von zwei Millionen Tieren aus", ist auf der Homepage der Tierschützer zu erfahren.

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