Deggendorf
Telefonzellen: Fehlende Nachfrage machen sie zur Rarität

06.04.2017 | Stand 18.09.2023, 1:51 Uhr

Eine der letzten, wenn nicht sogar die letzte Telefonzelle im Stadtgebiet steht im Nördlichen Stadtgraben. − Foto: R. Binder

Nur noch selten im Stadtbild zu finden, aber noch nicht gänzlich ausgestorben sind die gläsernen Telefonzellen der Telekom. Im Nördlichen Stadtgraben hinter dem ehemaligen Hertie-Gebäude steht noch eine; eine weitere in Friedhofsnähe wurde vor einiger Zeit abgebaut. Ansonsten sind die Fernsprechhäuschen, so die offizielle Bezeichnung, rar geworden. Wie rar ist unklar, denn derartige regionale Daten gibt die Telekom auch auf Anfrage nicht preis.

Die Telekom spricht von einem Umsatz von weniger als 50 Euro, ab dem der Unterhalt − Stromkosten, Standortmiete und Wartung – den Einsatz nicht mehr lohnt. "Mit der Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände wurde deshalb vereinbart: Die Telekom darf Städte und Gemeinden wegen eines Abbaus ansprechen, wenn auf deren Gebiet extrem unwirtschaftliche Fernsprecher mit einem Umsatz von weniger als 50 Euro pro Monat stehen", teilt Dr. Markus Jodl von der Abteilung Coporate Communications der Deutschen Telekom AG mit. Schuld ist der Kunde bzw. dessen Fernbleiben oder wie es Unternehmenssprecher Dr. Jodl formuliert: "Der Kunde ist der Architekt des Telefonzellen-Netzes."

Wenn die Gemeinde trotz erwiesener Unwirtschaftlichkeit an einem Standort festhalten möchte, spricht die Telekom mit der jeweiligen Gemeinde über eine kostengünstige Alternative wie etwa ein Basistelefon. Diese bestehen, salopp formuliert, aus einem Telefon ohne Zelle. Die einfachen Telefonanschlüsse an einer Stele, ohne Häuschen, funktionieren nur noch mit Telefonkarten oder Kreditkarten – das bargeldlose Bezahlen soll vor Vandalismus schützen. Ein Beispiel dafür findet sich am Oberen Stadtplatz an der Bushaltestelle.

Mehr dazu lesen Sie in der Deggendorfer Zeitung vom 7. April