Keine Spiele, keine Wettkämpfe
Sportwissenschaftler erklärt: Wie lange hält ein Amateursportler seine Form?

28.03.2020 | Stand 19.09.2023, 1:32 Uhr

Fünf bis zehn Stunden trainiert Lars Herold aus Neureichenau aktuell selbst pro Woche. Dafür steht er werktags um 4.30 Uhr auf. −Foto: Privat

Noch drei Wochen lang bis zum 19. April sind Sportanlagen in Bayern gesperrt. Amateur- und Breitensportler müssen improvisieren, um ihren Bewegungsdrang zu befrieden und ihre Fitness zu halten. Oder ist die Zwangspause gar ohne Folgen auf die Form?

Diplom-Sportwissenschaftler Lars Herold (34) vom Gesundheitspark-Dreiländereck in Neureichenau (Landkreis Freyung-Grafenau) ist selbst ambitionierter Hobbysportler und erklärt im Interview mit der Heimatzeitung, was es für Einzel- und Mannschaftssportler jetzt zu beachten gibt, denn spätestens nach drei Wochen ohne Training verlieren Sportler ihr hart erarbeitetes Fitnesslevel.

Viele Amateur- und Breitensportler standen mitten oder am Ende der Vorbereitung auf die ersten Wettkämpfe in diesem Jahr, bangen in Zeiten von Ausgangsbeschränkungen und gesperrter Sportanlagen um ihre Fitness. Was raten Sie, um die Leistungsstärke zu konservieren?
Lars Herold: Die Situation ist für jeden Wettkampfsportler, egal ob Mannschafts- oder Einzelsportler, nicht einfach, weil es nicht abzusehen ist, wann wieder Wettkämpfe ausgetragen werden. Es gibt aber viele Möglichkeiten, den Fitnessstand zu erhalten. Dafür eignen sich auch Alternativsportarten: Radfahrer sollten auch mal laufen gehen, Fußballer sich auch mal aufs Rad setzen.

Welche Trainingsformen eignen sich am besten für diese Phase der Ungewissheit?
Rumpfstabilitätstraining ist ein sehr gutes Trainingsmittel, um langfristige Erfolge vor allem im Fußball bezüglich Sprintfähigkeit und Schusskraft, zu erreichen. Außerdem bietet sich ein sogenanntes HIIT – High Intensity Interval Training an, egal ob für Fußballer oder Radfahrer. Das kann draußen, drinnen oder kombiniert gemacht werden. HIIT-Workouts können zwischen vier und 45 Minuten dauern.

Wie ist so ein Training aufgebaut?
Die Methode kann bei vielen Sportarten angewendet werden. Joggen, Radfahren oder Training zu Hause. 15 bis 60 Sekunden Belastungsphase, in der man an seine Grenzen gehen sollte, darauf folgt eine aktive Ruhephase von zehn bis 30 Sekunden.

Wie lange bleibt ein Fitnesslevel nach mehrwöchigem Aufbautraining mit bis zu fünf Einheiten pro Woche erhalten?
Grundsätzlich kann es bis zu drei Wochen dauern, bis sich Veränderungen im Körper in Form von Fitnessverlust bemerkbar machen. Aber es gibt einzelne Muskeltypen, die schon nach zwei Wochen ihre Maximalleistung verlieren. Für Fußballer sind das die "fast twitch"-Fasern, die für die Sprintfähigkeit da sind. Aber um diese Fragen besser zu beantworten, muss ich Prozesse erklären, die im Körper ablaufen, wenn ein gut trainierter Körper plötzlich keinen Sport mehr betreibt.

Das ganze Interview lesen Sie am Samstag, 28. März, im Heimatsport der PNP (FRG-Ausgaben, Online-Kiosk) – oder hier nach kostenloser Anmeldung.