"So sind die Regeln": Ruhmannsfelden schnappt sich Deggendorfs Niklas Hauner (18)

31.08.2015 | Stand 18.09.2023, 23:21 Uhr

Niklas Hauner verlässt Deggendorf Richtung Ruhmannsfelden. − Foto: Lakota

Nicht sonderlich rund läuft es für Aufsteiger Ruhmannsfelden bisher in der Bayernliga. Mit vier Punkten aus neun Spielen krebsen die Kammerl-Mannen am Tabellenende herum. Nun kann sich der Coach der Spvgg über personellen Nachschlag freuen. Abwehrspieler Niklas Hauner (18) vom Bezirksligisten Spvgg GW Deggendorf schließt sich mit sofortiger Wirkung den Lerchenfeld-Kickern an. "Niklas ist jung und ehrgeizig, ein Riesentalent, das uns weiterhelfen wird", bestätigt Abteilungsleiter Alois Wittenzellner den Transfer gegenüber der Heimatsport-Redaktion.

Nicht nur die dürftige sportliche Ausbeute bisher hat die Ruhmannsfeldener Verantwortlichen dazu bewogen, nochmals auf dem Transfermarkt zuzuschlagen, wie Wittenzellner betont. Vielmehr verabschiedet sich Stamm-Außenverteidiger Marco König Ende September für ein Jahr ins Ausland. "Marco arbeitet beim Bundesgrenzschutz, geht als Botschafts-Bewacher weg. Von daher haben wir uns umgeschaut", erklärt Wittenzellner. Als Ersatz für den 33-jährigen König haben die Ruhmannsfeldener den Deggendorfer Youngster auserkoren. "Niklas hat einmal bei uns mittrainiert, man hat gesehen, dass er unter anderem bei Jahn Regensburg eine gute Ausbildung genossen hat. Er will sich unbedingt weiterentwickeln und bei uns Bayernliga spielen."

Noch am Samstag war der in Schwarzach (Lkr. Straubing-Bogen) lebende Abwehrspieler, der am Straubinger Krankenhaus eine Ausbildung zum Krankenpfleger absolviert, für die Deggendorfer im Bezirksliga-Match gegen Salzweg im Einsatz, verabschiedete sich danach als Vertragsamateur gen Ruhmannsfelden – ohne die GW-Verantwortlichen zu informieren.

"Der Abteilungsleiter der Spvgg Ruhmannsfelden hat mich am Sonntag telefonisch so gegen 20 Uhr über den Wechsel informiert", erzählt Deggendorfs Teammanager Andreas Schäfer. "Damit haben wir überhaupt nicht gerechnet, weil wir zu Niklas ein sehr sehr gutes Verhältnis haben, er aber keine Andeutungen gemacht hat. Das ist im ersten Moment schwer zu verstehen." Inzwischen habe man aber Kontakt gehabt, und "Niklas hat sich bei mir entschuldigt", berichtet Schäfer, für den die Sache damit erledigt ist. "So sind nun mal die Regeln für Vertragsamateure. Jeder schimpft darüber, aber jeder nutzt auch diese Möglichkeit, wenn sie ihm hilft."

Alois Wittenzellner kann verstehen, dass seine Deggendorfer Kollegen wenig erfreut sind. "Natürlich, es ist klar, dass sie nicht gerade erfreut waren, als ich sie verständigt habe. Aber so ist es mit der Vertragsamateur-Regelung. Dieses Mal waren wir im Vorteil, aber ein anderes Mal kannst du schnell auf der anderen Seite stehen." Der 29-Jährige hofft seinerseits, dass aus dem jetzigen Kader der Spvgg niemand mehr kurzfristig abspringt. "Stand jetzt geht keiner mehr weg. Und wir wollen auch niemanden mehr holen."

− nop