Radsport, Trailrun
So bereitet man sich auf die Herausforderung "WOIDMAN" vor: Vier Teilnehmer erzählen

27.08.2021 | Stand 17.09.2023, 22:07 Uhr

Der Matschliebhaber: Johannes Holzfurtner. −Foto: Privat

Der Wald im Dreiburgenland wird an diesem Wochenende von rund 100 Läufern und bis zu 400 Mountainbikern erobert. Sie nehmen am "WOIDMAN" des RSC Tittling teil, der ams Samstag (Trailrun/MTB-Kinderrennen) und Sonntag (MTB-Rennen) ausgetragen wird. Am Samstag ab 10 Uhr und am Sonntag ab 9 Uhr werden die Teilnehmer von der Festwiese (Schulstraße 5, Thurmansbang) aus auf die unterschiedlichen Strecken geschickt. Die PNP hat sich vorab mit vier Startern unterhalten über ihre Vorbereitung, ihre Taktik und die Qualen bei einem Langstreckenrennen über wurzelige Trails mit vielen, anstrengenden Höhenmetern.

Thomas Ritzer – der Kurzentschlossene: Erst zehn Minuten vor Meldeschluss hat sich Thomas Ritzer (LG Wolfstein) aus Jandelsbrunn am Mittwochabend spontan für eine Teilnahme entschieden. "Insofern geht es am Samstag rechtzeitig an die Startlinie und dann einfach drauf los", sagt der 43-Jährige über seine individuelle Vorbereitung. Ritzer trainiert verschiedene Sportarten und fast täglich, daher kennt er seine Belastungsgrenze. An der möchte er beim "WOIDMAN" laufen, dann dürfte ihn ein Traillauf über 22 Kilometer unter normalen Umständen nicht vor allzu große Probleme stellen. Wenn es der Körper zulässt, würde der Jandelsbrunner gerne mit der Spitze des Feldes mitlaufen. Im Vordergrund steht für ihn nach "virtuellen Rennen" die Atmosphäre eines echten Wettkampfs.

Tina Fischl – die Bergspezialistin: Die ehemalige deutsche Berglaufmeisterin Tina Fischl (WSV Otterskirchen) startet als eine von fünf Frauen in der Königsklasse über 35 Kilometer (1200 Höhenmeter). Durch ihre langjährige Erfahrung als Langstreckenläuferin weiß Fischl um die Herausforderung: "Wichtig ist zu Beginn nicht zu überpacen." Trotz ihrer außergewöhnlichen Ausdauer rechnet die Fürstensteinerin auch mit Tiefen während des Rennens: "Dann stelle ich mir vor, wie schön der Zieleinlauf werden wird und denke an das Gefühl, wenn man eine Strecke geschafft hat", erklärt die 45-Jährige. Beruflich (Personaltrainerin, Onlinecoach und Ernährungsberaterin) ist sie sehr eingespannt, darum hat Fischl nach eigenen Angaben "so wenig wie nie für einen Wettkampf trainiert". Ein paar Bergtouren (Foto auf dem Weg zur "Brennerin") mit Gatte Alex und Hündin Emma waren es aber doch und darum wird Fischl mit Sicherheit auch Männern davon laufen: "Ich freue mich über die Trails zu fliegen und bin sicher, dass Marco Moosbauer sehr abwechslungsreiche Strecken ausgesucht hat", sagt die Favoritin bei den Frauen in Richtung des Mitorganisators.

Lea Kremsreiter – die Vize-Landesmeisterin: Die Mitteldistanz (55 Km/1800 Hm) für die Mountainbiker wird die gebürtige Waldkirchnerin Lea Kremsreiter (22, MSC Wiesenbach) in Angriff nehmen. Als leidenschaftliche Radfahrerin kennt sie die Tücken von langen MTB-Fahrten und ahnt: "Es wird richtig hart durch die vielen Höhenmeter und das vorhergesagte Wetter." Die Wahl-Schwäbin kennt die Strecke kaum, als frisch gekürte bayerische Vizemeisterin ihrer Altersklasse im Cross Country geht sie selbstbewusst an den Start.

Johannes Holzfurtner – der Matschliebhaber: Johannes Holzfurtner aus Waldkirchen hat keine guten Erinnerungen an den "WOIDMAN". Bei der letzten Austragung musste er wegen eines technischen Defekts vorzeitig aufgeben. Diesmal würde er auf der Langdistanz (88 Km/2300 Hm) gerne in die "Top 12" fahren. Auf dem Weg zu diesem Ziel wird er sich ein heißes Rennen mit Trainingspartnern und seinem Coach (und sehr guten Freund) Lars Herold liefern. "Die kritische Phase ist bei mir immer der Start, da darf ich nicht überziehen", weiß Holzfurtner. Der Waldkirchner fiebert dem Startschuss entgegen und weiß, dass zwischendurch Zweifel aufkommen werden: "Man überlegt dann schon, warum man sich das antut", erzählt der 25-Jährige und lacht. Natürlich weiß er sehr wohl, dass letztlich der Spaß und die Freude überwiegen, "ehrlich gesagt gefällt es mir sogar, wenn es matschig ist", sagt Holzfurtner im Hinblick auf schwierige Bedingungen.