Plattling
Selbstversuch: Musikunterricht in den eigenen vier Wänden

Die städtische Musikschule Plattling bietet während der Corona-Krise Homelessons

03.04.2020 | Stand 18.09.2023, 4:27 Uhr
Hannelore Summer

Der Musikunterricht an der städtischen Musikschule geht weiter: Dank der modernen Technik kommen die Musiklehrer zu den Schülern nach Hause −Foto: Summer

Das Gute an einer Homelesson, einer Klavierstunde über Skype: Ich, Hannelore Summer, kann mich auf meinem eigenen Klavier einspielen. Jedes Klavier reagiert anders, jedes Instrument braucht andere Bewegungen der Finger und des Handgelenks, damit es so klingt, wie ich es haben will. Manche sind gutmütiger, fehlerverzeihender als andere. Das Klavier im Unterrichtsraum meiner Lehrerin Ursula Zeitzler in der städtischen Musikschule klingt viel brillanter, härter als meins. Töne, die ich etwas härter als beabsichtigt anschlage, können ganz schön herauskrachen. Der Flügel im Vorspielraum ist gutmütiger, weicher, da klingt alles fließender.

Noch eines ist praktisch: Bevor die Homelesson beginnt, kann ich auf meinem vertrauten Klavier schwierige Übergänge üben. Die habe ich dann ganz frisch in Erinnerung im Kopf und in den Händen. "Wenn du Klavier spielst", sagt Zeitzler, "ist es wie beim Ladebalken eines Youtube-Videos. Damit der Film nicht ruckelt, muss der Balken immer ein wenig voraus sein. Wenn du eine Melodie spielst, musst du schon im Kopf haben, was deine Hände als nächstes machen, welche Tasten, sie mit welcher Intensität drücken."

Wenn Klavierspielen funktioniert wie ein Youtube-Video, dann sollte die elektronische Klavierstunde auch funktionieren.
Wie es PZ-Reporterin Hannelore Summer ergangen ist, lesen Sie in der Samstagsausgabe, 4. April, Ihrer Plattlinger Zeitung.