Schaldings Planungen: Die meisten haben "Ja" gesagt – Vollgasfußball beim Heimabschied

10.05.2019 | Stand 19.09.2023, 1:02 Uhr

Einer geht, beim anderen ist die Zukunft offen: Schaldings Co-Trainer Christian Dullinger (l.) wird nach zwei intensiven Jahren am Reuthinger Weg eine Fußballpause einlegen. Verteidiger Onur Alagöz liebäugelt derweil immer wieder mit einem Wechsel ins Profigeschäft. −Foto: Lakota

Schalding. Das Telefon ist derzeit ein ständiger Begleiter von Stefan Köck. Es vergeht kein Tag, an dem der Spielertrainer des SV Schalding nicht zahlreiche Gespräche führt. Mit den Verantwortlichen um Sportchef Markus Clemens. Mit seinen Spielern. Und natürlich mit potenziellen Neuzugängen oder manchmal auch deren Berater. So schnell wird sich das auch nicht ändern, denn die Planungen für die neue Saison werden die Schaldinger auch in den kommenden Wochen noch intensiv beschäftigen.

Und doch gibt es einen nicht unerheblichen Unterschied zu den Jahren zuvor. So wie es aussieht müssen Köck und Clemens dieses Mal nicht den großen Umbruch meistern, viele Stammspieler werden wohl auch in der neuen Saison das grün-weiße Trikot tragen. Wer bereits alles zugesagt hat? Da hält man sich im SVS-Lager noch bedeckt. "Wir haben ja schon im Winter viele Gespräche geführt, die Resonanz war meist sehr positiv. Und nun sind wir gerade dabei, das alles zu konkretisieren und fix zu machen", sagt Köck. Soll heißen, die Spieler müssen jetzt ja oder nein sagen. Wie die Antworten ausfielen? "Die meisten haben ja gesagt", meint Köck und schmunzelt.

Auch Markus Clemens lässt sich in Sachen Personal nicht recht in die Karten blicken. "Wir werden eine ganz normale Fluktuation haben, drei, vier Spieler werden uns verlassen", sagt der Sportchef. Nach Informationen der Heimatzeitung sind – Stand jetzt − aber keine Stammkräfte dabei, gehen werden eher Akteure, die nicht so zum Zug gekommen sind. Einige Spieler, wie Onur Alagöz, dürften ihre Zukunft auch noch etwas offen lassen und abwarten, ob sich eine Chance für den Sprung in den Profibereich bietet.

Wie der endgültige Kader der Schaldinger aussieht, wird sich auch heuer wieder erst relativ spät entscheiden. "Das verschiebt sich immer mehr nach hinten", sagt Clemens und bezieht dabei auch die Neuverpflichtungen mit ein. Spieler aus der Region, die den SVS weiterbringen, sind extrem rar. Auf dem überregionalen Markt ist zwar das Angebot groß, die meisten dieser Fußballer passen aber nicht ins Anforderungsprofil der Schaldinger. 95 Prozent aller Anfragen, die von Beratern beim Sportchef eintrudeln, seien absolut irrelevant, meint Clemens. "Und auch bei den restlichen fünf Prozent ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass wir einen Spieler finden, der bereit ist, sich auf unsere Bedingungen und das ganze Umfeld hier einzulassen und der auch zu uns passt."

Diese "Glücksfälle", wie Clemens es nennt, zu finden, ist keine leichte Aufgabe. Aber in der Vergangenheit bewiesen die Schaldinger oft den richtigen Riecher, das SVS-Netztwerk, auch ins Nachbarland Österreich, ist mittlerweile gut ausgebaut. Auf diese Kontakte setzt Schalding auch jetzt, "allerdings ergeben sich Transfers oft erst relativ spät, weil viele Spieler einfach auch andere Angebote abwarten und versuchen, noch weiter nach oben zu kommen", sagt Clemens.

Im Vorjahr landeten die Schaldinger mit der Verpflichtung von Edvin Hodžic einen echten Coup. Der Österreicher, der noch vor dem ersten Saisonspiel völlig überraschend verstarb, wäre ein "richtiger Kracher" gewesen, sagt Köck. "Edwin war ja quasi überqualifiziert für uns, aber er hätte unter unseren Bedingungen gespielt." Ob der SVS so einen Spieler nochmal bekommt, ist freilich fraglich. Bisher steht jedenfalls die Verpflichtung von Michael Pillmeier fest, womit Schalding in der Offensive bereits sehr gut aufgestellt ist, zumal auch Kapitän Markus Gallmaier zur neuen Saison wieder angreifen will.

Angreifen wollen die Schaldinger auch am Samstag im letzten Heimspiel. Gegen Rosenheim (14 Uhr) fordert Köck von seiner Mannschaft nochmal Vollgasfußball. "Das sind wir unseren treuen Fans und auch der Liga schuldig. Wir wollen gewinnen, fertig", lautet die Ansage des Trainers. Bis auf den gesperrten Nico Dantscher stehen alle Mann zur Verfügung. Ob Köck das ein oder andere personelle Experiment wagt, ist offen. Mit Blick auf die neue Saison lässt Köck aber durchblicken, dass er Spieler aus den eigenen Reihen wie Tobias Stockinger oder Simon Schuster (beide 19) noch stärker einbauen will. Der Trainer selbst wird übrigens ebenfalls wieder zum Kader gehören. "Ich werde mich auf jeden Fall fit halten, um im Fall der Fälle bereit zu stehen. Mir macht das Spielen noch immer großen Spaß, aber wenn es keinen Bedarf gibt, so wie zuletzt, dann werde ich auch nicht auflaufen." Mit Training, Taktik und nicht zuletzt Telefonaten ist Köck ohnehin ziemlich beschäftigt ...

ⓘ Bereits im Heimspiel gegen Rosenheim startet der SVS den Dauerkartenvorverkauf für die neue Saison.