Verrückter Kampf um Platz 2 in der Bezirksliga Ost: Die Lage bei den Rivalen

10.05.2019 | Stand 19.09.2023, 1:02 Uhr
Jonas Kraus

Jetzt heißt’s nochmal Backen aufblasen: Der SV Schalding II – hier mit Florian Schabl (v.l.), Dominik Götzer und Kilian Grabolle – und der FC Künzing mit Florian Sommersberger und Daniel Seidl scheinen im Rennen um Platz 2 die vermeintlich schlechteren Karten zu haben, aber noch sind zwei Partien zu spielen. −Foto: Mike Sigl

Zu sagen, der Aufstiegskampf in der Bezirksliga Ost verlaufe äußerst spannend, wäre wohl maßlos untertrieben. Zwar ist die Meisterschaft seit Wochen entschieden, wer auf Platz 2 landet und damit in die Aufstiegsrelegation darf, ist aber offener denn je. Aktuell stehen mit Ruhmannsfelden, Osterhofen, Schalding II und Künzing vier Teams punktgleich mit 53 Zählern auf den Plätzen 2 bis 5. Bei Punktgleichheit von drei oder mehr Teams wird eine Sondertabelle aus den direkten Vergleichen erstellt. Weil schon alle vier Aufstiegsaspiranten gegeneinander gespielt haben, liegt Ruhmannsfelden hier vorne, hat somit die besten Karten im verrückten Aufstiegsrennen. heimatsport.de blickt auf die Lage in den Vereinen.

Spvgg Ruhmannsfelden
Die Spvgg Ruhmannsfelden flog die ganze Saison über etwas unter dem Radar. Zwar hielt die Mannschaft von Trainer Viktor Stern stets Anschluss an die vorderen Plätzen, der Sprung auf Platz zwei gelang aber erst jetzt, zwei Spieltage vor Schluss. Die Ausgangslage und das Restprogramm (bei Hauzenberg II und in Mariaposching) spricht für Ruhmannsfelden, das im vergangenen Jahr in der Relegation den Aufstieg verpasste. Abteilungsleiter Alois Wittenzellner aber bremst die Euphorie ein wenig ein. "Mich stört es, wenn jeder sagt, wir haben das einfachste Restprogramm", sagt er. Auch die Spiele gegen die beiden Kellerkinder müsse man erstmal gewinnen. "Vor allem in Mariaposching haben wir uns auch im vergangenen Jahr schwergetan." Dennoch: Ruhmannsfelden hat alles in der eigenen Hand, die Mannschaft befinde sich in einer "sehr guten Verfassung". Deshalb gibt Wittenzeller auch ein eindeutiges Ziel aus: "Klar wollen wir die Relegation erreichen." Nicht mithelfen kann am Samstag der angeschlagene Mittelfeldspieler Stefan Früchtl (31).

Spvgg Osterhofen
Seit der Winterpause präsentiert sich die Spvgg Osterhofen in blendender Verfassung, lediglich im ersten Spiel des Frühjahres gegen Ruhmannsfelden setzte es eine Niederlage (0:3). "Ansonsten hat mir die Leistung in der Rückrunde wirklich immer gefallen", sagt Trainer Martin Oslislo, der derzeit auf seinen kompletten Kader zurückgreifen kann. Besonders der 1:0-Sieg gegen Aufstiegskonkurrent Schalding II am vergangenen Wochenende hat dem Trainer imponiert. "Das war spielerisch richtig gut." Nun aber wartet das schwere Auswärtsspiel in Perlesreut auf die Herzogstädter. "Das ist so ein bisschen ein Angstgegner von uns", sagt der Trainer über die Mannschaft, die zuletzt bereits dem FC Künzing beim 2:2 ein Bein stellte. Sollte aber die Hürde gemeistert werden, sei alles möglich. "Wir brauchen sechs Punkte", sagt Oslislo, "und hoffen natürlich auf einen Ausrutscher von Ruhmannsfelden."

SV Schalding II
Der SV Schalding II war die Überraschungsmannschaft der Hinrunde. Die Regionalliga-Reserve mischte die Liga auf und stritt mit dem TSV Seebach um den Meistertitel. Nach der Pause aber folgte der Leistungseinbruch, nur ein Spiel konnte bisher im Frühjahr gewonnen werden (2:1 in Eggenfelden). Dennoch: Die Formkurve zeigte zuletzt nach oben, besonders vor zwei Wochen beim 0:0 gegen Künzing zeigte der SVS eine starke Vorstellung. "Das Spiel gibt uns Hoffnung, das war echt eine gute Leistung", sagt Co-Trainer Manuel Mörtlbauer (26). Dennoch: Nach der 0:1-Pleite gegen Osterhofen, das "eine Klasse stärker war", glaubt der weiterhin verletzte Spielertrainer nicht mehr recht an den Aufstieg. Vor allem, da auch die personelle Situation angespannt ist. Torjäger Steven Dillinger (28) heiratet am Samstag und ist deshalb nicht da. Hinter den Einsätzen der angeschlagenen Manuel Krompaß (21) und Simon Schuster (19) stehen noch dicke Fragezeichen.

FC Künzing
Der FC Künzing legte nach dem Winter eine beispiellose Siegesserie hin und gewann gleich sechsmal in Folge. Es schien, als könnte sich die Mannschaft von Trainer Thomas Prebeck auf dem Weg in die Aufstiegsrelegation nur selbst im Weg stehen. Zuletzt aber stotterte der Motor etwas. Erst kam der FCK trotz guter Chancen in Schalding nicht über ein 0:0 hinaus, dann gab es in der Vorwoche beim 2:2 gegen "Angstgegner" Perlesreut erneut nicht die volle Ausbeute. Plötzlich hat Künzing die schlechtesten Karten im Rennen um den Relegationsplatz. Selbst bei zwei Siegen der Prebeck-Elf müssten sowohl Ruhmannsfelden, als auch Osterhofen und Schalding II mindestens einmal patzen.

Das Restprogramm
Spvgg Ruhmannsfelden: FC Sturm Hauzenberg (A = Auswärtsspiel), Spvgg Mariaposching (A).
Spvgg Osterhofen: SV Perlesreut (A), Spvgg Plattling (H = Heimspiel).
SV Schalding II: TSV Seebach (H), FC Tittling (A).
FC Künzing: Spvgg Plattling (A), SSV Eggenfelden (H).

29. Spieltag / Samstag, 17 Uhr: Eggenfelden – Degernbach (Hinspiel 0:1), Salzweg – Schöfweg (1:4), Hauzenberg II – Ruhmannsfelden (0:5), Mariaposching – Grafenau (0:9), Freyung – Tittling (1:1), Schalding II – Seebach (2:1), Perlesreut – Osterhofen (2:0), Plattling – Künzing (0:0).