Revolution in der Regionalliga? "Pele" Wollitz ruft alle Viertligisten zum Streik auf

10.02.2017 | Stand 10.02.2017, 11:44 Uhr

Sauer: Cottbus-Trainer Claus-Dieter "Pele" Wollitz. − Foto: dpa

Diese Worte sorgen für Gesprächs- und Zündstoff. Claus-Dieter "Pele" Wollitz (51), Trainer des Nordost Regionalligisten Energie Cottbus, hat auf einer Pressekonferenz für mächtig Wirbel gesorgt. Der Trainer rief vor dem Heimspiel am Samstag gegen Schönberg (13.30 Uhr) zum Streik auf – alle Regionalligisten sollen am Wochenende gemeinsam nicht antreten, so die Forderung. Wollitz will damit gegen die Bedingungen in der vierten Liga protestieren. Auch der DFB bekam ordentlich sein Fett weg.

Hintergrund: Aufgrund der aktuellen Witterung und der niedrigen Temperaturen wurden in der Regionalliga Nordost alle Spiele für das kommende Wochenende abgesagt. Ausnahme: Die Partie in Cottbus sowie das Spiel in Jena (gegen Bautzen). In beiden Stadien ist eine Rasenheizung vorhanden. Doch das interessiert Wollitz nicht. "Wenn so viele Spiele ausfallen, muss man den Spieltag komplett absagen", schimpft der Energie-Trainer. Und weiter: "Sonst sind alle Türen für Spekulationen geöffnet." Der Coach sieht offenbar die Chancengleichheit gefährdet, wittert Wettbewerbsverzerrung.

Weil der Verband den Spieltag nicht komplett streichen will, fordert Wollitz: Alle Regionalligisten – nicht nur Nordost, sondern alle fünf Staffeln – sollen "komplett in den Streik gehen und den Fußball revolutionieren". Dadurch könne man auch ein Signal an den DFB senden, von dem sich der Energie-Trainer mehr Beachtung für die Regionalligen wünscht: "Der DFB interessiert sich dafür, dass die Nationalelf funktioniert, dass viel Geld eingespielt wird und dass hohe Geldstrafen ausgesprochen werden. Aber wie der DFB die kleinen Vereine unterstützt, ist an Lächerlichkeit nicht zu überbieten."

Der 51-Jährige ärgerte sich zudem über den Aufstiegsmodus in der vierten Liga. "Jetzt machen sie einen großen Aufruhr, weil 48 Vereine bei der WM spielen. Aber dass ein Erster nicht aufsteigen darf – darüber macht sich keiner Gedanken." Pele Wollitz sieht dadurch langfristig Gefahren. "Das macht nicht nur den Wettbewerb kaputt – sondern auch die Vereine. Auf Dauer werden die Sponsoren das nicht mehr tragen und die Fans erst recht nicht."

− red