Relegation der Kreisliga-Vizemeister: Reischach und Bruckmühl kämpfen um Aufstieg in Bezirksliga

05.06.2018 | Stand 05.06.2018, 9:54 Uhr

Christoph Vilsmaier (rechts), einer der Reischacher Torjäger, traf zuletzt am Samstag beim abschließenden 2:1 gegen den SV Kay. − Foto: Zucker

Der TSV Reischach hat die Saison der Fußball-Kreisliga 2 hinter der Regionalliga-Reserve TSV Buchbach als Vizemeister abgeschlossen und sich so für die Aufstiegsspiele zur Bezirksliga qualifiziert. Im Weg steht jetzt noch der SV Bruckmühl, der Zweiter der Kreisliga 1 geworden ist. Gespielt wird im Europapokal-Modus mit Hin- und Rückspiel. Anpfiff zum ersten Duell ist an diesem Dienstag um 19 Uhr im Bruckmühler Mangfallstadion, das Rückspiel findet diese Woche Samstag um 17 Uhr in Reischach statt.

Das Holzland-Team hat eine gelungene Generalprobe hinter sich, denn im letzten Ligaspiel wurde am Samstag vor heimischer Kulisse der SV Kay mit 2:1 bezwungen. Und das, obwohl Trainer Franz Berger zahlreiche Stammkräfte geschont hatte, um für die Stichkampf-Spiele kein Risiko einzugehen. Gestern hat das Team nochmal leicht trainiert, heute sind laut Willi Gross, Reischachs Sportlichem Leiter, alle Mann an Bord.

Der Funktionär ist froh, dass sein Verein zunächst auswärts antritt. "Gelingt uns ein Auswärtstor, ist das natürlich schon ein Vorteil für das Rückspiel", sagt er. Beobachtet wurde der Gegner nicht, "wir lassen das auf uns zukommen". Gross gibt dabei freilich auch zu bedenken, dass man wegen des Kopf-an-Kopf-Rennens in der Gruppe 1 drei Vereine gleichzeitig unter die Lupe hätte nehmen müssen. Am Ende schaffte der TSV Bad Endorf als Meister mit 57 Punkten den direkten Aufstieg, während Bruckmühl aufgrund des besseren direkten Vergleichs gegenüber dem punktgleichen TuS Prien (beide 55) Zweiter wurde.

Der Bruckmühler Abteilungsleiter Michael Strasser spricht von einem "kleinen Stimmungsknick". Schließlich musste das Team von Trainer Georg Mühlhamer, dem heute der rotgesperrte Kapitän Maximilian Gürtler fehlt, am letzten Spieltag den Titel noch aus der Hand gegeben. Die Kicker aus dem Landkreis Rosenheim verloren beim ASV Großholzhausen mit 0:2, während der bis dahin um einen Punkt zurückliegende Verfolger Bad Endorf beim SV Westerndorf siegte (1:0) und damit den Plätzetausch im letzten Moment perfekt machte.

Wie schwer es ist, in Bruckmühl zu bestehen, belegen die Zahlen: mit zehn Siegen, einem Unentschieden und zwei Niederlagen stellt der SVB die mit Abstand beste Heimmannschaft der Kreisliga 1. Sucht man die letzte Heimpleite von Reischachs Kontrahenten, muss man schon bis Oktober vergangenen Jahres zurückschauen. Da gab es ein knappes 0:1 gegen Prien. Und doch scheint Bruckmühl "einen Tick leichter zu bespielen als Bad Endorf", so Willi Gross mit Verweis auf den Wahnsinns-Lauf der Kurstädter. Diese holten zwölf Siege in Serie und sind außerdem seit sechs Runden ohne Gegentreffer – fast logisch, dass das noch für den Titel reichte.

Bruckmühl gilt als gewachsene Mannschaft, die seit drei Jahren in der Spitzengruppe der Kreisliga 1 mitmischt. 2015 als Meister der Kreisklasse 2 (Chiem) aufgestiegen, schloss man die Premierensaison auf der höchsten Ebene des Fußballkreises Inn/Salzach auf Rang 3 ab und wiederholte diese Platzierung im Jahr darauf. Jetzt will man als Vizemeister den nächsten Schritt gehen.

Die Reischacher könnten den Sprung auf Bezirksebene sogar noch schneller schaffen. Der letztjährige Aufsteiger schnappte sich in der Kreisliga 2 erstmal den inoffiziellen Herbstmeistertitel und wurde am Ende hinter der Buchbacher Reserve Zweiter. Und so ist plötzlich nach zehnjähriger Abwesenheit eine Ruckzuck-Rückkehr in die Bezirksliga möglich. Jetzt gilt’s!

− cze/ow