Pfisterer trifft, Zitzelsberger hält Sieg fest: Künzing müht sich vor 450 Fans zum Pokal-Triumph

01.05.2019 | Stand 19.09.2023, 1:01 Uhr

Da ist der Pott: Die Spieler des FC Künzing feiern ihren Sieg im Totopokal. −Foto: Mike Sigl

Das war ein hartes Stück Arbeit für den Favoriten: Ein frühes Tor durch Patrick Pfisterer (3.) und eine riesen Parade von Keeper Simon Zitzelsberger in der allerletzten Minute haben dem FC Künzing am Mittwochabend den Sieg im Totopokal-Finale des Fußballkreises Ost sowie die stolze Prämie von 750 Euro eingebracht. Vor rund 450 Zuschauern auf der Sportanlage des SV Rathsmannsdorf war der Bezirksliga-Dritte beim 1:0-Erfolg gegen den Liga-Rivalen SV Schöfweg zwar das spielerisch überlegene Team, allerdings hielten die personell arg geschwächten Bayerwaldler mit großer Leidenschaft und hoher Laufbereitschaft dagegen, so dass es bis zur letzten Sekunde spannend blieb.

Nach dem schnellen, schön herausgespielten Treffer durch Pfisterer schien das Pokal-Endspiel so zu laufen, wie es viele erwartet hatten. Allerdings versäumte es Künzing in der stürmischen Anfangsphase, den zweiten Treffer nachzulegen. Nach rund 20 Minuten riss bei der Prebeck-Elf dann der Faden, Unkonzentriertheiten schlichen sich ein – Schöfweg dagegen arbeitete sich immer besser rein und lieferte einen starken Fight.

Ganz vorne fehlte der arg abstiegsbedrohten Pfab-Truppe allerdings meist die Durchschlagskraft, außer Standards ließ Künzing, das nun schon fünfmal in Folge ohne Gegentreffer geblieben ist, wenig zu. Bis zur Schlussphase, als es gleich zweimal heftig brannte im FCK-Strafraum. Erst forderte Schöfweg vergeblich einen Handelfmeter. Und dann, in der Nachspielzeit, kam plötzlich Dominik Wildfeuer aus rund elf Metern frei zum Abschluss, doch die Hand von Schlussmann Zitzelsberger schnellte blitzschnell empor – der Super-Reflex verhinderte das späte 1:1. Kurz vor der Halbzeit hatte der FCK-Keeper schon einmal stark gegen Marco Baumgartner pariert.

Nach der Pause verpassten es die Künzinger gleich mehrmals, für die Entscheidung zu sorgen. Chancen wurde leichtfertig vertändelt, gute Konter-Gelegenheiten viel zu unsauber zu Ende gespielt. Zudem hatte der FCK Pech, ein Sommersberger-Freistoß streifte die Latte (70.), Thomas Obernhuber visierte den Innenpfosten an (75.). "Wir haben heute sehr viel falsch gemacht", monierte hinterher Trainer Thomas Prebeck. "Uns hat die Leichtigkeit gefehlt. Wir haben zwar sehr gut angefangen und hätten das 2:0 machen müssen – dann wäre es wohl einfacher geworden. Aber dann haben wir etwas zurückgeschaltet und oft die falsche Entscheidung getroffen. So haben wir den Gegner bis zur 90. Minute im Spiel gelassen. Das darf uns nicht passieren."

Zwar ließ Prebeck die angeschlagenen Chris Seidl und Vincenz Heringlehner auf der Bank, ansonsten nahm der FCK-Coach allerdings keine Rücksicht auf den Kampf um den Aufstiegsrelegationsplatz in der Bezirksliga. "Wir wollten hier Vollgas geben und uns das Ding unbedingt holen. Auch, weil das Geld in die Mannschaftskasse geht. Und wie gesagt:Wir haben auch stark begonnen, aber mit der Leistung im weiteren Verlauf können wir nicht zufrieden sein."

Ganz anders klang hinterher Prebecks Gegenüber. Michael Pfab sprach seiner Mannschaft ein "großes Kompliment" aus. "Hut ab vor den Jungs. Was die heute abgeliefert haben, war mehr als beachtlich." Der SVS-Coach hatte zur ohnehin angespannten Personalsituation auch noch einige Spieler mit Blick auf den Abstiegskampf geschont, dennoch habe sich seine Mannschaft sehr teuer verkauft. "Die Laufbereitschaft war enorm, wir konnten Künzing immer wieder unter Druck setzen und zu Fehlern zwingen." Er hoffe, so Pfab, dass seine Spieler nun mit breiter Brust ins kommende Heimspiel gegen Ruhmannsfelden gehen und wichtige Punkte im Kampf um den Ligaerhalt einfahren. "Wir wollten uns heute Selbstvertrauen holen. Das ist uns absolut gelungen. Für uns war es daher auch ein Sieg."

Das faire Spiel wurde von Schiedsrichter Andreas Höcker (SV Schalding) und seinen Assistenten souverän geleitet. Als hervorragender Ausrichter tat sich der SV Rathsmannsdorf hervor und erhielt viel Lob von den Ehrengästen um Landrat Franz Meyer, Kreischef Christian Bernkopf und Spielleiter Wolfgang Heyne. Letzterer wies auch darauf hin, dass der Totopokal im Kreis Ost mit 176 Teams das größte Fußballturnier in Bayer sei.