Perlesreuter Tiefpunkt – "Demütige" Hutthurmer bei selbstbewussten "Stodbärn" – Osterhofens Drofa fraglich

26.09.2019 | Stand 19.09.2023, 1:18 Uhr

Auf erfolgreichere Tage als zuletzt hofft man beim SV Perlesreut um Spielertrainer Matthias Url, der nach der 2:7-Niederlage gegen Künzing vom "Tiefpunkt der Saison" spricht. −Foto: S. Kaiser

Ein ungleiches Duell erwarten die Zuschauer am 13. Spieltag der Bezirksliga Ost in Grafenau. Absteiger Hutthurm, der zuletzt viermal ohne Punkt geblieben ist, gastiert beim selbstbewusst aufspielenden Spitzenreiter. Ein brisantes Spiel könnte es auch in Grainet geben – beide Teams haben bislang nicht gespart mit den Platzverweisen. In Osterhofen (gegen Plattling) und Schöfweg (gegen Freyung) kommt es jeweils zu Landkreis-Derbys. In Perlesreut ist nach der neuerlichen 2:7-Pleite in Künzing der Tiefpunkt der Saison erreicht. Gegen Salzweg will die Url-Elf nun Schlimmeres verhindern.

Osterhofen – Plattling: Nach dem Sieg in Grainet erwartet der Tabellenzweite nun Plattling zu Landkreis-Derby. Und Osterhofens Trainer Martin Oslislo hat ein klares Ziel: "Gegen Plattling wollen wir unbedingt drei Punkte holen und an Grafenau dran bleiben." Doch das werde nicht einfach, denn "Plattling ist auswärts richtig gut unterwegs und hat schon einige Punkte geholt", warnt Oslislo. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Patrick Drofa, der sich im Training das Wadenbein geprellt hat. Thomas Häfner fehlt wegen einer Bänderdehnung am Schultereckgelenk, die er sich im Spiel gegen Hutthurm zugezogen hat. Im Prinzip sei dieses Match das einfachste der Saison, sagt Plattlings Trainer Peter Gallmaier vor der Partie gegen Osterhofen. "Dieses Spiel ist für uns ein Bonusspiel, bei dem wir nix zu verlieren haben", so der Plattlinger Coach. Nach dem "wichtigen Sieg" vergangene Woche in Hutthurm habe sich die Spvgg eine gute Position nach hinten verschafft, neun Punkte beträgt derweil der Abstand zu den kritischen Plätzen. "So können wir ganz ohne Druck in dieses Spiel gehen." Beim Gastgeber verortet Gallmaier dagegen mehr Anspannung: "Osterhofen steht da ein bisschen mehr unter Druck, da sie an Grafenau dranbleiben und eigentlich gegen uns gewinnen müssen." Indes: "Im Normalfall werden sie uns qualitativ überlegen sein, aber wenn man es schafft, mannschaftlich dagegenzuhalten, sind wir jederzeit für eine Überraschung gut." Fehlen werden Gallmaier bei der Aufgabe in Osterhofen die Langzeitverletzten Johannes Wildfeuer, Lukas Burmberger, Mario Paukner und Thomas Faber.

Grainet – TG Straubing: Seit vier Spielen wartet der SV Grainet auf seinen dritten Saisonsieg, der nun gegen Türkgücü Straubing gelingen soll bzw. muss. Die Gäubodenstädter liegen drei Punkte vor den Grainetern, deshalb gibt SVG-Coach Jürgen Eder vor: "Ein Sieg muss her." Gelingen wird das seiner Meinung nach, wenn seine Mannschaft eine Leistung wie gegen Osterhofen (0:2) abliefert . "Wir müssen das Tempo hochhalten und unsere Chancen besser verwerten", ergänzt der 37-Jährige. Vielleicht setzt sich in diesem Duell auch das Team durch, das kühlen Kopf bewahrt: Grainet handelte sich bisher fünf Platzverweise ein, Türkgücü Straubing sogar sieben. Es dürfte also ein leidenschaftlich geführtes Spiel werden. "Wir müssen spielerisch und mental bei der Sache sein und dürfen den Gegner erst gar nicht ins Spiel kommen lassen", betont Eder.

Schöfweg – Freyung: Im Landkreisderby will der SV Schöfweg den Rückstand auf den TV Freyung wettmachen. "Es zählen nur drei Punkte", betont Trainer Matthias Süß. Der 30-Jährige und seine Spieler wollen die Aufgabe positiv angehen, wenngleich sie wissen, dass "es gegen einen cleveren Gegner, der gefährlich kontert" nicht leicht wird. Personell gibt es einige Fragezeichen, unter der Woche hat sich im Training Dominik Wildfeuer (drei Tore, sechs Assists) verletzt. Sollte der 26-Jährigen ausfallen, fehlt Süß ein wichtiger Stammspieler. Die Gäste aus Freyung sind zwei Spielen ungeschlagen und holten zehn ihrer bislang zwölf Punkte auswärts. Schon ein Punkt wäre für Philipp & Co. zufriedenstellend. Allerdings sind die personellen Voraussetzungen laut Spielertrainer Stephan Philipp bescheiden: Daniel Krieg, Alexander Frömel, Max Nendel, Matthias Krampfl und Tobias Irlesberger werden nicht auflaufen können.

Schalding II – Deggendorf: Satte 22 Punkte hat der SV Schalding II in den letzten acht Partien eingefahren. Lohn für diese stolze Serie war für die Jungspunde d er Trainer Christopher Pauli und Manuel Mörtlbauer war der Sprung auf Platz 3. In den letzten drei Vorrunden-Partien geht es gegen Deggendorf, in Ruhmannsfelden und gegen Freyung zur Sache. Durchaus denkbar, dass Kapitän Steven Dillinger und Kollegen auch hier ihren Lauf fortsetzen und dem Top-Duo Grafenau und Osterhofen auf den Fersen bleiben. Die Coaches warnen freilich davor, die Spvgg GW nach der Pleite gegen Schlusslicht Degernbach auf die leichte Schulter zu nehmen. Dennoch: Alles andere als ein klarer Schaldinger Erfolg wäre schon eine ganz dicke Überraschung. Mit 18 Punkten liegt Deggendorf auf Platz 8 und hat 13 Tore weniger auf dem Konto. Mit nur 9 Gegentreffern weist Schalding drei Treffer weniger auf als der Gegner. Während die Reservisten bisher nur zwei Niederlagen verbuchen mussten, blieb der Gegner schon viermal ohne Punkte. Die gab man allerdings allesamt zuhause ab, auswärts hat die Spvgg GW bis zum 12. Spieltag noch kein Spiel verloren. Diese Bilanz zu halten, wird am Sonntag schwer werden. Trainer Martin Wimber weiß um die Stärken des Gegners: "Schalding ist eine der besten Mannschaften in der Liga und vor allem extrem heimstark. Trotzdem werden wir schauen, ob wir was holen können. Dafür müssen wir aber eine Top-Leistung abliefern und jede sich bietende Chance nutzen". Ob Niklas Hauner nach seinem Nasenbeinbruch auflaufen kann, ist fraglich. Ebenso fraglich Reinhard Janka. Ausfallen werden nach wie vor Florian Rothammer und Sebastian Rothkopf.

Degernbach – R’felden: Viele haben den ASV Degernbach bereits abgeschrieben, doch die Elf von Trainer Billy Bonakis hat in den letzten drei Partien bewiesen, welches Potenzial in ihr schlummert – und sieben Punkte eingefahren. Die Degernbacher haben nun plötzlich die Chance, auf einen Nichtabstiegsplatz zu springen. Umso größer ist deshalb der Respekt bei den Gästen aus Ruhmannsfelden. "Das wird eine schwierige, knifflige Aufgabe auf einem relativ kleinen Platz", vermutet Ruhmannsfeldens Sportlicher Leiter Alois Wittenzellner. Man wolle deshalb wieder versuchen, kompakt zu stehen und die Chancen zu nutzen. Von der Tabelle wollen sich die Ruhmannsfeldener auch weiterhin nicht beeinflussen lassen. "Wir schauen von Spiel zu Spiel, damit sind wir bislang gut gefahren", so Wittenzellner. Trainer Viktor Stern muss erneut auf Tobias Riepl, Johannes Wittenzellner und Stefan Wittenzellner verzichten, die alle mit muskulären Problemen zu kämpfen haben.

Oberpolling – Künzing: SVO-Spielertrainer Alex Starkl sieht einen weiteren dicken Brocken auf sich zurollen. "Mit Künzing kommt ein Topteam in bestechender Form. Vor allem das Duo Seidl/Wittenzellner spielt beeindruckend auf und wird uns mächtig fordern. Unsere Jungs haben allerdings schon im Training gezeigt, dass sie richtig heiß auf den nächsten Kracher sind. Wir können ohne Druck aufspielen, wollen Gas geben und den Favoriten so lange es geht ärgern", gibt Starkl die Marschroute vor. Personell gibt es beim zuletzt ganz starken Aufsteiger (sieben Punkte aus drei Spielen) noch einige Fragezeichen, sicher fehlen werden weiterhin Michael Kurz, Dominik Marold und Marco Moser. Nach dem 7:2 gegen Perlesreut geht’s für die "Römer" nun wieder gegen ein Team aus dem Bayerischen Wald. Jedoch dürfte die Aufgabe beim Aufsteiger deutlich schwieriger werden, denn die Enzesberger-Starkl-Truppe begegnet ihren spielerischen überlegenen Gegner mit unbändigem Einsatz. Und das mögen die "Römer" überhaupt nicht. Will das Team von Thomas Prebeck weiter die Spitze in Sichtweite halten, müssen in Oberpolling drei Punkte her, nicht einsatzbereit ist weiter Alexander Winnerl.

Perlesreut – Salzweg: Beim SV Perlesreut werden nach zwei krachenden Niederlagen (1:4 gegen Freyung, 2:7 in Künzing) kleine Brötchen gebacken. "Wir sind am Tiefpunkt angekommen", kommentiert Spielertrainer Matthias Url das Abrutschen auf den letzten Platz. In den acht Spielen bis zur Winterpause müsse man nun schauen, "den Anschluss nicht zu verlieren". Noch fehlen nur vier Punkte bis zum ersten Nichtabstiegsplatz. Aber, nur wenn die Fehlerquote erheblich minimiert wird, dürfte gegen Salzweg was Zählbares rausspringen. "Ein Punkt wäre ein Erfolg, Salzweg ist ein starker Gegner", betont Url. Erstmals seit dem 2. Spieltag im Perlesreuter Kader stehen dürfte Michael Haidn (27), dessen Knie wieder belastbar ist. Enorme personelle Probleme beklagt Salzwegs Spielertrainer Dominik Schwarz. Martin Allmannsberger (Sprunggelenk), Daniel Maier (Knieprobleme), Simon Saxinger, Severin Muthmann (beide Faserriss), Alexander Friedrich (Kreuzband), Alex Resch (krank), Falk Ostendorf und Daniel Brummer (beide Urlaub) sowie Cemal Yildirim (beruflich verhindert) stehen nicht zur Verfügung. "Das schlägt sich auf die Qualität im Training und folglich auch auf unser Spiel durch", erklärt Schwarz. Die Liga sei absolut ausgeglichen, daher erwartet er eine extrem schwierige Aufgabe in Perlesreut – mit bescheidener Zielsetzung: "Unter den aktuellen Umständen wäre für uns ein Punktgewinn ein absoluter Erfolg."

Grafenau – Hutthurm: Nur zu gern würde der TSV Grafenau in einer Woche (Samstag, 5. Oktober) als Tabellenführer den Titelfavoriten Osterhofen in der Galgenau zum Liga-Gipfel am letzten Vorrundenspieltag begrüßen. Deshalb streben die Stodbärn im Heimspiel gegen Hutthurm den nächsten Dreier an. Spielertrainer Thomas Beyer sagt selbstbewusst: "Unser System funktioniert", egal gegen wen es derzeit geht. Wenn die Grafenauer, die keinerlei personelle Sorgen haben, wieder auftreten wie in Salzweg (2:0), dürfte der SV Hutthurm zum fünften Mal nacheinander sieglos bleiben. "Salzweg war nicht schlechter, aber wir sind gut gestanden und haben aus unseren drei, vier Chancen zwei Tore gemacht", erklärt Beyer. Die Hutthurmer wissen freilich nur zu genau, dass sie allmählich die Wende einleiten müssen. Zuletzt hatten sie gegen Plattling einen 0:2-Rückstand ausgeglichen, um in der Nachspielzeit per Elfmeter doch noch den K.o. zu kassieren. "Zum wiederholten Mal haben wir viel investiert, aber einige Chancen nicht gemacht und den Gegner mit individuellen Fehlern aufgebaut. Wir brauchen jetzt nicht zu lamentieren, da muss jetzt mal eine Reaktion kommen", fordert Teammanager Konrad Behringer. Sein Team werde "demütig" nach Grafenau fahren, habe aber nichts zu verschenken. "Wir wissen genau, was da auf uns zu kommt. Aber die Jungs wollen nach Kräften dagegen halten", sagt Behringer. Trainer Albert Krenn kann personell aus dem Vollen schöpfen.

− fed/He/mid/mis

Bezirksliga Ost am Samstag, 16 Uhr: Osterhofen – Plattling, Grainet – TG Straubing, Schöfweg – Freyung; Sonntag, 15 Uhr: Schalding II – Deggendorf, Degernbach – Ruhmannsfelden, Oberpolling – Künzing, Perlesreut – Salzweg, Grafenau – Hutthurm.