Deggendorf
Notlösung Online-Handel

22.03.2020 | Stand 18.09.2023, 4:26 Uhr

Verschlossene Türen in der Deggendorfer Innenstadt. Aushänge, wie hier im Hintergrund, informieren teils über den Online-Handel. −F.: Hanusch

Die Corona-Krise hat in der Deggendorfer Innenstadt Spuren hinterlassen. Hinweise ohne Ende hängen an den Eingangstüren der Geschäfte. Der Wortlaut ähnelt sich. Einige Ladenbesitzer lassen aber nicht locker und wollen ihre Ware weiterhin an den Mann bringen – mit Hilfe von Lieferungen.

"Wir schicken Ihnen gerne Gutscheine oder Waren per Post", steht auf dem Zettel vor dem Mobiliar Deggendorf. Das Modegeschäft will den Kunden damit entgegenkommen. "Wir treffen eine Vorauswahl aus Dingen, die gut passen könnten", erklärt Besitzerin Gabriele Schweigl den Ablauf. Die Ware werden dann zusammengestellt und per Post oder per Abholung an der Tür an die Kunden übergeben. Der Service besteht also nicht nur aus der Lieferung, sondern auch aus der Beratung.

Über Facebook, Instagram oder WhatsApp können sich Interessierte derzeit bei Elisabeth Krauth und ihrer Tochter melden. Trotz der landesweiten Schließungen sind sie weiterhin täglich im Geschäft. Zum einen, um die Kurzarbeit der Mitarbeiter zu regeln. Zum anderen, um die Wünsche der Kunden entgegen zu nehmen. Nur eben nicht persönlich. "Der Zeitpunkt der Krise ist für uns denkbar schlecht", erklärt Krauth. In den kommenden Wochen hätten viele Kunden Ausschau nach der neuen Frühjahrsmode gehalten. Deshalb gebe es jetzt den "provisorischen" Online-Handel in Zusammenarbeit mit einer externen Plattform. Der Familienbetrieb muss aber "parallel die Firma am Laufen halten". Damit das gelingt, erhält Elisabeth Krauth Unterstützung von ihrer Tochter. Tagsüber hilft sie im Laden, am Abend werden die Pakete der Kunden zur Post gebracht.