"Granit ungeeignet"
Niederbayerische Landräte gegen Atom-Endlager im Bayerwald

04.09.2020 | Stand 18.09.2023, 4:50 Uhr

−Symbolbild: Sebastian Kahnert/dpa

Gegen ein mögliches Atomendlager bei Saldenburg (Landkreis Freyung-Grafenau) haben sich die Landräte und Landtagsabgeordneten der CSU aus Niederbayern ausgesprochen.

Das erklärten die Politiker in einer gemeinsamen Pressemitteilung nach ihrem Treffen im Deggendorfer Stadtteil Natternberg. In den kommenden Tagen soll das Thema auf Bundesebene erneut diskutiert werden. Jüngst wurde bekannt, dass im tschechischen Chanovice – nur 30 Kilometer Luftlinie von Bayerisch Eisenstein (Landkreis Regen) entfernt – ein Lager für Atommüll gebaut werden könnte.

"Granit im Bayerwald eignet sich geologisch nicht"

"Der Granit im Bayerischen Wald eignet sich geologisch schlicht und einfach nicht für ein Endlager", waren sich Landrätesprecher Sebastian Gruber (Freyung-Grafenau) und Staatsminister Bernd Sibler als Sprecher der niederbayerischen CSU-MdL einig. Im Herbst solle die Prüfung möglicher Standorte im Bundesgebiet wieder aufgenommen werden. Die anwesenden Landräte und Landtagsabgeordneten betonten, dass die geologischen und somit fachlichen Voraussetzungen aufgrund des zerklüfteten Granits im Saldenburger Bereich nicht gegeben seien.

Immer wieder werde aber die Region ins Gespräch gebracht. Dem schoben die Interessensvertreter der Region jedoch einstimmig einen Riegel vor. "Viele Anstrengungen im Bayerischen Wald würden mit einem Atomendlager ad absurdum geführt", so die örtlich zuständigen MdL Max Gibis und Gerhard Waschler.

Wissenschaftliche Entwicklungen Thema

Weiteres Thema waren die Entwicklungen im wissenschaftlichen Umfeld. "Die Formel Aufstieg durch Bildung wird durch die klugen Standortentscheidungen der letzten Jahre in Niederbayern mit Leben gefüllt", so Wissenschaftsminister Bernd Sibler. Über ganz Niederbayern verteilt seien Standorte entwickelt und mit studentischem Leben erfüllt worden. Junge Menschen bekämen wohnortnahe Perspektiven, die Wirtschaft Fachkräfte der Zukunft und die Regionen Entwicklungsdynamik. Passau, Landshut, Deggendorf, Straubing, Pfarrkirchen sowie viele Standorte mit Technologietransferzentren prägen mittlerweile die Region.

− pnp