Neustrukturierung der Fußballkreise: Vier Grenzvereine wechseln

13.05.2017 | Stand 18.09.2023, 23:57 Uhr
Norbert Pangerl

Letzte Saison noch in der A-Klasse Pocking: der STV Ering (blaue Trikots). Die Inntaler werden in den Kreis Ost eingruppiert. −F.: gg

Es ist das beherrschende Thema, mit dem sich der Niederbayerische Bezirksverband des Bayerischen Fußball-Verbandes momentan auseinander setzen muss: die anstehende Kreisreform ab der Saison 2018/19. Der Fußball-Bezirk wird dann in zwei anstatt der bisherigen vier Kreise aufgeteilt. Das haben die Vereins- und Verbandsdelegierten des Fußballbezirks beim außerordentlichen Bezirkstag in Straubing Ende September so beschlossen.

Die Vereine werden sich in der kommenden Saison sportlich für die neue Ligenstruktur qualifizieren. Der neue Kreis "West" mit insgesamt circa 191 Vereinen besteht dann nach der Sommerpause 2018 aus den Landkreisen Kelheim, Landshut, Dingolfing-Landau und Rottal-Inn sowie dem Altlandkreis Mallersdorf. Der Kreis "Ost" (ca. 250 Vereine) wird demnach aus den Landkreisen Straubing-Bogen (ohne Mallersdorf), Regen, Freyung-Grafenau, Deggendorf und Passau gebildet. Grenznahe Vereine hatten bis 30. April die Gelegenheit, beim Verband einen Antrag auf Kreiswechsel zu stellen – und vier von ihnen haben laut Auskunft des BFV die Möglichkeit auch genutzt.

Bei der Bezirksausschuss-Sitzung am 4. Mai lagen die Gesuche zur Entscheidung vor, wie Bayerwald-Kreisvorsitzender und Bezirksausschuss-Mitglied Harald Haase erklärt. "Es waren drei Anträge auf Wechsel von West nach Ost und einer von Ost nach West. Allen vier wurde zugestimmt", betont der BFV-Funktionär. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Vereine:

FC Oberpöring: Der Kreisliga-Klub aus dem Landkreis Deggendorf will nach der Neustrukturierung im Kreis Niederbayern West kicken. Eigentlich wären die Oberpöringer in den Osten eingruppiert worden. Wie die BFV-Geschäftsstelle auf Nachfrage mitteilt, verspricht sich der FCO, zentral im jetzigen Fußballkreis Straubing und nahe der Landkreis-Grenze zu Dingolfing-Landau gelegen, durch den Wechsel in den Westen geringere Fahrtkosten.

SV Bayerbach/Rott: Als einer von drei A-Klassisten aus dem Landkreis Rottal-Inn will Bayerbach, unweit der Landkreis-Grenze zu Passau gelegen und aktuell in der A-Klasse Pocking beheimatet, den umgekehrten Weg antreten und statt dem Westen lieber dem Osten zugeteilt werden. Auch, um nach wie vor attraktive Derbys austragen zu können, so die Begründung.

STV Ering/Inn: Weite Fahrtstrecken bei einer Einteilung in den Westen führen die Eringer, die aktuell in der A-Klasse Eggenfelden spielen, bei ihrem Wechselgesuch in den Osten an. Auch sie grenzen an den Landkreis Passau und wollen in Zukunft lieber in diese Richtung fahren und dort kicken.

FC Egglham: Etwas weiter nördlich als Bayerbach und Ering, aber ebenfalls direkt am neuen Grenzverlauf liegend, hat auch Egglham, momentan in der A-Klasse Pfarrkirchen spielend, einen Kreiswechsel in den Osten beantragt. Nur wenige Kilometer sind es in den Landkreis Passau, auf Derbys gegen Aidenbach oder Beutelsbach, Vereine, mit denen die Egglhamer im Jugendbereich kooperieren, hätte der FCE im Westen künftig verzichten müssen. Gemeinderivale FC Amsham (Kreisklasse Pocking) hingegen bleibt im Kreis West.

"Alle Wechsel sind nachvollziehbar, ohnehin wollten wir das im Sinne der Vereine großzügig handhaben", erklärt Harald Haase. Laut Lukas Widera, Leiter der BFV-Geschäftsstelle Niederbayern, haben die vier Vereine bereits Post vom Bezirksvorsitzenden Christian Engl bekommen, in der mitgeteilt wird, dass die Vereine mit allen Mannschaften in den beantragten Kreis zugeordnet werden. Bereits in der Saison 2017/18 werden sie in der Meisterschaftsrunde im Hinblick auf die neuen Fußballkreise eingeordnet. Das heißt laut Widera, dass die Vereine gegebenenfalls auch die Relegation für die neuen Kreise bestreiten müssen. Bei Vereinen, die in den Juniorenmannschaften Spielgemeinschaften mit Klubs aus einem anderen Kreis bilden, ist laut Widera der federführende Verein ausschlaggebend für die Kreiseinteilung.

− nop