Basketball
Neue Rolle, viel mehr Ansehen und ein Poster vom Coach: So geht’s Dennis Schröder in der NBA

22.05.2015 | Stand 22.05.2015, 11:12 Uhr

Hawks-Aufbauspieler Dennis Schröder. − Foto: dpa

Es ist bemerkenswert: Die Rolle von Dennis Schröder bei den Atlanta Hawks hat sich drastisch verändert. Schröder wurde vom Neuling, den man in entscheidenden Momenten besser meidet, zum Go-To-Guy, der in der Crunchtime den Ball bekommt. Im Moment steht der ehemalige Bamberger Aufbauspieler im NBA-Conference-Finale gegen die Cleveland Cavaliers (Best-of-7). Das erste Spiel ging verloren (89:97), Nummer Zwei startet von Freitag auf Samstag. Kommen die Hawks tatsächlich weiter, warten im NBA-Playoff-Finale die Golden State Warriors oder die Houston Rockets (Stand der Serie: 2-0).

Im Vorfeld hat Schröder im Interview dem Sportportal Spox verraten, warum er sich in seiner zweiten Saison so gut entwickeln konnte und ob er an der Europameisterschaft (5. – 20. September) teilnehmen wird.

Dennis Schröder über...

...seine Leistungsexplosion im zweiten Jahr: "Ich habe im letzten Sommer sehr viel gearbeitet und das zahlt sich jetzt alles aus. Die Coaches haben mir sehr viel Vertrauen geschenkt und die Kollegen natürlich auch. Wenn du dadurch so viel Selbstvertrauen hast, dann spielst du natürlich auch gut. Wenn ein Millsap, ein Horford oder ein Teague sagt, dass keiner dich stoppen kann, dann glaubst du daran und spielst so gut du kannst. Insgesamt war es ein sehr gutes Jahr für mich und ich denke, dass sich die harte Arbeit ausgezahlt hat."

...seinen persönlichen Wendepunkt in dieser Saison: "Ich denke, das war das Spiel gegen San Antonio. Da bin ich in der zweiten Halbzeit ins Spiel gekommen und es lief gleich richtig gut. Ich habe gepunktet, die Mitspieler gesehen und dann kam eben dieser Dunk gegen die Spurs. Das war so etwas wie eine Initialzündung für mich. Ab da hat Coach mir auch immer gesagt, dass das ein großer Schritt war, den sicher nicht jeder macht. Er hat mir vom Dunk auch ein Poster gegeben."

...die veränderte Wahrnehmung seiner Person in der NBA: "Das merkt man auf jeden Fall. Wenn du neu in die NBA kommst, dann wissen deine Gegenspieler, dass du Rookie bist. Sie beachten dich folglich kaum. Ich habe mir vorgenommen, dass ich mir in diesem Jahr einen Namen machen will. Jetzt komme ich aufs Spielfeld und Leute wie John Wall gehen auf mich zu, um mir zu sagen, dass ich eine gute Saison spiele, und mir die Hand zu geben. Das alleine ist in der NBA schon schwierig hinzukriegen."

...weitere Schwachstellen am eigenen Spiel: "Vom Wurf geht alles aus. Ihn muss ich trainieren, damit sich die Spielart der Gegenspieler ändert und diese über den Block gehen müssen statt unter ihm durch. Ich denke, da öffnen sich dann ganz viele Fenster für mich. Das wird dann gerade für den Big Man schwer zu verteidigen. Wenn ich den Wurf nehmen kann, genauso gut aber auch zum Korb gehen kann oder vorher den Pull-Up nehme. Ansonsten werde ich auch weiter an den Finishes und den Korblegern mit Kontakt arbeiten."

...seine Pläne hinsichtlich der EM: "Ich muss selbstverständlich gucken, wie weit wir kommen und wie ich mich dann körperlich fühle. Danach werde ich entscheiden. Ich habe ja bereits mehrfach betont, dass ich Lust hätte, im Sommer wieder für Deutschland zu spielen, aber da kann ich mich erst entscheiden, wenn die Saison vorbei ist."

− red