Wallerdorf
Monika Knogl leitet die Kreis-Kinderfeuerwehren

12.06.2022 | Stand 19.09.2023, 2:38 Uhr

Die neue Leiterin der Kinderfeuerwehr, Monika Knogl, wurden von (v.l.) Bürgermeister Siegfried Lobmeier, KBM Josef Fritsch und KBM Konrad Seis sowie (v.r.) Landrat Bernd Sibler und Kreisbrandrat Alois Schraufstetter in der KFV-Jahreshauptversammlung in die Mitte genommen. −Foto: Brumm

Bis auf den letzten Platz besetzt gewesen ist der Saal im Landgasthof Thalhauser am Freitag zur Jahreshauptversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Deggendorf. Kreisbrandmeister Josef Fritsch übernahm für seinen Kameraden Konrad Seis die Begrüßung. Dieser hielt zwar im Anschluss einen ausführlichen Rechenschaftsbericht, angebrochene Rippen infolge eines Unfalls fesselten den KFV-Vorsitzenden jedoch an seinen Platz.

Neben Wehrmänner und -frauen aus dem Landkreis begrüßte Fritsch besonders den Kreisfeuerwehrpfarrer Godehard Wallner, Diakon Dieter Stuka, Landrat Bernd Sibler, Kreisbrandrat Alois Schraufstetter sowie zahlreiche Bürgermeister der Gemeinden, unter ihnen Siegfried Lobmeier aus Künzing als Gastgeber. Mit einem Gebet zu Ehren des Hl. Florian, Schutzpatron der Feuerwehren, gedachten Pfarrer Wallner und Diakon Stuka der verstorbenen Mitglieder der Feuerwehren.

Detailliert und mit Bildern untermauert informierte KBM Seis über Projekte und Themen der vergangenen zwei Jahre. Bestens bewährt habe sich inzwischen die Zusatzalarmierung über Handy. Bereits 54 Feuerwehren nutzten diese Option. Außerdem stünden eine FF-Alarm-App für Smartphones und iPhones sowie Funkgeräte, gestellt vom Landratsamt, zum Einsatz bereit.

Im Jahr 2020 konnten noch zehn Lehrgänge abgehalten werden. Ein Jahr darauf war man "ausgebremst" durch Corona. Am Fahrsicherheitstraining auf dem Gelände der Kaserne in Feldkirchen konnte man glücklicherweise noch teilnehmen. Vor zwei Monaten wurden die Ausbildungen wieder aufgenommen in der Hoffnung, dass alle geplanten Lehrgänge wieder stattfinden können.

2021 spendete die Firma Diermeier in Niederwinkling für die Feuerwehren Desinfektionsmittel im Wert von 3000 Euro, das der KBM unverzüglich verteilte, eine Firma spendete Schutzmasken für Kinder. In Kooperation mit AOK, LFV und KFV wurden im vergangenen Sommer Desinfektionstücher übergeben. Zugleich starteten die Aktionen "CYBER Fitness" und "Feuerwehrlauf". Eine Neuauflage hiervon begann am 1. Juni. Zwei neue "Gefahrenhäuser für die Brandschutzerziehung" konnten an Diana Thiele für den Bereich Altenmarkt und an Verena Schmid für den Bereich Plattling überreicht werden.

Als "persönliches Highlight" wertete Seis ein "einmaliges Aushängeschild in ganz Bayern": Nach umfangreichen Planungen und in Gemeinschaftsarbeit mit BMW wurden auf einer Fahrzeugbrandstelle mit einer Edelstahlkarosse Szenarien eines Autobrandes simuliert. Dank finanzieller Unterstützung des Autobauers und Sponsoren konnte dieses Projekt verwirklicht werden. Seis erinnerte ferner an den Ehrenabend des KFV im Oktober 2021. Nach dem Katastropheneinsatz im Ahrtal wurde in Verbindung mit einem Spendenaufruf die Idee zum Ankauf eines "Utility Vehicles"(UTV = Quad) und eines gebrauchten Transportanhängers geboren. Nach gut durchdachten Überlegungen erhielt Schöllnstein unter sieben Bewerbern für den Standort des Fahrzeuges den Zuschlag. Das UTV hat seinen ersten Einsatz bereits absolviert.

Seis rief dazu auf, Vorschläge für den Ostbayerischen Feuerwehrpreis einzubringen. Ziel sei es, Ideen und Projekte der Feuerwehren in der Region auszuzeichnen, die in herausragender Weise der Freiwilligenarbeit, den Wehren oder der Region Ostbayern zugutekommen. Zu den Preisträgern im Jahr 2021 zählt die FF Berg.

Abschließend gab der KBM eine Veränderung im "FB 14 Kinderfeuerwehr" bekannt. Nachdem Diana Thiele aus persönlichen Gründen die Leitung des Fachbereiches im KFV und im BFV abgab, konnte Monika Knogl von der FF Grafling für diesen Posten gewonnen werden. Der ehemalige Kommandant der FF Langenamming, Josef Eineder, ist als Kassier in den Vorstand der Bezirksjugendfeuerwehr gewählt worden.

Es folgte ein Bericht über die Frauenarbeit von Sandra Pöschl. Derzeit sind 558 Feuerwehrfrauen und 244 Mädchen in den Jugendgruppen im Landkreis Deggendorf aktiv. Mit Veranstaltungen versuche man, noch mehr Mitglieder zu gewinnen. Die Besichtigung der Flughafenfeuerwehr in München war der letzte Termin vor der Pandemie. Geplant für 2022 ist eine Besichtigung der Kreiseinsatzzentrale, eine Fortbildung der Höhensicherungsgruppe am 23. September sowie eine Wanderung und eine Schaumtrainerübung in Stephansposching.

Über die Kinderfeuerwehr berichtete erstmals die frisch gewählte Monika Knogl. 30 von 94 Wehren haben bereits eine Kinderfeuerwehr. Unter den 534 Kindern sind 201 Mädchen und 342 Jungen. Mehrere Workshops, zu denen man sich bereits anmelden kann, stehen auf der Agenda. So findet beispielsweise am Sonntag, 3. Juli, zum 75-jährigen Jubiläum des Kreisjugendringes im Lunapark in Plattling ein Kinderspielfest statt.

Kommandantin Verena Schmidt von der FF Pankofen informierte über die Aktivitäten in Sachen Brandschutzerziehung. Nach ruhigeren Zeiten der Pandemie herrsche "erhöhter Nachholbedarf". Besuche bei Wehren war oftmals die erste Exkursion nach dem Lockdown. Verbindungen und Netzwerk zu Schulen und Kindergärten müssten neu geknüpft werden. Kreisjugendwart Hans Scheungrab schloss mit viel Statistik die Runde der Rechenschaftsberichte ab. Mit Aufnahme der "Jugendflamme" wolle man wieder durchstarten. In diesem Zusammenhang dankte Hans Scheungrab den Gemeinden, die stets hinter ihm stünden.

Kassier Kurt Friesl informierte über die Ein- und Ausgaben der Jahre 2020 und 2021. Als Kassenprüfer bescheinigten KBM Stefan Wagner und Hans Bär die hervorragende Führung der Bücher, woraufhin die Vorstandschaft einstimmig entlastet wurde.

Landrat Bernd Sibler stellte sich den Kameraden als "der Neue" vor, der "die Feuerwehren schon immer intensiv begleitet hat". In den ersten Wochen seit seinem Amtsantritt als Landrat habe er bereits die Kreiseinsatzzentrale und zahlreiche Feuerwehren aufgesucht. Ihnen allen sicherte er seine volle Unterstützung zu. Das Ausmaß des Sturmes und Starkregen am Pfingstwochenende hätten erneut gezeigt, dass vermehrt Katastrophen in unseren Breitengraden zu erwarten sind. Mit der "unglaublichen Professionalität der größten positiven Bürgerbewegung, die wir haben" sei man im Landkreis aber hervorragend aufgestellt, bekräftigte Sibler.

Siegfried Lobmeier begrüßte als Ortsbürgermeister die Wehrmänner und -frauen sowie seine Amtskollegen. In den beiden zurückliegenden Pandemie-Jahren habe man in seiner Gemeinde trotz erschwerter Umstände in Künzing und Forsthart mit einem Neu- bzw. Umbau der dortigen Feuerwehrhäuser viel erreicht. Als Nächstes plane man die Anschaffung eines HLF 20. Der Bürgermeister hofft, diesen Traum gemeinsam mit anderen Wehren realisieren zu können.

Kreisbrandrat Alois Schraufstetter dankte Landrat Sibler, der "als einer von uns mit seiner menschlichen Art bereits viel für die Feuerwehren auf die Wege gebracht hat". Der KBR machte auf die Aktion des Landkreises "Kampf dem Herztod" aufmerksam. Er motivierte die Männer und Frauen, sich für die Handhabung eines Defibrillators ausbilden zu lassen, um damit unter Umständen Leben zu retten. Schraufstetter appellierte an Bürgermeister Lobmeier, mit den drei Wehren seiner Gemeinde diesbezüglich das Gespräch zu suchen. Ein erster Schritt in Richtung Abschied war spürbar, als Schraufstetter verkündete, der 11. November sei sein letzter Tag als Kreisbrandrat. Er habe aber in den 94 Feuerwehren viele Freunde gefunden, zu denen der Kontakt auch nach seiner aktiven Zeit nicht abbrechen werde.

− bs