Trotz Corona
Messi arbeitslos, Ronaldo auf dem Sprung, Mbappe pokert: Der Transfer-Sommer wird heiß

02.07.2021 | Stand 02.07.2021, 8:00 Uhr

Seit 1. Juli ohne Verein: Lionel Messi. −Foto: dpa

Als Lionel Messi am Donnerstag in seinem Hotelbett in Brasilien aufwachte, war der Zauberfußballer aus Argentinien erstmals seit 17 Jahren arbeitslos. Oder genauer: ohne Arbeitgeber.

Weil sein Vertrag beim FC Barcelona pünktlich zum 1. Juli auslief, schossen prompt die Spekulationen ins Kraut. Ganz ähnlich ergeht es derzeit Cristiano Ronaldo und Andre Silva, Dortmunds Jadon Sancho ist sogar schon weg. Kein Zweifel: Der Transfer-Sommer wird langsam heiß.

Vor allem um Messi ranken sich die wildesten Gerüchte. Schon vor einem Jahr wollte der sechsmalige Weltfußballer Barca den Rücken kehren. Jetzt kann er den Klub, dessen Trikot er seit seinem 13. Lebensjahr ohne Unterbrechung trägt, ablösefrei verlassen - mit 34 Jahren. Manchester City und Paris St. Germain sollen Interesse haben, auch ein Ausklingen der Karriere in den USA ist denkbar.

Von Barca und Messi gab es bis Mitternacht keine Aussage über den Status quo. Das vorerst fehlende Gehalt auf seinem Konto dürfte der Multi-Millionär indes verschmerzen.

Barca-Präsident Joan Laporta hatte zuletzt erklärt, der neue Vertrag sei "noch nicht fertig", die Verhandlungen liefen aber gut. Messi, der am Samstag bei der Copa America mit Argentinien im Viertelfinale auf Ecuador trifft, strebt einen Zwei-Jahres-Vertrag bei Barca an. Oder eben einen Abschied.

Wilde Gerüchten umranken derzeit auch Messis ewigen Rivalen Ronaldo. Nach dem EM-Aus mit Portugal hat sich CR7 in den Urlaub verabschiedet. Doch laut Gazzetta dello Sport wird er danach vielleicht nicht mehr für Juventus Turin spielen. Nach drei Jahren bei Juve wolle der Klub seinen Großverdiener von der Gehaltsliste streichen.

Den Superstar gibt es demnach sogar zum Schnäppchenpreis: Für 29 Millionen Euro sei Ronaldo, der 2018 für stolze 117 Millionen von Real Madrid gekommen war, zu haben. Sein Vertrag in Turin läuft noch bis 2022. Aber wohin könnte es den 36-Jährigen ziehen? Paris, Manchester United, sein Ex-Klub Sporting Lissabon - die Spekulations-Liste ist auch hier lang.

Gut möglich also, dass der Transfermarkt bald mit etlichen Millionen geflutet wird. Das meiste Geld des gesamten Sommers bringt aber wohl Jadon Sancho. Borussia Dortmund und Manchester United einigten sich am Donnerstag auf einen Transfer, mindestens 85 Millionen Euro wird der englische Traditionsklub für den 21-Jährigen zahlen. Ob da noch Geld für Ronaldo übrig ist?

Und auch innerhalb der Bundesliga kommt das Karussell langsam in Schwung. Torjäger Andre Silva verlässt Eintracht Frankfurt wohl in Richtung RB Leipzig - für immerhin 23 Millionen. Silva soll im RB-Angriff die Lücke schließen, die Nationalspieler Timo Werner bei seinem Wechsel im Sommer 2020 zu Chelsea gerissen hatte.

Die Eintracht wiederum soll den Kolumbianer Rafael Santos Borre vom argentinischen Topklub River Plate Buenos Aires ins Auge gefasst haben.

Auch im zweiten Corona-Sommer in Folge wird also nicht gegeizt bei den europäischen Topklubs. Ein weiterer Mega-Transfer bahnt sich zudem in Frankreich an: Kylian Mbappe wird laut der Zeitung "L’Equipe" seinen 2022 auslaufenden Vertrag in Paris derzeit nicht verlängern. Will PSG also Geld für seinen 180-Millionen-Mann, muss der Klub seinen Star noch in diesem Sommer verkaufen. Es bleibt heiß.

− sid