Plattling
Messerstich an Realschule Plattling: Mutter des Opfers kritisiert Schule

22.02.2017 | Stand 18.09.2023, 1:44 Uhr

An der Staatlichen Realschule in Plattling ereignete sich die Messerattacke auf eine zwölfjährige Schülerin. − Foto: Sabine Heinritz

Nach der Messerattacke auf eine zwölfjährige Schülerin an der Staatlichen Realschule in Plattling (Landkreis Deggendorf) Anfang Februar übt nun die Mutter des Opfers Kritik. Sie fragt sich, weshalb die Schule keinen Rettungswagen für ihre verletzte Tochter angefordert hat. Die war schwerer verletzt worden als zunächst vermutet.

Als die 42 Jahre alte Mutter den Anruf der Schule an jenem Donnerstag, 9. Februar, entgegennahm und zur Schule zitiert wurde, ahnte sie noch nichts Böses. Als sie an der Conrad-Graf-Preysing-Realschule ankam und erfuhr, was geschehen war, wurde ihr ganz anders. "Da ist für mich eine Welt zusammengebrochen", sagt sie im Gespräch mit der PNP.

Linktipps:
- 12-Jährige verletzt Mitschülerin mit Messer an der Realschule Plattling
- Nach Messerattacke: Angreiferin wird Realschule Plattling verlassen

Die Mutter fuhr mit ihrer Tochter, die an der Schule erstversorgt wurde, ins Krankenhaus nach Deggendorf. Dort wurde die Wunde geröngt und zugenäht. Schließlich stellten die Ärzte fest, dass auch die Lunge des Mädchens verletzt wurde. Vier Tage musste die Zwölfjährige im Krankenhaus bleiben.

Auch wenn die innere Verletzung des Mädchens noch rechtzeitig erkannt wurde, lässt der Mutter eine Frage seit dem Vorfall keine Ruhe: Wieso hat die Schule nicht gleich den Rettungsdienst alarmiert? "Alle haben gesagt, dass das gut abgelaufen wäre", sagt die 42-Jährige, aber: "Ein Krankenwagen hätte an die Schule kommen müssen. Das ist schon sehr seltsam und nicht in Ordnung."

Die Realschule äußert sich im Gespräch mit der PNP nicht zu dem Vorwurf. Die Schulleitung lässt stattdessen über Günther Tomaschko, Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern, ausrichten, dass das Mädchen "durch einen qualifizierten Ersthelfer sofort versorgt und anschließend von der Mutter zur ärztlichen Versorgung gebracht" wurde. Tomaschko fügt hinzu, dass das Mädchen mit seiner Mutter bereits weg gewesen sei, als die Beamten der Polizeiinspektion Plattling an der Schule eintrafen.
Mehr dazu lesen Sie am Donnerstag in Ihrer PNP (Online-Kiosk) oder hier als registrierter Abonnent.