Künzing
Mehr Geld für das Museum

13.05.2022 | Stand 19.09.2023, 2:34 Uhr

Im Museum werden archäologische Funde auch aus dem Landkreis aufbewahrt. Auch deshalb wird der Zuschuss verdoppelt. −Foto: Archiv gs

Der Landkreis Deggendorf beteiligt sich seit 2003 mit einem Zuschuss von 10000 Euro pro Jahr am Betriebskostendefizit des Archäologiemuseums Quintana in Künzing. Weil dieser Fehlbetrag von damals 80.000 Euro auf inzwischen knapp 170.000 Euro pro Jahr angestiegen ist, bat die Gemeinde um eine entsprechende Erhöhung auf das Doppelte, einen Zuschuss von 20.000 Euro im Jahr. Den zugesagten Betrag gibt es schon in diesem Haushaltsjahr. Die nicht eingeplanten Mehrkosten von 10.000 Euro werden genehmigt. Das hat der Kreisausschuss in seiner Sitzung am Freitag einstimmig beschlossen.

Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Barthl Kalb bedankte sich als Künzinger für die Unterstützung durch den Landkreis und wies darauf hin, dass die bedeutsamen archäologischen Funde Künzing überörtlich Bedeutung verschafft hätten. Die Gemeinde liegt am Donaulimes, der im vergangenen Jahr zum UNESCO-Welterbe ernannt wurde. "Noch bedeutsamer kann man nicht werden", sagte Kalb.

Normalerweise geht der Landkreis mit freiwilligen Leistungen nicht gerade verschwenderisch um. Warum er dieser Bitte der Gemeinde Künzing nachkam, erläuterte Kämmerer Werner Neupert. Das Museum bewahrt wichtige archäologische Funde aus dem Gemeindegebiet und dem Landkreis auf. Um diese Schätze zu lagern, hätte der Landkreis ohnehin ein Depot errichten müssen. Seit 2019 wird der Fund einer jungsteinzeitlichen Bestattung einer Frau ausgestellt, deren Gesicht mit Hilfe modernster naturwissenschaftlicher Verfahren rekonstruiert wurde. Seit Juli 2021, als der westliche Abschnitt des Donaulimes in das transnationale UNESCO-Welterbe "Grenzen des römischen Reichs" mit dem Künzinger Amphitheater auf einer Teilfläche aufgenommen wurde, steht fest, dass Erforschung und Vermittlung dieser Geschichte künftig einen großen Stellenwert in der Arbeit des Museums einnehmen wird.

Basis für die Höhe des Zuschusses bildete das damalige von der Gemeinde Künzing zu tragende jährliche Defizit von etwa 80.000 Euro und der prozentuale Anteil von rund 13 Prozent des damaligen Investitionskostenzuschusses des Landkreises von 700.000 Euro an den Gesamtkosten.

− she