Motorsport
Martin Smolinski triumphiert auf der Sandbahn in Dingolfing

01.05.2016 | Stand 01.05.2016, 19:19 Uhr

Martin Smolinski (Mitte) strahlt mit beiden Siegerpreisen in der Hand. Er gewann vor Weltmeister Jannick de Jong (links) und dem überglücklichen Lokalmatadoren Michael Härtel. − Fotos: Nadler

Das Sandbahnrennen am 1. Mai in Dingolfing hat bei guten Bedingungen alle Erwartungen erfüllt. Martin Smolinski gewann den Silbernen Schwammerling und die Gesamtwertung vor Weltmeister Jannick de Jong und vor dem Oberbubacher Michael Härtel. Laut Rennleitung um die 1500 Zuschauer waren begeistert von spannenden Rennen auf dem anspruchsvollen Oval im Dingolfinger Isar-Waldstadion. Martin Smolinskis Fazit: "Schee war‘s!"

Für den Sieger war die Anreise wohl die größte Herausforderung. Am Tag zuvor war er noch in Debreczin. "Das sind so 1000 Kilometer. Da möchte ich meinem ganzen Team danken, das hat einen guten Job gemacht. Das Material hat gut funktioniert. Es war heute nicht langsam unterwegs. Hier in Dingolfing war geile Stimmung. Ein Kompliment an den Veranstalter, es war ein wunderbares Rennen," lobte Smolinksi vom Siegerpodest aus.

Der MSC Dingolfing vertraute im Vorfeld auf die Kontakte von Michael Härtel. Der Sandbahnfahrer sorgte mit seinen Beziehungen dafür, dass die Weltelite in Dingolfing am Start war. So war von Beginn an nicht klar, wer sich die Siegestrophäe holen kann.

Im vergangenen Jahr musste das Rennen am 1. Mai ausfallen, 2014 gewann Martin Smolinski den Silbernen Schwammerling, aber nicht die Gesamtwertung. Genau das war heuer sein Ziel, aber er hatte starke Konkurrenz.

So lag er nach den Vorläufen lediglich punktgleich mit Jesse Mustonen und Andrew Appleton an der Spitze mit jeweils 10 Punkten. Auch Weltmeister de Jong mit 9 sowie Michael Härtel und Aki-Pekka Mustonen mit je 8 Punkten konnten sich für die Halbfinalläufe empfehlen. De Jong sagte über seine Leistung: "Es war für mich das erste Rennen in dieser Saison. Wir haben viel gearbeitet und jetzt ging es endlich los. Es war hart für mich heute, aber ich kann zufrieden sein. Die Bahn war top, viele Leute waren hier."

Im ersten Halbfinale überraschte der Tscheche Josef Franc mit dem Sieg. Damit schaffte er gerade noch die Qualifikation fürs Finale. Knapp hinter ihm erreichte Jannick de Jong das Ziel und für Michael Härtel gab es lediglich noch zwei Punkte für den 3. Rang. Obwohl er im Halbfinale auf Rang 5 landete, stand auch Andrew Appleton im Finale.

Das zweite Halbfinale war ganz nach dem Geschmack von Martin Smolinski. Am Start weg drehte er das Gas auf und zog an allen vorbei. Er siegte vor Jesse Mustonen. Die anderen Fahrer verpassten das Finale.

Dingolfing ist begehrt wegen des Silbernen Schwammerlings, den der Sieger des Endlaufes bekommt. Zudem wird der Punktbeste als Gesamtsieger geehrt. Somit stand im Endlauf viel auf dem Spiel.

"Ich habe heute kein Rennen gewonnen. Am Anfang waren meine Starts nicht gut, aber im Finale," berichtet Michael Härtel. Der Lokalmatador zog davon und lieferte sich in der ersten Kurve und der ersten Gerade ein hauchdünnes Duell mit Smolinski, ehe der Favorit doch davonzog. Smolinski war nicht mehr zu bremsen und holte sich den Finalsieg, den Schwammerling und die Gesamtwertung.

Im Finale auf Rang 3 kam Jannick de Jong vor Josef Franc sowie den ausgefallenen Jesse Mustonen und Andrew Appleton.

Michael Härtel musste sich neben der Fahrerverpflichtung auch um die Organisation kümmern. Härtel: "Jetzt ist der Gesamteindruck gut. Die Bahn war in der Früh nicht ideal, aber es haben alle ihr Bestes versucht, ich habe meine Mittagspause geopfert. Die Veranstaltung war nicht schlecht. Für mich war ein Trepperlplatz top. Mehr war nicht drin, aber nächstes Jahr ist wieder ein Rennen und irgendwann bleibt der Schwammerling dann in Dingolfing."

Bürgermeister Josef Pellkofer übergab zusammen mit der früheren 2. Bürgermeisterin Christina Jodlbauer die Pokale bei strömendem Regen. Genau bis zum Ende des Finallaufes hatte das Wetter gewartet, hatte nur ein paar Tröpfchen ins Isar-Waldstadion gelassen, aber mit der Zielflagge ging es los, so dass die Zuschauer schnell den Weg zum Auto suchten.

Sie nahmen viele tolle Eindrücke mit bei heißen Duellen, spektakulären Starts und Stürzen, aber keinen großen Verletzungen.

Sie sahen auch eine ganz besondere Vorstellung bei den Seitenwägen. Markus Venus/Markus Heiß sind einfach nicht zu stoppen. Mit der maximalen Punktzahl mit vier Siegen in vier Rennen gewannen sie vor Markus Brandhofer/Michael Zapf sowie den Engländern Shaun Harvey/Danny Hogg.

Ähnlich dominant trat bei der B-Soloklasse Philipp Schmuttermayr auf. Er gewann alle vier Läufe und jedes Mal auf Rang 2 kam Dennis Helfer, der somit auch in der Gesamtwertung Zweiter vor Marc Herter wurde.

Ergebnisse1. Martin Smolinski D192. Jannick de Jong NL153. Michael Härtel D144. Jesse Mustonen FIN145. Josef Franc CZ126. Andrew Appleton GB107. Aki-Pekka Mustonen FIN98. Henry van der Steen NL79. Markus Eibl D710. Glen Phillips GB 7