Ligaerhalt nach irrem Saisonfinale: Riesen Erleichterung in Hankofen – Viele Zusagen, zwei Abgänge

20.05.2019 | Stand 25.10.2023, 10:47 Uhr

Er lebe hoch! Die Dorfbuam feiern ihren Trainer Gerry Huber, der sie nach einer schwierigen Phase mit 14 Spielen ohne Sieg und viel Verletzungspech am Ende doch noch in die nächste Bayernliga-Saison geführt hat. −Fotos: Hofer

Jeder ist seines Glückes Schmied, heißt es. Nur: Wie schmiedet man Glück? Die Spvgg Hankofen-Hailing hat sich diese Frage so oder so ähnlich vermutlich des Öfteren in dieser Saison gestellt. Denn was der Mannschaft fehlte, so der sportliche Leiter Walter Brunner, sei vor allem das Spielglück. 14 Partien blieben die Dorfbuam ohne Sieg und rutschen so nach und nach in den Tabellenkeller ab. Die Abstiegs-Relegation drohte. Dann fanden die Hankofener ihr Glück gerade noch rechtzeitig wieder. Ein 5:0-Sieg gegen den bis dahin Tabellenfünften TSV Dachau und die passenden Ergebnisse der Konkurrenten machten es möglich: Die Spvgg Hankofen hat am letzten Spieltag noch den direkten Klassenerhalt in der Bayernliga geschafft.

"Mittlerweile habe ich mich ein wenig beruhigt", sagt Trainer Gerry Huber am Tag nach dem Last-Minute-Erfolg. Und das war es im wahrsten Sinne des Wortes. Denn das 5:0 seiner Mannschaft gegen den TSV Dachau allein hätte der Spvgg Hankofen nicht zum direkten Klassenerhalt gereicht. Lange Zeit blieb es spannend, denn während Rivale FC Ismaning maximal ein Unentschieden hätte erreichen dürfen, musste der FC Sonthofen verlieren, damit den Dorfbuam noch die Chance auf den direkten Verbleib in der Bayernliga blieb. Ismaning kassierte schließlich trotz Aufholjagd eine 2:3-Niederlage. In der Partie Vilzing gegen Sonthofen entschied sich das Schicksal der Spvgg Hankofen erst in der 90. Spielminute. Auf den letzten Drücker erzielte Vilzing den Siegtreffer zum 1:0 – und ließ Hankofen somit auf den sicheren 13. Platz vorrücken.

Den Luxus des Zitterns konnte sich Hankofen aber erst leisten, weil sie selbst mit einem Sieg vom Platz gingen. Willen und Kampfgeist waren gefragt. Und den zeigte die Mannschaft von Gerry Huber: Bereits zur Pause stand es 3:0, am Ende gewann Hankofen solide mit 5:0. "Wir haben gegen spielstarke Dachauer schnell umgeschaltet und vor allem gut abgeschlossen", so Huber.

Doch auch mit dem klaren Sieg blieb bei den Hankofenern stets die Frage, wie die anderen Mannschaften spielen. "Ich bin schon auf der Bank gesessen und hab’ mir überlegt, wie ich die Jungs für die Relegation motiviere", erinnert sich Gerry Huber. Ein Jubelschrei des sportlichen Leiters Richard Mayerhofer war es, der den Erfolg verkündete: Vilzing trifft kurz vor Spielende zum 1:0, alles passt, und Hankofen schafft doch noch den direkten Klassenerhalt.

Damit geht für Hankofen eine Saison mit langem Tief- sowie einem frühen und einem späten Höhepunkt erfolgreich vorbei. Mit 25 Punkten nach 17 Spieltagen lieferten die Dorfbuam eine hervorragende Vorrunde. "Dann wurden wir von Verletzungen gebeutelt. In und kurz nach der Winterpause fielen mit Liefke, Beck und Schwarzmüller drei weitere wichtige Spieler aus. Das konnten wir irgendwie nicht auffangen", blickt Huber zurück. Andere Spieler mussten in die Bresche springen, alle von ihnen "junge Burschen", für die es nicht einfach gewesen sei, in den Ligabetrieb reinzukommen.

Letztendlich hätten aber auch sie ihre Rolle auszufüllen gelernt. Hankofen überstand die lange Phase ohne Sieg und feierte ausgerechnet gegen die Topteams der Liga ein Comeback. "Ein Schlüsselmoment war für mich das Remis gegen den Tabellenführer Türkgücü-Ataspor München", sagt Gerry Huber. "Da haben wir ein gutes Spiel gezeigt und einen Schub mitgenommen, der Glaube war wieder da." Hankofen kämpfte sich Schritt für Schritt zurück. "Der Punkt gegen Kottern nach dem späten Ausgleich war zum Beispiel Gold wert. So hat sich nach und nach ein Puzzleteil in das andere gefügt."

Für Huber sei klar gewesen, dass die Negativ-Serie irgendwann reißen müsse. Die Frage sei nur gewesen, ob es rechtzeitig geschieht. "Ich muss einfach die ganze Mannschaft loben. Die Spieler mussten einiges einstecken in dieser Saison, aber es ist unglaublich, was für eine Moral und welchen Willen die Jungs gezeigt und wie sie wieder so in die Spur zurückgefunden haben", lobt Huber seine "Buam". Die seien nach all dem Feiern "ziemlich schlapp", vorbei ist der Jubel aber noch nicht. Bei der Abschlussfeier wolle man es "nochmal richtig krachen lassen".

Und dann? "Etliche haben schon zugesagt, dass sie bleiben", verrät Huber. Einige Abgänge sind allerdings ebenfalls schon sicher: Robin Justvan wird zur Spvgg Landshut zurückkehren, ebenso Maximilian Schmidbauer zum Kreisligisten SV Ettenkofen.