Serie "Wie geht’s eigentlich...?"
"Langsam juckt’s wieder": Benjamin Penzkofer liebäugelt mit Rückkehr ins Trainergeschäft

06.05.2020 | Stand 19.09.2023, 1:35 Uhr

Nach seiner Entlassung in Bad Kötzting hat sich Benjamin Penzkofer (29) eine Auszeit vom Fußball genommen. Doch allmählich ist für ihn die Zeit reif, wieder auf die Trainerbank zurückzukehren. −F: T. Gierl

Der Fußball macht Pause, der Ball ruht. Gute Gelegenheit, um bei Trainern, Spielern und Funktionären nachzufragen, die zuletzt aus dem Fokus der Öffentlichkeit gerückt sind. Den Anfang unserer Serie "Wie geht’s eigentlich...?" macht Benjamin Penzkofer (29), Ex-Trainer beim 1. FC Bad Kötzting.

Mit einem Knall wurde er im vergangenen September in Bad Kötzting entlassen – seitdem ist es relativ ruhig geworden um Benjamin Penzkofer. Der 29-jährige Rattenberger (Landkreis Straubing-Bogen) startete 2017 mit großen Ambitionen in sein Trainer-Engagement am Roten Steg – letztlich konnte er die hohen Erwartungen der Verantwortlichen jedoch nicht erfüllen. Trotz einer Serie von sechs Spielen ohne Niederlage wurde der Jung-Trainer vor die Tür gesetzt. Es folgten öffentliche Streitigkeiten, Diskussionen und eine brisante Stellungnahme der Mannschaft.

Nun, ein gutes halbes Jahr später, blickt Penzkofer mit etwas Abstand auf die Geschehnisse zurück. "Für mich war es einfach wichtig, dass ich wegkomme von dem ganzen Trubel", sagt Penzkofer heute. Mit dem Kapitel Kötzting habe er abgeschlossen, mit manchen Spielern pflege er aber immer noch guten Kontakt. "Und für die ist es im Moment wirklich nicht einfach", sagt der 29-Jährige. "Schließlich weiß keiner, wann es nach der Krise wieder losgeht."

Penzkofer, der in der Jugend den Sprung von der Spvgg Deggendorf zum TSV 1860 München schaffte, war drauf und dran, im Profibereich Fuß zu fassen. 2012 wechselte er dann in die Heimat zum TSV Bogen, wo er seine Spieler-Karriere verletzungsbedingt beenden musste. Dafür aber schenkten ihm die Rautenstädter das Vertrauen – und Penzkofer durfte sich erstmals als Trainer beweisen. Vor drei Jahren folgte dann der Schritt an den Roten Steg, wo er sich im September wieder verabschieden musste.

Untätig bleibt Penzkofer seither aber nicht. Neben seinem Beruf als technischer Zeichner bei einer Firma in Niederwinkling bildet er sich in seiner Freizeit als Trainer fort, liest Fachbücher, bleibt auf dem Laufenden und ist daneben noch sportlich aktiv. "Ich fahre viel mit dem Fahrrad, gehe joggen, unternehme Wanderungen." Wieder ins Trainergeschäft zurückkehren – das wollte Penzkofer zuletzt nicht. Lose Anfragen habe es zwar gegeben, doch er schlug alles aus. Damit könnte es nun bald vorbei sein. "Schön langsam juckt’s wieder", sagt Penzkofer. Wann und wo er wieder an der Seitenlinie zu sehen sein wird – das bleibt freilich abzuwarten.